KUNSTStein
Im Jahr 2021 wurde bei Bauarbeiten vor dem Baukunstarchiv in der Dortmunder Innenstadt ein fast 100 Meter langes Stück der mittelalterlichen Stadtmauer Dortmunds freigelegt. Dieser Zufallsfund begeisterte viele Dortmunder*innen. Dank des großen Einsatzes aller Beteiligten konnte der größte Teil der historischen Mauer erhalten werden. Nur ein kleines Stück wurde abgetragen und führte zu einer ganz besonderen Aktion im Dezember 2022. Gegen eine Spende für den Deutschen Kinderschutzbund Dortmund e.V. wurden die Steine des mittelalterlichen Befestigungswerke mit Echtheitszertifikat an Dortmunder Bürger*innen abgegeben. Den großen Erfolg dieser Aktion möchte das Kulturbüro nun fortführen und ruft daher gemeinsam mit der Unteren Denkmalbehörde zur künstlerischen Auseinandersetzung mit diesen Zeugnissen der Dortmunder Stadtgeschichte auf: Historischer Stadtmauerstein wird zu Kunst – zum KUNSTStein.
Was heißt das genau?
20 Künstler*innen erhalten die Möglichkeit, ein Kunstwerk mit jeweils einem der Stadtmauersteine zu gestalten. Hinsichtlich der künstlerischen Umsetzung gibt es keine Vorgaben; Künstler*innen aus dem Bereich der darstellenden Kunst oder z.B. der Musik sind genauso angesprochen wie Bildende Künstler*innen. Sie bewerben sich mit einem Konzept und einem Arbeitstitel sowie dem Nachweis Ihrer professionellen künstlerischen Tätigkeit bzw. einer Immatrikulationsbescheinigung (Details siehe unten) für die Teilnahme am Wettbewerb. Eine Jury wählt aus den eingereichten Konzepten die 20 Vielversprechendsten aus, die während einer vorgegebenen Arbeitsphase dann in ein Kunstwerk umgesetzt werden.
Die Jury besteht aus:
- drei Mitgliedern des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit
- Ralf Herbrich, Leiter der Unteren Denkmalbehörde
- Ingmar Luther, stellv. Leiter der Unteren Denkmalbehörde
- Prof. Dr. Barbara Welzel, TU Dortmund, Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft
- Michael Küstermann, Pfarrer Stadtkirche Sankt Reinoldi
- Antje Utermann-Funke, Geschäftsführerin Freunde des Museums Ostwall
- Dr. Peter Schmieder, dann ehemaliger Leiter des Künstlerhauses Dortmund
- Nilüfer Kemper, Kulturproduzentin und Vorständin dott – Dortmunder Tanz- und Theaterszene e.V.
- Hendrikje Spengler, Leiterin des Kulturbüros
- und ein*e weitere*r Mitarbeiter*in des Kulturbüros
Für die Arbeitsphase erhalten die 20 beteiligten Künstler*innen eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 500 €. Die Künstler*innen suchen sich "ihren" Stein selbst aus. Nach der Arbeitsphase werden alle Kunstwerke im Rahmen einer Ausstellung anlässlich des 30. Jubiläums des Tags des offenen Denkmals in Dortmund in der Stadtkirche St. Reinoldi ausgestellt. Aus diesen Kunstwerken wählt die Jury wiederum drei Werke aus, die inkl. Bildrechten angekauft werden: Der erste Preis wird für 5.000 € angekauft, der zweite für 3.000 € und der dritte für 2.000 €. Zusätzlich kann Sonderpreis vergeben werden, welcher ohne Ankauf mit 1.000 € prämiert ist. Die drei angekauften Kunstwerke werden nach Abschluss der Ausstellung an repräsentativen Orten in der Dortmunder Innenstadt aufgestellt.
Wer ist antragsberechtigt?
Antragsberechtigt sind alle professionellen Künstler*innen/Kulturschaffende (Einzelpersonen) jeder Sparte mit einer Meldeadresse in Dortmund bzw. mit Nachweisen über einen fluchtbedingten, gegebenenfalls vorübergehenden Lebensmittelpunkt in Dortmund. Fördergrundlage ist die nachgewiesene Tätigkeit als professionelle*r Künstler*in/Kulturschaffende*r.
Diese kann wie folgt nachgewiesen werden:
- Abgeschlossener Ausbildungsweg als Künstler*in/Kulturschaffende*r mit dem Ziel der Berufsausübung im künstlerisch-inhaltlichen oder künstlerisch-vermittelnden Bereich und/oder
- Mitgliedschaft KSK oder Vertretung durch VG Bild Kunst, GVL, VFF, VG WORT und/oder
- Nachweis erhaltener Förderungen von öffentlichen Stellen für künstlerische Projekte und/oder
- Mehrjährige Ausstellungs- bzw. Auftrittstätigkeit und/oder
- Zugehörigkeit entsprechender Berufsverbände und/oder
- Zugehörigkeit eines professionellen künstlerischen Kollektivs und/oder
- Verkäufe der eigenen Kunstwerke durch Dritte, z.B. Galerien oder Kunsthandel
Ebenfalls antragsberechtigt sind Studierende, die am Tag der fristgerechten Bewerbung entweder im Master Kulturanalyse und Kulturvermittlung (TU Dortmund) oder in einem Master im Fachbereich Design an der FH Dortmund studieren. Hier dient die Immatrikulationsbescheinigung als Nachweis.
Einzelfallentscheidungen werden individuell bewertet, bei Unsicherheiten können sich potenzielle Bewerber*innen an das Kulturbüro wenden.
Wie bewerbe ich mich?
Antragsstellungen sind ab sofort bis zum 01. Mai 2023, 23:59 Uhr möglich. Das Kulturbüro behält sich vor, auch vor diesem Stichtag das Programm zu schließen.
Arbeitsphase der 20 umzusetzenden Kunstwerke: 01.06. - 16.08.2023
Ausstellung in St. Reinoldi und Preisverleihung: 09.09. - 16.09.2023
Zur Bewerbung bitte unbedingt das Antragsformular [pdf, 161 kB] nutzen und ausfüllen. Eine ausführliche Beschreibung des Vorhabens sollte angehängt werden.
Fragen richten Sie bitte an kulturbuero@dortmund.de, Betreff "KUNSTStein".
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