Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Bernd Moenikes

Titel: Zusammen (Doppel-Skulptur)

Als neues Zwillingswahrzeichen Brackels wurde „Zusammen“ 2011 von Bernd Moenikes aus einem Naturdenkmal, der 134-jährigen Kaisereiche gestaltet und symbolisiert die Ökumene der Brackeler Kirchengemeinden.

Standort:
Do-Brackel, Flughafenstraße 7/ 50, kath. St.-Clemens-Kirche und ev. Arent-Rupe Haus, 44309 Dortmund
Jahr:
2011
Beschriftung:
keine separate Beschilderung bei Beiden
Technik/Material:
Eiche
Höhe:
je ca. 6,30 m
Breite:
je ca. 0,85 m
Kunstwerknr.:
44309-007
Zusammen
Zusammen

Bei dem Kunstwerk „Zusammen“ des Dortmunder Bildhauers Bernd Moenikes handelt es sich um eine Doppel-Skulptur, die aus den beiden Seiten eines 6,30 Meter hohen, längs geteilten Baumstammes gearbeitet wurde. Im unteren Bereich des entrindeten Stammes bleiben die natürlichen Baumstrukturen erhalten. Oben wurde jeweils ein linkes Gesichtsprofil ausgesägt, mit der für Moenikes Werke typischen Physiognomie: lange, gerade Nase, große Ohren, geweitete Augen. Die Rückseiten wurden durch die Trennung glatt belassen. Das Holz stammt von der 134-jährigen Brackeler Kaisereiche, die als Wahrzeichen auf dem Kirchenplatz am Hellweg stand und wegen eines Pilzbefalls im Wurzelwerk 2011 gefällt werden musste. Verarbeitet wurden nur der gesunde Teil des Stammes sowie die Äste, aus denen Bernd Moenikes 100 Köpfe fertigte und deren Erlös er für das Projekt spendete. Weitere Spenden für das Projekt „Zusammen“ kamen von dem Gewerbeverein, dem Stadtbezirksmarketing Brackel, der Sparkasse Dortmund und der Dortmunder Volksbank. „Zusammen“ wurde für die evangelische Kirchengemeinde Brackel und die katholische St.-Clemens-Gemeinde als ökumenisches, verbindendes Doppel-Kunstwerk geschaffen und hat auch einen Doppel-Standort an der Flughafenstraße erhalten, wo sich beide Skulpturen über die Entfernung der Straße hinweg theoretisch anblicken könnten. „Der Kopf ist der Sitz des Verstandes und des Glaubens. Durch die Teilung in der Mitte symbolisiert die Skulptur damit die Ökumene beider Kirchen“, erläuterte Moenikes seine Skulptur. Sie ist ein Ergebnis der jahrelangen Zusammenarbeit der beiden Kirchen. „Die Ökumene, die unsere beiden Gemeinden leben, soll auch nach außen hin sichtbar sein“, erklärte Pfarrerin Burkhardt-Kleiner dem „Lokalkompass“ im Juni 2011 und St.-Clemens-Pfarrer Keite sagte: „Mit dem Werk soll die Sehnsucht gezeigt werden, dass die Konfessionen aufeinander zugehen“ .IF

Tayfun Belgin: Dortmunder Künstlerverzeichnis, Dortmund 1997, S. 100.; Anonym: „Sänger“ mit der Säge aus Eichen geformt. Bernd Moenikes arbeitet im Wald, in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 12.August 2000.; Katrin Pinetzki: Sehnsucht mit der Kettensäge. Bildhauer Bernd Moenikes arbeitet am Kulturhaus Neuasseln, in: Ruhr Nachrichten, 5.Februar 2008.; Uwe Brodersen: Bernd Moenikes zeigt Sonntag seine Skulpturen, in: Ruhr Nachrichten, 13.April 2013.; www.bernd-moenikes.de [Abruf: 17.12.2015]; http://www.kunstgebiet.ruhr/kuenstler/dr-bernd-moenikes [Abruf: 17.12.2015];
http://www.lokalkompass.de/dortmund-ost/kultur/holzkoepfe-fuer-die-oekumene-kuenstler-bernd-moenikes-gestaltet-skulpturen-fuer-die-gemeinden-in-brackel-d62908.html(Tobias Weskamp: Holzköpfe für die Ökumene: Künstler Bernd Moenikes gestaltet Skulptur(en) für die Gemeinden in Brackel, in: Lokalkompass, 29.6.2011.); http://www.lokalkompass.de/dortmund-ost/kultur/kaisereiche-ist-nun-kunst-qzusammenq-auf-dem-clemens-kirchplatz-und-vor-dem-arent-rupe-haus-eingeweiht-d113358.html(Anonym: Kaisereiche ist nun Kunst: "Zusammen" auf dem Clemens-Kirchplatz und vor dem Arent-Rupe-Haus eingeweiht, in: Lokalkompass, 29.11.2011.)
Bernd Moenikes wurde 1955 in Gelsenkirchen geboren. Er studierte von 1974-1980 an der Dortmunder Universität Sonderpädagogik und Kunst. 1981 machte er sein 1. Staatsexamen im Fach Kunst und begann eine Ausbildung als Steinmetz und Steinbildhauer. Bereits 1982 arbeitete er als Leiter der „Galerie junge Kunst“ und als Kunstredakteur der Zeitschrift „Guckloch“, gleichzeitig legte er seine Gesellenprüfung ab. Seit 1983 ist er Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler (Ruhrgebiet) und gründete 1984 die Künstlergruppe MAP. Nach dem 2. Staatsexamen 1986 promovierte er in Museumspädagogik und ist als Lehrer tätig. Als Künstler bevorzugt er Holz, aber er arbeitet auch mit Bronze und Marmor. Auch Grafiken sowie Filme „Deutschland deine Medien“ (1980) und „Strahlende Zeiten“ (1982) gehören zu seinen Werken. Der Bildhauer initiierte zahlreiche Kunst- und Umwelt- Aktionen z. B. 1990-94 das Projekt „100 Bäume für den Regenwald“ oder „Greenart“ in Zusammenarbeit mit BUND (1995). 1987/88 erhielt die Künstlergruppe MAP eine Auszeichnung anlässlich des Europäischen Umweltjahres für die Produktion „Artimation des Waldes“. Weitere Umweltprojekte mit dem BUND waren „Zukunftswald 2000“, „Vogelmenschen“, das Projekt „Wildnis Deutschland“ und „Das Grüne Band“. Dafür erhielt er 2003 einen Förderpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und wurde im selben Jahr nominiert für den ZDF-Preis Munda im Bereich Umwelt und Innovation. Seit 1988 ist Bernd Moenikes fast jährlich bei Ausstellungen im In- und Ausland mit seinen Arbeiten vertreten und gestaltet zahlreiche neue Arbeiten für den öffentlichen Raum u.a. in Dortmund und Münster. Bernd Moenikes lebt und arbeitet in Dortmund als Bildhauer in seiner Werkstatt in Neuasseln. IF