Austellung im Hoeschmuseum

Hoesch-Museum

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Austellung im Hoeschmuseum

Gebäude erzählen

Repräsentative Bauten der Firma Hoesch

In den 1870er Jahren siedelte sich Hoesch nördlich der Stadt an. Dort gab es reichlich unerschlossenes Gelände. Die Betriebsanlagen breiteten sich in Richtung Nordosten aus. Südlich davon entstand ein eigenständiges Stadtviertel rund um den Borsigplatz, das "Hoeschviertel". Mit der Errichtung der neuen Hoesch-Hauptverwaltung 1914 erzielte das renommierte Architekturbüro Steinbach & Lutter die gewünschte firmenwürdige Präsentation. Im ehemaligen Portierhaus I, dem heutigen Museumsgebäude, waren Markenkontrolle, Lohnbüro, Polizei und Zelle sowie ein einfacher Speisesaal untergebracht.

Austellung im Hoeschmuseum

frühe Gründungen

Eisen- und Stahlindustrie im Dortmunder Raum

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Dortmund agrarisch geprägt. Die wichtigsten wirtschaftlichen Impulse gingen vom Bergbau und von den Eisenhütten aus. Einer der Pioniere war Hermann Diedrich Piepenstock, der 1841 die Konzession für die "Hermannshütte" in Hörde erhielt und damit den Grundstein der Eisen- und Stahlindustrie im Dortmunder Raum legte. Neben der Hermannshütte betrieben noch weitere Unternehmen - wie die Aplerbecker Hütte, die Paulinenhütte oder die Dortmunder Hütte - Puddelwerke, in denen Roheisen in Stahl umgewandelt wurde. Sie alle profitierten maßgeblich vom Eisenbahnbau.

Austellung im Hoeschmuseum

ein Konzern entsteht

1871 gründete die Eifeler Familie Hoesch das Eisen- und Stahlwerk Hoesch in Dortmund. Die Produktion begann mit einer Bessemeranlage zur Stahlherstellung, verbunden mit Walz- und Schmiedewerken und wurde 1896 um zwei Hochöfen erweitert. Mit Hoesch, der Dortmunder-Union und dem Hörder-Verein entwickelten sich drei der größten deutschen hoch integrierten Stahlwerke in unmittelbarer Nachbarschaft. Seit 1966 firmierten sie alle unter dem gemeinsamen Namen Hoesch und wuchsen zu einem weltweit agierenden Konzern heran.

Bedienpult einer Medienstation

vom Erz zum Stahl

Eine interaktive Medienstation veranschaulicht die Verfahrenstechniken in einem Hüttenwerk von der Anlieferung der Erze über deren Verarbeitung im Hochofen zu Eisen, die Umwandlung im Stahlwerk zu Rohstahl bis zur Weiterverarbeitung in unterschiedlichen Walzwerken zu Endprodukten wie Autoblechen, Draht oder Bauträgern.

Austellung im Hoeschmuseum

Arbeit auf der Hütte

Bei Hoesch arbeiteten um 1900 rund 6.500 Menschen am Hochofen, in Stahl- und Walzwerken. 1957 waren knapp 40.000 Menschen in den drei Dortmunder Stahlwerken beschäftigt. Die schwere körperliche Arbeit wurde nach und nach durch Maschinen- und Computereinsatz erleichtert. Werkzeuge, Fotos, historische Filme und Zeitzeugenberichte verdeutlichen diese Entwicklung im Arbeitsprozess.

Austellung im Hoeschmuseum

"Hoeschianer"

Über lange Zeit versuchte Hoesch, die Belegschaft durch Kranken- und Pensionskassen, Hilfen bei der Wohnungsbeschaffung sowie außergewöhnliche Leistungen zu Firmenjubiläen an das Unternehmen zu binden. Werkskindergarten, Werkskantine, Bücherei und Hoesch-Park wurden zentrale Einrichtungen für den "Hoeschianer" und seine Familie.

Beim Arbeitsschutz und der Integration Behinderter war Hoesch richtungsweisend. Durch die Montanmitbestimmung gestalteten die Arbeitnehmer die betriebliche Sozialpolitik mit. Nicht zuletzt ist es die ausgeprägte Kommunikations- und Streitkultur gewesen, die bei Hoesch immer wieder dazu beitrug, die Konflikte zwischen Vorstand und Betriebsrat zu lösen.

Begleitbuch (PDF) [pdf, 968 kB]

Austellung im Hoeschmuseum

Stahl - Produkte - Handel

Während die Dortmunder-Union und der Hörder-Verein seit dem 19. Jahrhundert auf Weltausstellungen, Gewerbe- und Industriemessen vertreten waren, beteiligte sich Hoesch erst ab den 1930er Jahren daran. Bezüglich Innovationen ist Hoesch u.a. der erste deutsche Produzent von kunststoffbeschichtetem Stahl gewesen. Die in dieser Ausstellungssektion gezeigte Produktpalette reicht von Eisenbahnschienen aus dem 19. Jahrhundert über Erzeugnisse für den Maschinen- und Schiffsbau bis zu oberflächenveredelten Stählen für die Automobilindustrie im 21. Jahrhundert.

Medienstation

Phoenix aus der Asche

Visionen und Konzepte für das "neue Dortmund"

Der Feuerschein der Stahlproduktion ist vom Dortmunder Himmel verschwunden. Riesige Flächen liegen brach. Die Hochöfen, das Stahlwerk und die Kokerei der Westfalenhütte wurden von chinesischen Arbeitern abgebaut, andere Anlagen gesprengt. Parallel entstehen neue Arbeitsplätze in den vom "dortmund-project" konzipierten Bereichen der Logistik, Informations- und Mikrosystemtechnik im "Stahldreieck" (Union, Phoenix, Westfalenhütte).

Und nach wie vor wird in modernsten Produktionsanlagen der Stahl der Zukunft gewalzt und verzinkt. Dortmunds Profil verjüngt sich zusehends, ohne dabei seine Wurzeln zu verleugnen.