Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Willy Meller

Titel: Zwei Pferde

Aus fünf schweren dunklen Granitblöcken gemeißelt, erheben sich zwei Pferde in einem flachen, heute ausgetrockneten Wasserbecken vor dem ehemaligen Postscheckamt. UG

Standort:
Do-Mitte, Hoher Wall 9-11, Post, 44137 Dortmund
Jahr:
1955
Beschriftung:
Keine separate Beschriftung.
Technik/Material:
Granit
Höhe:
ca. 2,5 m
Breite:
ca. 4 m
Kunstwerknr.:
44137-016
Pferdeskulpturen (Willy Meller)
Bild: Jürgen Spiler
Pferdeskulpturen (Willy Meller)
Bild: Jürgen Spiler

Die Köpfe der Rösser sind gereckt, die Nüstern gerümpft und die Ohren verdreht. Es sind Kaltblüter, schwere Zugpferde, in keinerlei Arbeit mehr eingebunden. Die Skulptur will an die Zeit der Postkutschen erinnern, die noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gang und gäbe waren. Willy Meller knüpfte mit diesem Werk nahtlos an sein bildhauerisches Schaffen im NS-Staat an. UG

Beate Eckstein: Das Werk des Bildhauers Willy Meller bis 1945. Magisterarbeit. Universität Köln 1998; Hans Hesse, Elke Purpus: „Bei uns wurde weiter vom Bau gesprochen und nicht von Politik. Wieso sollten wir hellsichtiger sein als viele kluge Männer im In- und Ausland". Anmerkungen zu dem Künstler Wilhelm (Willy) Meller (1887-1974). Jahrbuch des Frechener Geschichtsvereins 5.2009, S. 187-206; Hans Hesse, Elke Purpus: Willy Meller. Skizzen über den Kölner Künstler und seine Arbeiten für die NS-Ordensburgen. Geschichte in Köln 59.2012, S. 231-268.
Ruhr-Nachrichten, 20. September 1955; Ruhr-Nachrichten, 22. September 1955; Westfälische Rundschau, 20. September 1955; Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 11. Juli 1959; Ruhr-Nachrichten, 11. Juli 1959; Westdeutsches Tageblatt, 11. September 1959; Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 7. Dezember 1971; Ruhr-Nachrichten, 7. Dezember 1971; Westfälische Rundschau, 17. Dezember 1971; Architekturführer Dortmund, hg. v. Hans Magoley und Norbert Wörner, Dortmund 1984, Nr. 156, S. 97; Karl Neuhoff: Dortmund heute damals anno dazumal. Dortmund 1990, S. 71; Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. Eine Bestandsaufnahme unter Leitung von Jürgen Zänker, erarbeitet von Iris Boemke u. a., Dortmund 1990, Nr. 208, S. 180.
Jakob Wilhelm Meller (1887-1974), genannt Willy Meller, studierte 1907-14 an der Kölner Kunstgewerbeschule und an der Münchner Akademie der bildenden Künste. 1914 beteiligte er sich an der Kölner Werkbund-Ausstellung. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er wiederholt mit seinem Jugendfreund Architekt Clemens Klotz zusammen. Neben Kriegerdenkmäler in Bochum, Dülken und Lüdenscheid war er an der plastischen Ausgestaltung des Reichssportfeldes in Berlin, der Ordensburgen Vogelsang und Krossinsee und des Seebads Prora beteiligt. Auf den Großen Deutschen Kunstausstellungen in München war er 1940-44 präsent. Die Nähe zum Nationalsozialismus machte die berufliche Situation Mellers nach 1945 schwieriger. Dennoch blieben Aufträge nicht aus: Für die Deutsche Bundespost erstellte er auch die „Weltkarte mit Hermes“ (1962) in Bochum und den „Wagenlenker“ (1968, 2002 zerstört) in Hagen. UG