Künstler: Heinz-Günter Prager
Titel: Liegende Zylinderskulptur II (Große Zylinderskulptur II)
Die Stahlplastik „Große Zylinderskulptur II“ von Heinz-Günter Prager setzt sich aus verschieden angeordneten, geometrischen Formen zusammen. Der Betrachter ist eingeladen, sie zu umschreiten um sie sich ganz zu erschließen und möglicherweise entdeckt er auch Aspekte menschlichen Seins in der Plastik.
- Standort:
- Do-Mitte, Ostwall 7, 44135 Dortmund
- Jahr:
- 1981
- Beschriftung:
- keine separate Beschriftung
- Technik/Material:
- Cor-ten-Stahl
- Höhe:
- 1,53 m
- Breite:
- 2,13 m
- Durchmesser:
- Zylinder: 1,05 m
- Kunstwerknr.:
- 44135-008


Die Stahlplastik „Große Zylinderskulptur II“ von Heinz-Günter Prager aus dem Jahr 1981 setzt sich aus verschiedenen, geometrischen Formen zusammen, die sich mitunter überlagern und überschneiden. Grundform ist eine liegende Zylinderform, die nur zu einem Teil halbiert ist. Auf dem halbierten Teil liegt eine Stahlplatte, so dass eine Rampe entsteht. Der volle Teil des Zylinders wird von einer aufrecht stehenden und schräg zum Boden hin verlaufenden Stahlplatte durchschnitten. Was wie zufällig hingelegt erscheint, ist tatsächlich eine ganz geplante Komposition aus Einzelteilen, die Prager in Zeichnungen und Gouachen und möglicherweise durch eine Vorgängerskulptur erprobt hat. Denn im gleichen Jahr wie die „Große Zylinderskulptur II“ entstand auch die „Große Zylinderskulptur I“, die aus einer durchgehenden vollen und ebenfalls liegenden Zylinderform besteht. Der Bildhauer und Zeichner Heinz-Günter Prager, der seit 1970 mit den Materialien Stahl und Gusseisen arbeitet, lädt den Betrachter ein, die rostige Stahlskulptur zu umschreiten. Die einzelnen Teile und Ausschnitte setzen sich erst im Laufe dessen zu einem ganzen Bild zusammen. Die gleichmäßige Färbung des schweren Materials weist allen Elementen der Plastik die gleiche Wichtigkeit innerhalb des Gesamtgefüges zu. Pragers „Große Zylinderskulptur II“ ist ein Angebot, das Verhältnis zwischen Skulptur und Betrachter zu erfahren und zu erforschen. Zu dieser Wechselwirkung verfasste der Künstler auch theoretische Texte. Nicht zuletzt sind das Tragen und Lasten, das Stehen und Liegen in den Skulpturen von Heinz-Günter Prager auch Aspekte des menschlichen Seins, sowohl körperliche als auch seelische. SR
Quelle: Lit. Zänker: Deutsche Kunst der Gegenwart in öffentlichen Sammlungen, Jahrbuch der Neuerwerbungen 1981, Berlin 1983, S. 227; Kat. Museum am Ostwall 1984, S 194 f.
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