Das neue Kommunale Gesamtkonzept: Kulturelle Bildung in Dortmund
Was haben "JeKits" und das Freiwillige Soziale Jahr, die "Nacht der Jugendkultur" und der Familiensonntag im Dortmunder U gemeinsam? All dies sind Beispiele für Programme und Projekte kultureller Bildung. Und die ist in Dortmund besonders gut aufgestellt: 2016 erhielt die Stadt Dortmund für ihr Kommunales Gesamtkonzept: Kulturelle Bildung in Dortmund den mit 15.000 Euro dotierten Preis "Kinder- und Jugendkulturland" des Landes NRW.
Für Kinder und Jugendliche ist es extrem bereichernd, regelmäßig mit Künstler*innen, Kulturpädagog*innen zusammenarbeiten: Sie erleben ganz persönliche, authentische und besonders motivierende Zugänge zu Kunst und Kultur. Beim kreativen Tun entwickeln sie nicht nur künstlerische Fertigkeiten, sondern entdecken neue Möglichkeiten, sich auszudrücken. Umso wichtiger ist ein stabiles Netzwerk verschiedener Partner*innen, das verlässlich und regelmäßig entsprechende Angebote macht. Genau das stellt das Kommunale Gesamtkonzept: Kulturelle Bildung in Dortmund sicher. Im Dortmunder Netzwerk für kulturelle Bildung kooperiert das Kulturbüro mit Jugendamt, Familienprojekt, FABIDO, Schulverwaltung und freien Trägern.
Schon seit 2006 wird die Stadt Dortmund, damals als Modellkommune, vom Land für den Aufbau ihres Kommunalen Gesamtkonzepts gefördert. Die Kontaktstelle für Kulturelle Bildung im Kulturbüro war von Anfang an Koordinator, Förderer und Impulsgeber: In der Kontaktstelle wurden neue Programme für Zielgruppen unterschiedlichen Alters entwickelt, über sie lief die Beteiligung an Landes- und Bundesprogrammen, hier wurden Fördergelder eingeworben und Konzepte geschrieben – unter anderem für die UZWEI im Dortmunder U, die Etage für kulturelle Bildung. Die UZWEI ist neben dem ZKM in Karlsruhe bundesweit die größte Arbeits- und Ausstellungsplattform für Kunst von Kindern und Jugendlichen mit dem Schwerpunkt Neue Medien.
Kulturelle Bildung in jeder Lebensphase
Im Kommunalen Gesamtkonzept: Kulturelle Bildung in Dortmund bauen die Projekte und Programme nach dem Lebensphasen-Modell aufeinander auf. Sie erreichen den Nachwuchs ab 3 Jahren. Los geht es in der Kita, wo Kindergartenkinder im Projekt "Künste in der Kita" mit Künstler*innen arbeiten. Projekte wie "JeKits – Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen" richten sich an Grundschulkinder, der "Kulturrucksack" erreicht mit seinen kostenlosen oder stark reduzierten Kulturangeboten 10- bis 14-Jährige, und mit dem "Kompetenznachweis Kultur" erwerben Jugendliche abseits der Schule einen Nachweis über persönliche Kompetenzen, der ihnen beim Einstieg ins Berufsleben helfen kann.
Zielgruppe sind aber auch Multiplikatorinnen. So kooperiert das Kulturbüro u.a. mit dem Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg, das Erzieher*innen ausbildet. Bereits seit 2008 wird eine Klasse pro Jahrgang mit einem Schwerpunkt auf Kulturelle Bildung ausgebildet. Dabei lernen die angehenden Erzieherinnen und Erzieher Methoden und Kenntnisse zu künstlerisch-kreativen Projekten, aber auch die Dortmunder Kulturlandschaft kennen.
Zum Thema
Kulturelle Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche:
- Beim KindergartenBuchTheaterFestival führen Kindergartenkinder im Theater Fletch Bizzel selbst inszenierte Theaterstücke nach Kinderbüchern auf.
- Beim Schul- und Jugendtheaterfestival "Wechselspiel" präsentierten sich junge Schauspieler*innen zwischen 6 und 27 Jahren.
- Das Kinder- und Jugendtanzfestival "Get on Stage" holt Menschen aus ganz Nordrhein-Westfalen zwischen 6 und 27 ohne Wettbewerbsdruck auf die Bühne.
- Im Landesprogramm Kulturrucksack NRW in Dortmund finden jährlich zahlreiche Angebote für 10- bis 14- Jährige statt.
- Bei der "Nacht der Jugendkultur" dreht sich alles um junge Leute und das, was sie können und zeigen möchten.
- Seit 2019 spielt die musisch-ästhetische Bildung eine besondere Rolle in Dortmunder Tageseinrichtungen für Kinder. Die ersten fünf Kitas erhielten ihr Zertifikat, im Jahr 2020 folgten sieben weitere Kitas. Die Einrichtungen durchliefen ein Verfahren, bei dem am Ende die Zertifizierung zur Kulturkita durch das Kulturbüro der Stadt Dortmund steht. Ziel ist es, in allen Dortmunder Stadtteilen mindestens eine Kulturkita zu implementieren.
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