Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: August Kranz

Titel: Bär

Der „Bär“ von August Kranz stand ursprünglich im Westfalenpark, bevor er in den Tierpark gelangte. Auch einen stehenden „Eisbären“ schuf der lange Zeit in Dortmund tätige Bildhauer.

Standort:
Do-Hacheney, Tierpark, am Bärengehege, 44265 Dortmund
Jahr:
1930
Beschriftung:
keine separate Beschriftung
Technik/Material:
Kalkstein auf Steinsockel
Höhe:
Sockel: 0,69 m; Plinthe: 0,95 m; Skulptur: 0,4 m
Breite:
Skulptur: 1,01 m
Kunstwerknr.:
44265-023
Bär
Bär

Ein Bär aus Kalkstein ruht auf einem gemauerten Sockel neben dem Bärengehege im Tierpark Dortmund. Sein Fell ist zottelig, Kopf und Pranken sind nach vorn ausgerichtet. Die kompakt erscheinende Figur von 1930 stammt von dem lange in Dortmund tätigen Bildhauer August Kranz und stand ursprünglich auf einer Grünfläche im Westfalenpark, nur auf der flachen Plinthe. Ob sie anlässlich der ersten Bundesgartenschau 1959 dort aufgestellt wurde, ist unbekannt. Im Westfalenpark ist heute noch die in gleicher Zeit entstandene „Quellnymphe“ zu sehen. Der „Bär“ hingegen fand zwischen 1984 und 1990 seinen neuen Aufstellungsort am Bärengehege im Tierpark. Neben dieser Bärenfigur schuf Kranz einen stehenden „Eisbären“ aus Marmor. SR

Stadtarchiv Dortmund, Bestand 500, lfd. Nr.: August Kranz; Ruhr-Nachrichten, 10.2.1968; Westfälische Rundschau, 10./11.2.1968; Ruhr-Nachrichten, 12.2.1968; Westfälische Rundschau, 13.2.1968; Westfälische Rundschau, 15.2.1968; Ruhr-Nachrichten, 31.3.1968; Ruhr-Nachrichten, 10.2.1973; Westfälische Rundschau, 21.5.1974; Ruhr-Nachrichten, 21.05.1974; Jürgen Kastner (Vorwort), Heinz Niedermowe (Einführung): August Kranz. 75 Jahre. 10. Februar 1968, Dortmund 1968.
Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 10.2.1968; Jürgen Kastner (Vorwort), Heinz Niedermowe (Einführung): August Kranz. 75 Jahre. 10. Februar 1968, Dortmund 1968, o.S.; Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. Eine Bestandsaufnahme unter Leitung von Jürgen Zänker, erarbeitet von Iris Boemke u. a., Dortmund 1990, Nr. 187, S. 168.
August Kranz wurde am 10. Februar 1893 in Elberfeld geboren und wuchs im hessischen Herborn auf. Nach einer Bildhauerlehre studierte er ab 1909 an der Kunstgewerbeschule in Straßburg und 1912 an der Kunstgewerbeschule in Frankfurt am Main. Sein Studium wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrochen. August Kranz wurde als Sturmsoldat eingezogen und erst mit Kriegsende 1918 entlassen. Nach einer dreijährigen Pause nahm er 1921 sein Studium in Berlin wieder auf. Er studierte unter anderem bei Gerhard Janensch, der in Dortmund mit dem Bläserbrunnen und dem Schüchtermanndenkmal bekannt geworden ist. 1926 begann Kranz als freier Künstler zu arbeiten und schuf unter anderem Portrait-Büsten und Tierplastiken, die sein wesentliches Thema bleiben sollten. Ebenso entwarf er die Reiterstandbilder des Bamberger Reiters und des Kaisers Otto von Magdeburg. 1935 wurde der Bildhauer zunächst Leiter der Steinwerkstatt und Lehrer für Akt- und Portraitmodellieren an der Akademie der Künste in Berlin. Drei Jahre später erhielt er einen Professorentitel. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges und der Zerstörung der Akademie endete seine Lehrtätigkeit. Ab 1954 war August Kranz für das Hochbauamt der Stadt Dortmund als freier Steinbildhauer sowie als Dozent für plastisches Gestalten an der VHS Dortmund tätig. Er führte unter vielem die von Karel Niestrath entworfene Reinoldus-Figur für den Neubau des Stadthauses aus. Im Fritz-Henßler-Haus setzte er zwei große Wandmosaiken und eine 15m lange Glaswandgestaltung nach seinen Entwürfen um. Sein Atelier hatte er auf dem Gelände der stillgelegten Zeche Dorstfeld an der Wittener Straße. Er starb am 17. Mai 1974 nach langer Krankheit. SR