Künstler: Jürgen Goertz
Titel: Wellenspiel 80
Kunstvolle Porträtköpfe von Henriette Davidis und dem Tollen Bomberg wurden vom Bildhauer Jürgen Goertz als „Wellenspiel 80“ am Fernmeldeamt 2 installiert.
- Standort:
- Do-Mitte, Hohestraße 80, Fernmeldeamt 2 (über dem Eingang), 44139 Dortmund
- Jahr:
- 1984
- Beschriftung:
- Signatur jeweils unterhalb der bronzenen Köpfe in den Kunststoff geschrieben: "Jürgen Goertz 1984"
- Technik/Material:
- Edelstahl, Kunststoff, Aluminium, Bronze,
- Höhe:
- Platten je 2 m
- Breite:
- 2,5 m
- Kunstwerknr.:
- 44139-090


Nach einem Wettbewerb gestaltete der Bildhauer Jürgen Goertz 1984 im Auftrag der Deutschen Bundespost den Eingang zum Fernmeldeamt 2 an der Hohestraße. Das mehrteilige Werk aus Aluminium, Kunststoff, Edelstahl und Bronze trägt den Titel „Wellenspiel 80“. Die farbenfrohe Installation überbrückt die rechtwinklige Gebäudeecke der zweigeteilten Eingangsfront. Zwei überdimensionale Briefmarken mit den Porträts der bekannten Dortmunder Persönlichkeiten Henriette Davidis und Freiherr Gisbert von Romberg II. zieren vis à vis die zwei Wandflächen. Zwölf wellenartige, bunte Aluminiumkabel sind in die Perforation der Briefmarken gestöpselt und überspannen die Distanz, ähnlich Telefonkabeln oder Schallwellen. Vier symmetrisch angebrachte Kugeln lassen sich mit Antennen oder Richtmikrofonen in Verbindung bringen. So erinnert die Installation an die Tätigkeitsfelder der Post, vom Briefverkehr übers Telefon bis zur drahtlosen Fernmeldetechnik. Mit ernsten Gesichtszügen und einem Mittelscheitel unter einer zarten Spitzenhaube, wie auf ihren historischen Fotografien, wird die berühmteste Kochbuchautorin Deutschlands Henriette Davidis (1801-1876) auf 2x 2,5m gezeigt. Sie prägte den Satz „Man nehme…“ wie keine andere, gilt als die „Schöpferin der deutschen Küche“ und wurde auf dem Ostfriedhof beerdigt. Freiherr Gisbert von Romberg II. (1839–1897), der im 450 Jahre alten Familiensitz im heutigen Rombergpark lebte, trieb seine tollen Streiche mit Reichen und Armen. Er diente als Vorlage für die Romanfigur „Der tolle Bomberg“ aus dem gleichnamigen Roman von Josef Winckler (1923). Er ist mit einem dünnen, stark gezwirbelten Schnurrbart und einem steifen Vatermörder dargestellt. Beide Figuren tragen historische Kopfhörer. IF
Quelle: Ruhr-Nachrichten, 29.03.1985; Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. Eine Bestandsaufnahme unter Leitung von Jürgen Zänker, erarbeitet von Iris Boemke u. a., Dortmund 1990, Nr. 271, S. 220.
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