Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Theo Uhlmann

Titel: Gedenkstein für Markscheide

Bergbau und Stahlindustrie haben das Stadtbild Dortmunds geprägt. Ein symbolträchtiger Gedenkstein für die ehemalige Markscheide erinnert seit 1993 in Dorstfeld an die große Bergbauvergangenheit Dortmunds.

Standort:
Do-Wischlingen, Höfkerstraße 12 (im Revierpark Wischlingen gegenüber Spielplatz), 44149 Dortmund
Jahr:
1993
Beschriftung:
Inschrift: „MARKSCHEIDE/ UNTERTÄGIGE GRENZE/ EINES GRUBENFELDES/ ODER EINES BERGWERKES/ DIE MARKSCHEIDE/ ZWISCHEN DER ZECHE/ DORSTFELD UND DER/ ZECHE HANSA BEFAND/ SICH UNTERHALB DER/ RAHMER STRASSE“
Technik/Material:
Sandstein, Granit, Edelstahl
Höhe:
Sandstein: 1,1 m; Granit:0,3 m
Breite:
0,5 m; 0,2 m
Kunstwerknr.:
44149-017
Gedenkstein für Markscheide
Gedenkstein für Markscheide

Der Gedenkstein für die Markscheide im Revierpark Wischlingen wurde vom Förderverein Alt-Dorstfeld gestiftet und wurde 1992 vom Bildhauer Professor Theo Uhlmann entworfen. Er besteht aus unterschiedlichen Materialien. Als Gedenkstein dient ein 1,1 Meter hoher Sandsteinblock, in den der eigentliche Markstein aus Granit eingelassen ist. Ein erhabenes Relief ziert ihn mit den Bergbau-Symbolen- Schlägel und Eisen. Der Markstein wird durch einen Aufsatz aus Edelstahl mittig geteilt. Der Gedenkstein trägt die erläuternde Inschrift: „Markscheide – untertägige Grenze eines Grubenfeldes oder eines Bergwerkes. Die Markscheide zwischen der Zeche Dorstfeld und der Zeche Hansa befand sich unterhalb der Rahmer Straße.“ Als notwendige, unterirdische Abgrenzung nebeneinanderliegender Schachtanlagen bilden Markscheiden den Sicherheitspfeiler zwischen zwei Zechen. (WR,24.9.1992) Die Teilung des Marksteines durch das Metall symbolisiert hier in gewisser Weise die Abgrenzung der Schachtanlagen und veranschaulicht somit was der Markstein vermag. Damit mehr Menschen die Möglichkeit haben den Markstein zu sehen und damit er an der Rahmer Straße nicht optisch untergeht, wurde er nicht geographisch korrekt, sondern im Revierpark aufgestellt. Die Zeche Dorstfeld baute Steinkohle bis in eine Teufe von 1200 Meter ab und die Kokerei Hansa war bis 1992 noch in einer Teufe von 1000 Metern aktiv. Die Westfälische Rundschau berichtete am 24.9.1992, dass Theo Uhlmanns vorgelegter Entwurf in der Vorstandssitzung des Fördervereins allgemeines Lob fand. Die bildhauerischen Arbeiten von Bildhauer Professor Theo Uhlmann (1932-2001) waren zunächst der geometrisch-konkreten Kunst zuzuordnen, auch windbewegliche Arbeiten gehörten dazu. In den achtziger Jahren wendete er sich in verschiedenen Abstraktionsgraden der menschlichen Figur zu. Nun erinnert der Gedenkstein an die große Bergbauvergangenheit der Zeche Dorstfeld und der Zeche Hansa in Huckarde. Auch das Vogelschutzgebiet Hallerey in der Nähe des Revierparks erinnert daran- der See entstand durch die Bergsenkung eines Abbaufeldes der Zeche Dorstfeld. IF

Stadtarchiv Dortmund, Bestand 500, Prof. Theodor Uhlmann; Stadt- und Pressedienst, 3.3.1982; Ruhr-Nachrichten, 5.3.1982; Westfälische Rundschau, 5.3.1982; Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 27.3.1982; Ruhr-Nachrichten, 17.8.1988; Ruhr-Nachrichten, 5.3.1992; Westfälische Rundschau, 6.3.1992; Theodor Uhlmann: Theodor Uhlmann. Skulpturen, Objekte, Zeichnungen, 1961-1997, Dortmund 1997; Westfälische Rundschau, 30.4.2001; Ruhr-Nachrichten, 30.4./1.5.2001; Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 30.4./1.5.2001; Ruhr-Nachrichten, 2.5.2001; Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 3.5.2001; Ruhr-Nachrichten, 5.5.2001.
Anonym: Stiftung des Fördervereins Alt-Dorstfeld. Gedenkstein für Markscheide, in: Westfälische Rundschau, 24. September 1992.; Anonym: Im Revierpark Wischlingen sehen es mehr Leute: Denkmal wurde „verrückt“!, in: Westfälische Rundschau, 25. Februar 1993.; Anonym (jöh): Förderverein Alt-Dorstfeld initiierte Aufstellung. Mark-Stein erinnert an vergangene Kohle-Zeiten, in: Ruhr-Nachrichten, 25. Februar 1993.
Theo Uhlmann wurde am 6. März 1932 im münsterländischen Südkirchen geboren. Er machte zunächst eine Holz- und Steinbildhauerlehre, die er mit der Meisterprüfung abschloss. 1953 zog er nach Dortmund und studierte an der Werkkunstschule bei Karel Niestrath. Wohl in diesem Rahmen erfolgte seine Mitarbeit an dem seit 1954 entstehenden Antifaschistischen Mahnmal in der Bittermark. Seine eigenen bildhauerischen Arbeiten waren zunächst der geometrisch-konkreten Kunst zuzuordnen. In den achtziger Jahren wendete er sich der menschlichen Figur zu.1964 übernahm Theo Uhlmann einen Lehrauftrag an der Werkkunstschule Dortmund. Zehn Jahre später, mit der Umwandlung der Einrichtung zur Fachhochschule wurde er zum Professor ernannt. Neben seiner bildhauerischen und lehrenden Tätigkeit beteiligte sich Uhlmann in verschiedenen Funktionen am politischen Geschehen in Dortmund. So war er lange Jahre Vorsitzender des Kulturausschusses, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Verwaltungsratsvorsitzender der städtischen Sparkasse. Ebenso war er Bundesvorsitzender des Bundesverbandes Bildender Künstler. Theo Uhlmann starb am 28.04.2001. SR

Quelle: Anonym: Stiftung des Fördervereins Alt-Dorstfeld. Gedenkstein für Markscheide, in: Westfälische Rundschau, 24. September 1992.; Anonym: Im Revierpark Wischlingen sehen es mehr Leute: Denkmal wurde „verrückt“!, in: Westfälische Rundschau, 25. Februar 1993.; Anonym (jöh): Förderverein Alt-Dorstfeld initiierte Aufstellung. Mark-Stein erinnert an vergangene Kohle-Zeiten, in: Ruhr-Nachrichten, 25. Februar 1993.