Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: H. Ochs

Titel: Ehren- und Grabmal für die Opfer des Grubenunglücks am 19.8.1893

Die Grabmalarchitektur und 48 Einzelgräber auf dem Ostfriedhof erinnern an die 1893 bei einer Schlagwetterexplosion ums Leben gekommenen Bergleute auf der Zeche Kaiserstuhl I. Die Inschrift kommentiert das Unglück und die Trauer um die Toten zeittypisch mit dem Begriff der „treuen Pflichterfüllung“.

Standort:
Do-Mitte, Robert-Koch-Straße/Ostfriedhof (Feld 10), 44143 Dortmund
Jahr:
nach 1893
Beschriftung:
signiert: vorderseitig rechts: "H. Ochs"; vorder- und rückseitig, Marmortafel: "Den in treuer Pflichterfüllung/ am 19. August 1893/ auf Schacht/ Kaiserstuhl I/ verunglückten/ Bergleuten/ gewidmet von der/ Gewerkschaft/ Ver. Westphalia". (goldene Letter)
Technik/Material:
Sandstein, Marmor, Bronze
Höhe:
Grabmalarchitektur: ca. 4,5 m; Einzelgräber: 1,26 m
Breite:
Architektur: 6 m; Gräber: 0,4 m
Kunstwerknr.:
44143-001
Ehren- und Grabmal für die Opfer des Grubenunglücks am 19.8.1893
Ehren- und Grabmal für die Opfer des Grubenunglücks am 19.8.1893

Am 19. August 1893 starben auf der Zeche Kaiserstuhl I bei einer Schlagwetterexplosion 62 Bergleute. Die Gewerkschaft Vereinigte Westphalia ließ als Betreiberin der Zeche eine Grabmalarchitektur am Rande des aus 48 Einzelgräbern bestehenden Grabfeldes errichten. Die Gräber sind je mit einem gusseisernen Kreuz mit dem Namen und Geburtsdatum des verunglückten Bergmannes versehen. Das von der Firma H.Ochs ausgeführte Grab- und Denkmal aus rotem Sandstein besteht aus einer antikisch-tempelartig anmutenden Ädikula. Sie wird von einem Triglyphenfries mit einem reich verzierten Dreiecksgiebel abgeschlossen und links und rechts von Säulen eingefasst. Eine großflächige schwarze Marmortafel mit der goldenen Inschrift "Den in treuer/ Pflichterfüllung/ am 19. August 1893/ auf Schacht/ Kaiserstuhl I/ verunglückten/ Bergleuten/ gewidmet von der/ Gewerkschaft/ Ver. Westphalia" kommentiert das Denkmal mit dem Begriff der „treuen Pflichterfüllung“ in zeittypischer Weise. An der Vorderseite des freistehenden Architekturfragments lädt eine Bank zum Verweilen ein. Die Rückseite ist gleich gestaltet. SR

keine Angaben
Rheinisch Westfälische Arbeiter Zeitung, 21.-25.8. und 30.8.1893; Bergbau-Archiv Bochum, Bestand 15, Akte 638; Torkild Hinrichsen: Dortmund mit Fotos von Gregor Peda, München/Zürich 1982, S. 40; Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. Eine Bestandsaufnahme unter Leitung von Jürgen Zänker, erarbeitet von Iris Boemke u. a., Dortmund 1990, Nr. 138, S. 132; Michael Farrenkopf und Evelyn Kroker: Grubenunglücke im deutschsprachigen Raum. Katalog der Bergwerke, Opfer, Ursachen und Quellen, 2., überarb. und erw. Aufl., Bochum 1999, S. 225; Karin Schwarz: Bürgerliche Selbstdarstellung im Ruhrgebiet zwischen 1871 und 1918. Die kommunalen Denkmäler einer Industrieregion. Verzeichnis der kommunalen Denkmäler zwischen 1838 und 1916. Dissertation, Trier 2004, S. 73; Jürgen Zänker: Dortmunder Denkmäler für die „Opfer der Arbeit“, in: Historischer Verein für Dortmund und die Grafschaft von der Mark e.V. und Stadtarchiv Dortmund (Hg.): Heimat Dortmund, Sichtbar – Unsichtbar, Denkmäler und Erinnerungsorte, 2/2007, S. 29-38, hier S. 31.
keine Biografie

Quelle: Lt. Zänker: Hinrichsen, S. 40.