Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Joachim Schmettau

Titel: Europa-Brunnen

Der „Europa-Brunnen“ des Berliner Künstlers Joachim Schmettau entstand im Zuge der Verkehrsberuhigung der Kleppingstraße. Die Motive des Brunnens verweisen auf den Boulevard mit seinen zahlreichen kulinarischen Angeboten.

Standort:
Do-Mitte, Europa-Platz, Kleppingstraße/Ecke Ostenhellweg, 44135 Dortmund
Jahr:
1989
Beschriftung:
Bronzetafel: "EUROPA-BRUNNEN/Bildhauer Prof. J. Schmettau/übergeben am 18. März 1989"
Technik/Material:
Granit, Bronze
Höhe:
kl.Becken: 0,5 m; gr.Becken: 4,5 m
Breite:
7 m; 12 m
Kunstwerknr.:
44135-003
Europa-Brunnen
Europa-Brunnen

Der „Europa-Brunnen“ entstand im Zuge der Umgestaltung der Kleppingstraße zu einem Boulevard. Dieser Umgestaltung musste ein erst in den 1970er Jahren installierter Stufenbrunnen an der Marienkirche weichen. 1986 waren sechs Künstler aufgefordert, in einem Wettbewerb ihre Entwürfe vorzulegen, darunter auch Eberhard Linke. Er hatte schon den „Gauklerbrunnen“ für Dortmund gestaltet.. Eine Jury aus Politikern und Kunstsachverständigen entschied sich im Frühjahr des Jahres für den Entwurf Joachim Schmettaus, zeitgleich begannen die Baumaßnahmen zur Verkehrsberuhigung der Straße, Der Berliner Bildhauer greift den Niveau-Unterschied der Straße ebenso wie den ehemaligen Bachlauf an gleicher Stelle auf: am südlich gelegenen Wasserbecken entspringt das Wasser, schlängelt sich flipperartig um einen Frosch aus Bronze und versickert wieder. Am unteren, nördlichen Teil der Kleppingstraße sprudelt es gewaltig über die stufenartige Brunnenanlage aus Granit und Bronze, die von einer Kugel bekrönt wird. Der „Europa-Brunnen“ markiert zugleich Anfang und Ende des Fußgängerbereichs. Die phantasievoll gestalteten Figuren, Menschen und Tiere, nehmen Bezug zu den vielen kulinarischen Angeboten entlang der Kleppingstraße. Während Schmettau als Titel „lukullischer Brunnen“ bevorzugte, gaben Bürgerinnen und Bürger der Stadt ihm den Namen „Europa-Brunnen“. Wohl, weil im Jahr der Brunnentaufe 1990 die Europawahl noch nicht allzu lang zurücklag. Bürgermeister Günter Samtlebe sagte, der Brunnen solle zeigen, was Europa für uns bedeute, „auch vor dem Hintergrund der Entwicklung in der DDR“. Mit der Brunnentaufe erhielt auch sein Standort den Namen „Europa-Platz“. SR

Joachim Schmettau. Plastiken und Zeichnungen, hg. v. Galerie Günter Franke, Ausst.-Kat. Galerie Günter Franke, München 1974.; Joachim Schmettau. Skulpturen und Zeichnungen 1960-1980, hg. v. Kunstverein Hannover, Ausst.-Kat. Kunstverein Hannover, Hannover 1981.; Staatliche Kunsthalle Berlin (Hg.): Schmettau-Brunnen. Breitscheidtplatz Berlin, Berlin 1984.; Joachim Schmettau. Skulpturen, Bilder, Zeichnungen, hg. v. Galerie Eva Poll, Ausst.-Kat. Galerie Eva Poll, Berlin 1993.; Joachim Schmettau. Zeichnungen und Skulpturen, hg. v. Joachim Schmettau, 2 Bd., Schwerin 2002.; Joachim Schmettau. Skulpturen und Architekturmodelle, hg. v. Kunststiftung Poll, Ausst.-Kat. Galerie der Kunststiftung Poll, Berlin 2007.; Joachim Schmettau. Skulpturen 2003-2010, Berlin 2011.; http://www.tagesspiegel.de/kultur/die-welt-ist-ein-kugelbrunnen-zum-75-des-bildhauers/6156490.html [Abruf: 27.12.2013]; https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Schmettau [Abruf: 25.03.2014]
Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 1. Juli 1986; Westfälische Rundschau, 3. Juni 1986; Westfälische Rundschau, 5. Juli 1986; Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 21. Juli 1988; Anonym: o.T. (Noch sehr wenig Ähnlichkeit), in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 10. September 1988; Anonym: o.T. (Der Schmettau-Brunnen), in: Westfälische Rundschau, 9. November 1988; Westfälische Rundschau, 2. Dezember 1988; Anonym (Wan): An der Kleppingstraße soll Brunnenwasser aus Bronze-Kuppel quellen, in: Westfälische Rundschau, 13. Januar 1989; Westfälische Rundschau, 8. März 1989; Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 11. März 1989; Westfälische Rundschau 15. März 1989; Ruhr-Nachrichten, 17. März 1989; Westfälische Rundschau, 20. März 1989; Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 20. März 1989; Ruhr-Nachrichten, 20. März 1989; Westfälische Rundschau, 19. April 1990; Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 15. Juni 1989; Westfälische Rundschau, 20. September 1989; Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 23. März 1990; Ruhr-Nachrichten, 23. März 1990; Nord-West-Zeitung, 24./25. März 1990; Dortmunder Bekanntmachungen, 30. März 1990; Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 17. April 1990; Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. Eine Bestandsaufnahme unter Leitung von Jürgen Zänker, erarbeitet von Iris Boemke u. a., Dortmund 1990, Nr. 312, S. 246f; http://www.dortmund-tourismus.de/entdecken-erleben/sehenswuerdigkeiten/brunnen/poi/europabrunnen.html [Abruf: 27.12.2013]; http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/kultur/achtung-das-war-kunst-id2347796.html [Abruf: 27.12.2013]; Anonym: o.T. ("Wasser marsch" an allen Brunnen), in: Ruhr-Nachrichten, 16. April 2014
Joachim Schmettau wurde am 5. Februar 1937 in Bad Doberan geboren. Ab 1956 studierte er an der Hochschule der Künste in Berlin, der Vorläuferin der heutigen Universität der Künste. Bereits in den 1960er Jahren begann er, mit geglätteten Oberflächen zu arbeiten und figurative und geometrische Elemente zu verbinden, so wie es an dem gemeinsam mit Susanne Wehland entworfenen „Weltkugelbrunnen“ in Berlin aus den Jahren 1982/1984 zu sehen ist.1975 entstand eine der ersten Arbeiten im öffentlichen Raum, die Skulptur „Hand mit Uhr“. 1968 erhielt er den Villa-Romana-Preis, 1970/1971 den Villa-Massimo-Preis. Viele weitere Preise folgten. Von 1971 bis 2002 bekleidete der Bildhauer eine Professur an der Universität der Künste in Berlin. Er ist Gründungsmitglied der 1972 gegründeten „Gruppe Aspekt“. Seine Arbeiten waren und sind in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen. Joachim Schmettau lebt und arbeitet in Berlin. SR