Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Karel Niestrath

Titel: o. T. (Reinoldus-Relief)

Karel Niestraths steinernes Relief des Dortmunder Stadtpatrons Reinoldus war ursprünglich am Haupteingang des Stadthauses am Südwall zu sehen. Heute prangt es in der Berswordthalle.

Standort:
Do-Mitte, Südwall 2-4, Berswordthalle, 44137 Dortmund
Jahr:
1954
Beschriftung:
keine separate Beschilderung
Technik/Material:
Marmor, poliert
Höhe:
2,5 m
Breite:
1,2 m
Kunstwerknr.:
44137-009
Reinoldus-Relief
Reinoldus-Relief

Das Reinoldus-Relief entstand für das zwischen 1952 und 1954 erbaute Stadthaus nach einem Entwurf von Karel Niestrath, ausgeführt wurde es von August Kranz. Das Relief füllte ursprünglich die linke Leibung des überdachten Haupteinganges am Südwall. Die ritterliche Figur des Reinoldus, Dortmunds Stadtpatron, hat eine „lange Bildtradition– „(…) man denke nur an die Holzstatue am Vierungspfeiler in der Reinoldikirche aus dem 14. Jahrh. oder an den sogen. ,Eisernen Reinoldus‘, früher unter den Arkaden des in den Flammen des Kriegs zerstörten Alten Rathauses, von 1916“, heißt es in der Bestandsaufnahme von Jürgen Zänker. Zu Füßen des mit Waffenrock, Schild und Schwert ausgestatteten Reinoldus ist eine stilisiert dargestellte Flamme mit der Jahreszahl 1945 zu sehen, ein Verweis auf das Kriegsende und die Zerstörungen durch den Krieg. Heute ist das Relief an weniger prominenter Stelle in der Berswordthalle am Eingang Kleppingstraße zu sehen. Die 2002 fertig gestellte Halle verbindet das historische Verwaltungsgebäude aus dem Jahr 1899 mit dem Stadthaus. SR

Karel Niestrath, hg. v. Museum am Ostwall Dortmund, Ausst.-Kat. Museum am Ostwall, Dortmund 1973; http://de.wikipedia.org/wiki/Karel_Niestrath [Abruf: 31.08.2013]; http://www.derwesten.de/staedte/hagen/hagener-kunst-aus-berliner-bombenschutt-id6362322.html [Abruf: 06.03.2014]; http://www.stiftung-volmer.de/main.php?g2_itemId=1541 [Abruf: 06.03.2014]
Stadtarchiv Dortmund, Best. 501/02 lfd. Nr. 30; Paul Fiebig: Bildliche Darstellungen des hl. Reinoldus, St. Reinoldus in Kult, Liturgie und Kunst, in: Historischer Verein für Dortmund und die Grafschaft von der Mark e.V., Dortmund 1956, S. 137ff und Abb. 9; Horst Appuhn: Dortmund mit Aufnahmen von Hermann Wehmeyer, Berlin/München, 1975 passim, Abb. 30; Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. Eine Bestandsaufnahme unter Leitung von Jürgen Zänker, erarbeitet von Iris Boemke u. a., Dortmund 1990, Nr. 197, S. 174f; Katja Fischer: Das neue Dortmund nach 50 Jahren – 25 Architekturbeispiele, Dortmund 1999, S. 10-13.
Karel Niestrath wurde 1896 in Bad Salzuflen geboren. Er machte zunächst eine Holzbildhauerlehre. 1917 kehrte er verletzt aus dem Ersten Weltkrieg zurück und studierte an der Werkkunstschule in Bielefeld. Sein Studium setzte er an der Dresdener Kunstakademie fort und ließ sich nach seinem Studium in Hagen nieder. Seine Werke waren in Ausstellungen in Bielefeld (Städtisches Museum, 1926 oder Städtisches Kunsthaus 1931 und 1932) zu sehen. 1933 wurde eine Reproduktion seines Werkes "Kriegskrüppel" in der Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt, im Folgenden wurden 42 seiner Werke entfernt und beschlagnahmt. Niestrath lehrte zunächst an der 1947 von Hans Tombrock gegründeten Schule für Bildende und Angewandte Kunst. Ab 1952 leitete er die Bildhauerklasse an der Werkkunstschule Dortmund, einer seiner bekanntesten Schüler ist in Dortmund Anselm Treese. Er gestaltete die Skulpturen und Reliefs für das Mahnmal in der Bittermark, das 1960 eingeweiht wurde. 1971 starb Karel Niestrath in Hagen. Seine Frau Eva Niestrath-Berger war ebenfalls Bildhauerin, auch ihre Werke sind in Dortmund zu finden. SR

Quelle: Lit.:Fiebig, 1956, S.137ff. u.Abb.9; Appuhn, 1975, passim