Künstler: Künstler unbekannt
Titel: Seilscheibe (Industriedenkmal)
Die ehemalige Seilscheibe der Zeche Waltrop wurde 1984 an der Hacheneyer Straße vor dem Berufsförderungswerk aufgestellt. Das sechs Meter große Rad erinnert an die Bergbau-Geschichte der Stadt und der Region.
- Standort:
- DO-Hacheney, Hacheneyer Straße, vor NRW Berufsförderungswerk, 44265 Dortmund
- Jahr:
- 1903
- Beschriftung:
- keine separate Beschriftung
- Technik/Material:
- Stahl
- Durchmesser:
- 6,2 m
- Kunstwerknr.:
- 44265-028


Mit der Planung für die Aufstellung einer Seilscheibe vor dem Nordrhein-Westfälischen Berufsförderungswerk (bfw) begann Diplom-Ingenieur Wilhelm Georg Cormann 1983. Er war damals zuständig für die Ausbildung der Technischen Zeichner im Bereich Konstruktion am bfw. „Damals war das Zechensterben in Dortmund schon im Gange und wir wollten an die Bergbau-Geschichte der Stadt erinnern“, erzählt Cormann. Im Jahr 1984 wurde die Seilscheibe der Zeche Waltrop dann an der Hacheneyer Straße 180 aufgestellt. Das rund 6 Meter aufragende Rad ruht in einem doppelstrebigen Stahlgerüst, das Georg Cormann entworfen hatte. Über das Rad verläuft ein Stahlseil hin zu einem runden Betondeckel auf der Erde und scheint darunter in einen Grubenschacht zu verschwinden. Auf der Zeche Waltrop wurde von 1903 bis 1979 Kohle gefördert. Die Arbeiten standen von Beginn an unter keinem guten Stern: Nur fünf Jahre nachdem man in 500 Metern Tiefe auf das erste Steinkohlengebirge gestoßen war, schädigte am 22. Februar 1909 ein schwerer Wassereinbruch die Anlage der Zeche mit ihren mittlerweile zwei Schächten und verhinderte zunächst die weitere Förderung der Kohle. Bis auf 300 Mann wurden alle Bergleute entlassen, ist in der Dokumentation „Arbeiten im Park. Ein Lese- und Reisebuch zur Zeche Waltrop“ zu lesen: „Erst vier Jahre nach dem Wassereinbruch wurde die Pumpenkammer somit in Betrieb genommen, mit der am 26. Januar 1912 die Sümpfung der Zeche in Angriff genommen werden konnte.“ Während des Ersten Weltkrieges verlief die Arbeit auf der Zeche weiter schleppend, da zahlreiche Bergleute zum Kriegsdienst einberufen wurden. Der Zweite Weltkrieg jedoch kurbelte die Kohlenförderung der Zeche Waltrop auf 2200 Tonnen pro Tag an, da die wachsende Rüstungsindustrie viel Energie verschlang. Von da an geht es mit der Fördermenge weiter bergauf. „1970 wird die Schachtanlage von der Ruhrkohle übernommen, ehe 1974 der Höchststand der Produktion mit 4500 Tagestonnen erreicht wurde.“ Vier Jahre später erfolgt der Stilllegungsbeschluss für die Zeche – der Abbau sei zukünftig nicht mehr wirtschaftlich, so die Begründung. Am 29. Juni 1979 wurde die Zeche Waltrop endgültig geschlossen. MR
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