Künstler: Josef Baron
Titel: o. T. (geflügelter Heiliger)
Die lebensgroße Bronzefigur eines geflügelten Heiligen schuf der Bildhauer Josef Baron 2001. Auch die anderen Kunstwerke an der katholischen St.-Suitbertus-Kirche stammen von ihm. Sakrale Kunst bildet einen Schwerpunkt im Œuvre des international tätigen, expressionistischen Künstlers.
- Standort:
- Do-Mitte, Annenstraße/Adlerstraße, St.Suitbertus-Kirche (Südseite), 44137 Dortmund
- Jahr:
- 2001
- Beschriftung:
- keine separate Beschilderung; Inschrift: "J.BARON 2001" u. "Stifter:Lumper Dortmund"
- Technik/Material:
- Bronze; Betonpostament
- Höhe:
- Sockel: 0,8; Bronzeplinthe: 0,04 m; Figur: 1,8 m
- Breite:
- Sockel: 0,5 m; Plinthe: 0,4 m
- Kunstwerknr.:
- 44137-069


Ein geflügelter Heiliger hält mit rechts ein Kreuz hoch, während er mit der Linken hinunter in einen Schlund zeigt, in dessen Mitte er aufrecht steht. Er trägt ein langes, eng anliegendes Gewand, das am Hals und an den Handgelenken Kugeln als Saum aufweist. Die stilisierten Flügel sind modern mit einem Rautenmuster gestaltet. Bei diesem Heiligen handelt es sich wohl um den Erzengel Raphael, einen der vier heiligen Engel, der vor allem in der Tobias Geschichte eine wichtige Rolle als dessen Schutzengel spielt. Als einer der vier Nothelfer hat er auch eine heilende, helfende Funktion. In der christlichen Ikonographie ist er wie hier als bartloser Jüngling dargestellt und weist häufig einen Fisch und einen Kreuzstab als Attribute auf. Der Fisch verweist auf die Bibelstelle Tobit 6,1-10. In der biblischen Geschichte droht Tobias am Tigris von einem Fisch verschlungen zu werden. Raphael fordert ihn auf, diesen aus dem Wasser zu ziehen und zeigt ihm die heilende Wirkung der Fischinnereien. Daher ist Raphael auch der Schutzpatron der Blinden und Kranken. Allerdings weicht die Skulptur von der üblichen Darstellungsweise ab, da Raphael in ungewöhnlicher Position im Schlund des Meeresungeheuers steht und er selten allein dargestellt wird. Das Ungeheuer ist nicht weiter ausgeführt, da an den Kopf eine bronzene Plinthe und darunter ein quadratischer Betonpfeiler anschließen. Diese Skulptur mit ihren schmalen, überlängten Gliedmaßen fügt sich stimmig in das von gemäßigter Moderne geprägte Gesamtwerk Barons ein. Seine sakralen Motive sind der christlichen Ikonographie entlehnt und stehen in der Tradition der Kirchenkunst. Neben 170 Auftragsarbeiten im Bereich der sakralen Kunst, hat er auch profane Themen behandelt. IF
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