Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Kuno Lange

Titel: Der Börsenspekulant

Vor der Sparkasse am Brackeler Hellweg stehen zwei Bronzefiguren, die 1990 im Auftrag der Sparkasse Dortmund von dem Dortmunder Bildhauer Kuno Lange gestaltet wurden.

Standort:
Do-Brackel, Brackeler Hellweg 161, Sparkasse, 44309 Dortmund
Jahr:
1990
Beschriftung:
keine separate Beschilderung; linke Seite hinten Signatur u. Datierung: "K. Lange 90"
Technik/Material:
Bronze u.Marmor
Höhe:
Bronzefiguren: ca. 0,83 m; Marmorsockel: ca. 1,02 m
Breite:
Figur: 0,43 m; Sockel: 0,5 m
Kunstwerknr.:
44309-009
Der Börsenspekulant
Der Börsenspekulant

Das Kunstwerk „Der Börsenspekulant“ besteht aus zwei 90 cm großen Figuren in einer humorvollen Situation. Aufrecht stehend auf einem 1 Meter hohen Marmorsockel liest ein kleiner, dicker, glatzköpfiger Mann Zeitung. Er greift sich nachdenklich ans Kinn und schmunzelt zufrieden über das Gelesene. Hinter ihm steht bis zum äußersten gestreckt, ein großer, schlanker Mann mit Elvisähnlicher Haartolle und Sonnenbrille, der begierig versucht, in die Zeitung zu schauen. Er scheint über das Gelesene zu erschrecken und starrt ungläubig in die Zeitung. Der Titel „Börsenspekulant“ erklärt Beider Interesse an der Zeitung und lässt vermuten, dass der Eine erfreut über steigende Börsenkurse ist und der Andere sich verspekuliert hat. In seiner künstlerisch und humoristisch überspitzen Darstellung stellt der Künstler subtil einen Bezug zum Auftraggeber und Aufstellungsort her. Die unruhige, unregelmäßige Oberfläche lässt deutlich die Bearbeitungsspuren beim Aufbau der Tonmodelle erkennen. Die Arbeit fügt sich stimmig in das meist gegenständliche Gesamtwerk des Folkwang-Absolventen ein. Seit den 1980ern stand der menschliche Körper im Mittelpunkt seiner Arbeit, dargestellt in leichter Abstraktion oder eher traditionell und mit einer ausdrucksstarken Körpersprache voller Anmut und Präzision. Kuno Lange erläuterte einmal: „Als Künstler interessiert mich der Mensch in seinen elementaren Lebensäußerungen. Meine Skulpturen und Bilder beschäftigen sich mit den Spannungen des Menschen, der aus dem Erlebnis der Polarität heraus die Ergänzung zu seiner Halbheit sucht“. IF

Roland Altmann u. a.: 25 Jahre Dortmunder Gruppe, Dortmunder Künstlerbund. Eine Dokumentation, Dortmund 1980, S. 136.; Christina Füssmann: Der menschliche Körper steht im Mittelpunkt, in: Westfälische Rundschau, Nr.225, 28.September 1982.; Tayfun Belgin: Dortmunder Künstlerverzeichnis, Dortmund 1997, S. 88.; http://www.kunolange.de/ [Abruf: 17.5.2013]
Christina Füssmann: Der menschliche Körper steht im Mittelpunkt, in: Westfälische Rundschau, Nr.225, 28.September 1982.; Telefonat mit Sparkassen Verwaltung
Kuno Lange wurde am 8. Oktober 1950 in Dortmund geboren. Er absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Tiefdruck-Retuscheur. 1972 begann er ein Bildhauerei- und Aktstudium an der FH Krefeld bei Prof. Steiger. Er setzte sein Studium in Essen an der Folkwang Hochschule bei den Professoren Kratz und Reker bis 1978 fort. In den folgenden vier Jahren arbeitete er als freischaffender Bildhauer und Maler in Hamminkeln. Nach einem dreijährigen Studienaufenthalt in Amsterdam nahm er 1985/86 verschiedene Lehraufträge in Essen an. Seit 1990 ist Kuno Lange mit seinen zumeist gegenständlichen Arbeiten jährlich an mehreren Ausstellungen deutschlandweit beteiligt, u.a. an den Gemeinschaftsausstellungen des Westfälischen Künstlerbundes Dortmund e.V., dessen Mitglied er seit 1976 ist. Mehrere seiner Kunstwerke entstanden für den öffentlichen Raum, vor allem in Oberhausen, Wesel und Dortmund. Heute lebt und arbeitet Kuno Lange in Mülheim a. d. Ruhr und ist Mitglied im Verein Berliner Künstler. Seit 2007 findet jährlich die „EGGXPO“ in seinem Atelier statt, eine Gemeinschaftsausstellung mit 18 weiteren Künstlern aus Mülheim. IF