Künstler: Bildhauer: Heinrich Bayer; Architekt: Josef Wentzler;
Titel: Kriegerdenkmal in Dorstfeld, Gefallene 1914-1918
Das Kriegerehrenmal 1914/1918 in Dortmund-Dorstfeld stand ursprünglich in der Bergarbeitersiedlung an der Karl-Funke-Straße und war eingebettet in eine monumental wirkende Architektur. Seit 1956 befinden sich nur noch die Skulptur des Soldaten und die Tafeln mit den Namen der Gefallenen auf dem Dorstfelder Friedhof an der Twerskuhle.
- Standort:
- Do-Dorstfeld, Friedhof, Twerskuhle, 44149 Dortmund
- Jahr:
- 1934, (Einweihung: 16.9.1934)
- Beschriftung:
- auf den insgesamt acht Bodenplatten sind die Namen der Gefallenen zu lesen
- Technik/Material:
- Kalkstein
- Höhe:
- Skulptur: 0,6 m; je Platte: 2 m, auf jeder Seite 4 Platten
- Breite:
- Skulptur: 3,02 m; je Platte: 0,5 m
- Kunstwerknr.:
- 44149-006


Das Kriegerehrenmal 1914/1918 in Dortmund-Dorstfeld ist heute nur noch in unvollständiger Form auf dem Friedhof an der Twerskuhle zu sehen. Ursprünglich stand es in der Bergarbeitersiedlung der Zeche Dorstfeld an der Hügel-/Karl-Funke-Straße(ehemals Martener/Karl-Funke-Straße). Angrenzend an eine vertiefte große Freifläche war von dem Dortmunder Architekten Josef Wentzler eine predellaartige Wand mit vorgelagerten Treppen und einer mittig angeordneten Grabnische entworfen worden. Dort lag die überlebensgroße Skulptur eines auf Lorbeerblättern ruhenden Soldaten. Er ist mit einem Uniformmantel bekleidet, sein barhäuptiger Kopf ist zur Seite geneigt, also dem Betrachter zugewandt. Seine Hände ruhen gefaltet auf dem Oberkörper. Die flache Plinthe der Skulptur trug vorderseitig und gerahmt vom Eisernen Kreuz und Hakenkreuz die Inschrift: „Wir werden uns erheben, wenn die Sonne aufbricht, ganz Deutschland erwacht.“ Die Figur gestaltete der Bildhauer Heinrich Bayer. In die Wand rechts und links der Nische waren je vier lange schmale Tafeln mit den Namen der 384 (auch 385 genannt) Dorstfelder Gefallenen eingelassen, darunter 245 Männer aus der Belegschaft der Zeche. Das Ehrenmal war von der Essener Steinkohlenbergwerke AG, der Betreiberin der Zeche Dorstfeld in Auftrag gegeben worden. Sie hatte das Gelände für das Ehrenmal zur Verfügung gestellt und einen Teil mitfinanziert. 12.000 Mark kamen aus privaten Spenden des „Krieger- und Landwehrvereins Dortmund-Dorstfeld“, des „Vereins ehemaliger Kavalleristen Dorstfeld“ und des „Vereins ehemaliger 16er Hacketäuer“. Hugo Uhlenbruch, Grubeninspektor der Zeche Dorstfeld und Vorsitzender vom „Ausschuß zur Errichtung eines Gefallenen-Ehrenmales“ hatte das Projekt beaufsichtigt. Die Grundsteinlegung erfolgte im Mai, die Einweihung am 16. September 1934. 1956, sieben Jahre vor Stilllegung der Zeche, wurden die Skulptur des Soldaten sowie die acht Namenstafeln an den Rand des Dorstfelder Friedhofes verlegt. Damit verlor das Ehrenmal seine ursprünglich monumental anmutende Ausdruckskraft. Dennoch ist die nationalsozialistische Formensprache deutlich sichtbar. SR
Quelle: lt. Zänker: Sonnenschein, X, 2
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