Blick in die ehemalige Dauerausstellung des Kochbuchmuseums im Westfalenpark (1988-2010)

Deutsches Kochbuchmuseum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): MKK

Deutsches Kochbuchmuseum

Die Neukonzeption des Deutschen Kochbuchmuseums

Die Dauerausstellung des Deutschen Kochbuchmuseums ist derzeit geschlossen und ein neues Museum ist in Planung. Zwei Hauptthemen, denen sich das neue Dortmunder Museum für Ernährung und Esskultur künftig widmen möchte, sind „Kulturelle Vielfalt“ und „Gesunde, schmackhafte Ernährung“. Dabei möchte es sich an ein breites Publikum richten und den eigenen Erfahrungsschatz der Besuchenden im Bereich des Essens und Trinkens als eine wertvolle Basis für einen vielfältigen, insbesondere interkulturellen Austausch, einbeziehen. Neben der Präsentation ausgewählter Kochbücher, dem Einsatz von Medienstationen und kulinarischen Objektwelten, wird künftig auch ein Schwerpunkt auf die Ernährungsbildung gelegt.

Zudem ist die neue Kochbuchbibliothek ein wichtiger Baustein für die Neuausrichtung. Mit Veranstaltungen und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Vereinen und Initiativen sowie mit allen Dortmundern und Dortmunderinnen, die sich beteiligen möchten, werden dort Ideen gesammelt, Themen und Formate ausprobiert und zusammengetragen, sodass die Pluralität der Stadtgesellschaft Eingang in das Museum findet.

Rückblick: Das Deutsche Kochbuchmuseum im Westfalenpark 1988 bis 2010

Im Mittelpunkt des 1988 im Dortmunder Westfalenpark eröffneten Deutschen Kochbuchmuseums stand die bekannte Kochbuchautorin Henriette Davidis (1801-1876), die von 1856 bis 1876 in Dortmund lebte. Ihre Kochbücher waren noch lange nach ihrem Tod nicht nur beliebte Rezeptsammlungen, sondern auch praktische Ratgeber für den Haushalt und orientierten sich dabei am gesellschaftlichen Leitbild der bürgerlichen Familie mit ihren geschlechtsspezifischen Regeln und Normen.

Blick in die ehemalige Dauerausstellung des Kochbuchmuseums im Westfalenpark (1988-2010) mit Puppenküchen, Herde und weitere historische Küchengeräte

Blick in die ehemalige Dauerausstellung des Kochbuchmuseums im Westfalenpark (1988-2010)
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): MKK

In der Dauerausstellung gaben unter dem Motto "Der Beruf der Jungfrau" neben Kochbüchern auch Puppenküchen, Herde und weitere historische Küchengeräte Einblicke in das Leben von Mädchen und Frauen im 19. Jahrhundert. Die Themenschwerpunkte lagen auf der Entwicklung des Frauenbildes und der Veränderungen in der Küchentechnik von ca.1800 bis 1960. Mehrere Sonderausstellungen und Publikationen beleuchteten zudem weiterführende Themen wie beispielsweise die Lebenswelt von Dienstboten im 19. Jahrhundert oder zeigten auch Kurioses wie 2002 die Ausstellung "Feine Küchenschweine. 200 Küchen- und Tischgeräte in Schweinegestalt". Das Backhaus und der Kräutergarten, angelegt nach historischen Vorbildern, rundeten den Einblick in die Kulturgeschichte des Kochens, Essens und Trinkens ab.

Das Deutsche Kochbuchmuseum im Westfalenpark ist seit dem 31.12.2010 geschlossen. Die Bibliothek kann jedoch regelmäßig genutzt werden.

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