Künstler: Kuno Lange
Titel: Gruppe
Die 2,20 Meter hohe Polyesterplastik „Dreier-Gruppe“ von Kuno Lange entstand 1982 im Rahmen eines Bildhauersymposiums im Westfalenpark. Heute stehen die drei abstrahierten, männlichen Figuren am Ende der Kaiserstraße.
- Standort:
- Do-Mitte, Kaiserstraße/Ecke Hamburger Straße, 44135 Dortmund
- Jahr:
- 1982
- Beschriftung:
- keine separate Beschriftung
- Technik/Material:
- Polyester auf Betonsockel
- Höhe:
- Skulptur mit Plinte: 2,22 m; Sockel: 0,62 m
- Breite:
- 1,6 m; 1,7 m
- Kunstwerknr.:
- 44135-035


Die Arbeit „Dreier-Gruppe“ von Kuno Lange entstand 1982 im Rahmen eines Bildhauersymposiums im Westfalenpark und wurde dort als temporäre Aufstellung für ein Jahr präsentiert. Das Bildhauersymposium hat über mehrere Wochen die künstlerische Arbeit von sechs Bildhauern der Region in offenen Ateliers im Park demonstriert und dokumentiert, initiiert von Will Schwarz und dem Verein „Freundeskreis Westfalenpark“ und finanziert vom Land NRW, von der Stadt Dortmund und dem Westfalenpark. Neben Kuno Lange nahmen auch Artur Schulze- Engels, Carlernst Kürten, Heinrich Brockmeier, Jan Bormann und Walter Hellenthal teil. Seither steht die circa 2,20 Meter hohe figürliche Plastik aus Polyester am Ende der Kaiserstraße. Die Arbeit „Dreier-Gruppe“ besteht aus drei abstrahierten, männlichen Figuren: Zwei stehen frontal zur Hauptansichtsseite, der Dritte sitzt kauernd auf dem Boden hinter den Beiden und ist nur von hinten zu sehen. Alle drei halten in scheinbarer Verzweiflung die Hände verbergend vor das Gesicht oder an den verkümmerten, kleinen Kopf. Dabei sind die Gesichter nicht einmal im Ansatz gestaltet. Auch die Körper sind verformt und unproportioniert und auf grundlegende, geschlechtsspezifische Eigenschaften reduziert. Muskulös, mit breiten Schultern und schmalem Becken, erscheinen sie in der Rückenansicht sogar fast naturalistisch. Dazu trägt auch die Körpersprache bei. Obschon die Körpersprache naturalistisch ist, ist die Formgebung abstrakt, ohne scharfe Abgrenzungen mit weichen, teigigen Übergängen. Die innere Dynamik der Gruppe entsteht durch die gegengleiche Neigung der Schultern der Stehenden voneinander weg. Die größte Figur ganz links hält sich mit wenig raumgreifender Geste die Hände vor die Augen. Die Figur rechts daneben schlägt fast theatralisch beide Hände über den Mund, wobei sie beide Ellbogen weit abspreizt. Auch der Kauernde, der weit vorgebeugt beide Hände so fest er kann auf die Ohren drückt, verleiht mit seiner überdeutlichen Gestik werkimmanente Nachdrücklichkeit. Die Figuren scheinen nichts hören, nichts sehen und nichts sagen zu wollen. Unklar ist nur, was der Künstler mit dieser in der Kunst viel zitierten Symbolik ansprechen möchte, die eigentlich „über Schlechtes weise hinwegsehen“ bedeutet. Die Arbeit „Dreier-Gruppe“ fügt sich stimmig in das Werk des Künstlers, der in den 1980er Jahren vor allem Körpersprache, Ausdruck und den Menschen in seinen elementaren Lebensäußerungen darstellte. IF
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