Künstler: Künstler unbekannt
Titel: Kriegerdenkmal in Wickede, Gefallene 1870-1871
Das Kriegerdenkmal vor der evangelischen Kirche in Wickede zeigt eine Figurengruppe auf einem hohen, mit Siegerkranz und Inschriften verzierten Postament. Ein verwundeter Soldat liegt auf dem Boden. In seiner Rechten hält er einen Säbel, mit der Linken fasst er sich mit ergreifender Geste an die Brust. Sein Blick wendet sich zu einer Germania, die dicht hinter ihm steht. Ihr wallendes Haar ist bekrönt, ihr Gesicht ernst und der Blick gesenkt. Sie trägt einen Mantel über einem langen, gegürteten Gewand. Ihre linke Hand stützt sich auf ein mächtiges Schwert, während sie in ihrer Rechten wohl einen (Eichen-)Kranz hielt, genau über dem Kopf des Sterbenden. Dieses Attribut existiert heute nicht mehr. UG
- Standort:
- Do-Wickede, Wickeder Hellweg (Ev. Kirche, Ostseite), 44319 Dortmund
- Jahr:
- 1871
- Beschriftung:
- keine separate Beschilderung; keine Signatur, Front: "Das Andenken der gefallenen Krieger ehrt dankbar die Gemeinde Wickede.";li. Inschrift: "Es starben den Heldentod 1866 C. Grote 1870/71 C. Kohlmann F. Kohlmann H. Haseke"; re. Inschrift: "H. Schroer W. Borgschulte W. Huhsmann W. Siehtermann D. Haneberk"
- Technik/Material:
- Naturstein, Granit
- Höhe:
- ca. 3,5 m
- Kunstwerknr.:
- 44319-007


Die Gestaltung sticht unter Kriegerdenkmälern des 19. Jahrhunderts in Dortmund hervor. Denn gemeinhin erinnern Adlersäulen an die gefallenen Soldaten der Kriege 1866 und 1870/71. Mitunter stehen vereinzelt auch Germania-Figuren auf hohen Postamenten, so in Kirchderne (nach 1871), Schüren (1874) und am Hoher Wall in Dortmund (1881, zerstört). Ein Kriegerdenkmal, das den Heldentod nicht nur mit Inschriften, sondern auch mit Figuren bildlich thematisiert, bildet insofern eine Ausnahme und ist vor allem für kleine Gemeinden wie Wickede außergewöhnlich. Der Krieger- und Landwehrverein Wickede hatte das Denkmal realisiert. UG
Quelle: Lit.siehe Zänker: Sonnenschein, V, 5
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