Künstler: Künstler unbekannt
Titel: Grabmal Richard Huelsenbeck
Der Literat und Mitbegründer des Dadaismus Richard Huelsenbeck ist in der Familiengruft auf dem Dortmunder Südfriedhof bestattet. An ihn erinnert eine kleine Granittafel. 1992 inszenierten Dortmunder Literaten eine Dixieland Bestattung an seinem 100. Geburtstag. 2016 gab es eine weitere Dixieland Bestattung anlässlich 100 Jahre Dadaismus.
- Standort:
- Do-Mitte, Große Heimstraße 119, Südfriedhof (Feld 22), 44139 Dortmund
- Jahr:
- o.J.
- Beschriftung:
- Inschrift: „Hülsenbeck/ ħael 1857-1949/ Johanna/ Geb. Fink/ 1871-1942/ Richard/ 1892-1974”; li.:“MARIE FINK/ GEB. MÜGGE/ GEB. 19.FEBR. 1850 GEST. 25.JUNI 1911“ re.: „CHRISTIAN FINK/ KGL. OBERBERGAMTS MARKSCHEIDER/ GEB. 9. FEBR. 1835/ GEST. 8. OCT. 1910“
- Technik/Material:
- Granit, Sandstein
- Höhe:
- Insgesamt: 1 m; Platte: 0,6 m
- Breite:
- 2,5 m; 0,3 m
- Kunstwerknr.:
- 44139-091


Der Schriftsteller, Lyriker und Erzähler Richard Huelsenbeck wurde am 23.April 1892 in Frankenau geboren. Während seines Germanistik- und Philosophiestudiums in München gründete er mit Hans Leybold 1913 die Zeitschrift „Die Revolution“, in der er seine ersten Texte veröffentlichte. 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger, ließ sich dann vom Militärdienst befreien und wurde ein leidenschaftlicher Kriegsgegner. 1916 ging er für ein Jahr von Berlin nach Zürich. Dort wurde er im „Cabaret Voltaire“ in der Spiegelgasse Mitbegründer des Dadaismus und schrieb die „Phantastischen Gebete“, die Abstraktion der Literatur. Zurück in Berlin wurde er zum Mitbegründer des deutschen Dadaismus und des „Club Dada“ mit einem „Zentralamt der dadaistischen Bewegung in Deutschland“. 1918 entstand sein Propagandawerk „Das Dadaistische Manifest“, in dem er als Gegner des Expressionismus provozierte. Nach zwei Jahren voller Auftritte, auch skandalträchtigen, mit anderen Dadaisten in Berlin, Dresden, Leipzig und Prag verließ er 1920 die Bewegung. Doch diese vier Jahre waren die erfolgreichsten in seiner Karriere. Spätere Werke wie „Dada siegt“ und „Dada. Eine literarische Dokumentation“ thematisieren diese Zeit. 1936 emigrierte er in die USA und arbeitete unter dem Namen Charles R. Hulbeck als Psychiater. 1969 kehrte er nach Europa zurück. Zwei Gedichte, drei Novellen und zwei Romane, zwei Theaterstücke, Aufsätze, Reiseberichte und medizinische Veröffentlichungen vervollständigen sein Werk. In dem Erinnerungsband „Reise bis ans Ende der Freiheit“ berichtete er über seine Kindheit beim Dortmunder Großvater Fink. Richard Huelsenbeck starb 1974 in der Schweiz. Er wurde auf eigenen Wunsch in der Familiengruft der Großeltern auf dem Südfriedhof beigesetzt. IF
Quelle: Mail Richard Peuckmann
Readspeaker