Künstler: Friedrich Gräsel
Titel: AC II / Große ovale Ringfigur
Die fast zwei Meter große Röhrenplastik „ACII“ am ehemaligen Museum am Ostwall ist charakteristisch für die innovative Kunst des Bochumer Bildhauers Friedrich Gräsel, die durch industriell gefertigte Plastiken gekennzeichnet ist.
- Standort:
- Do-Mitte, Ostwall 7, 44135 Dortmund
- Jahr:
- 1966
- Beschriftung:
- keine separate Beschriftung
- Technik/Material:
- Eternit-Rohre, schwarz gestrichen
- Höhe:
- 1,87 m
- Breite:
- 0,94 m
- Kunstwerknr.:
- 44135-005


Gegenüber dem ehemaligen „Museum am Ostwall“ steht die abstrakte Röhrenplastik „ACII“ des Bildhauers Friedrich Gräsel von 1966. Das Museum hat das Kunstwerk aus schwarz lackierten Eternit-Rohren, sogenannten AC-Rohren, 1967 vom Künstler gekauft. Er gründete mit neun weiteren Künstlern 1969 die Gruppe „B1“, deren Vertreter dem Konstruktivismus, der kinetischen Kunst und Op-Art zugeordnet werden können. Darauf bezog sich auch der frühere Titel der Plastik „B 1“, der nachträglich vom Künstler geändert wurde. Die industriell vorgefertigten Produkte dieser Röhrenplastik sind typisch für sein Schaffen. Durch deren Verwendung vollbringt er eine "ästhetische Formung der industriell gestalteten Welt durch deren eigene Mittel" (Uwe Rüth). Das Kunstwerk „ACII“, oder auch „Große ovale Ringfigur“ genannt, setzt sich aus Stamm und Krone zusammen. Der Stamm besteht aus zwei kurzen Rohren auf Ringmuffen und zwei langen, senkrecht aufragenden Rohren auf der Rückseite. Auf den kurzen Rohren befindet sich senkrecht angebracht die Krone, ein ovaler Ring. Durch seine Öffnung greifen beidseitig drei aufeinanderliegende Halbringe, die mit ihren verschlossenen Enden nach außen zeigen und so die Plastik dynamisieren. Im Gegensatz zu manchen technischen Werken Gräsels, den sogenannten Funktions-Skulpturen, handelt es sich hierbei um reine Kunst zum Selbstzweck. Er sieht die Ästhetik, die den industriellen Dingen innewohnt und offenbart sie durch gestalterische Verfremdung auch den Betrachtern. Vor allem die Großplastiken aus industriellem Material haben Gräsel internationale Aufmerksamkeit eingebracht. IF
Quelle: Lit. Ausst.Kat. Junge deutsche Plastik, Lehmbruck Museum Duisburg, 1968, Nr. 39; Stachelhaus, S. 10; Kat. Museum am Ostwall 1984, S. 71.
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