Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Nicola Fortmann-Drühe u. Harald Meißner

Titel: o. T. (Hansaplatzgestaltung u. Kolonnade)

Die Neugestaltung des Hansaplatzes mit den gläsernen Eingängen zur Tiefgarage und der Kolonnade wurde 1987 in einem städtebaulichen Architektenwettbewerb ausgelobt. Den ersten Preis und den Bauauftrag erhielten die Architekten Nicola Fortmann-Drühe und Harald Meißner.

Standort:
Do-Mitte, Hansaplatz, 44137 Dortmund
Jahr:
1989/90
Beschriftung:
keine separate Beschilderung
Technik/Material:
Edelstahl, VSG-Verglasung, Emailbleche
Höhe:
o. A.
Kunstwerknr.:
44137-020
Hansaplatzgestaltung Kolonnade
Hansaplatzgestaltung Kolonnade

Die Ausschreibung forderte die Vergrößerung der Tiefgarage um eine Etage, die Angleichung an das Straßenniveau und die stilistische Orientierung an den umliegenden, historischen Gebäuden. Für den Entwurf, der 1990/91 unverändert realisiert wurde, erhielten Nicola Fortmann-Drühe und Harald Meißner 1992 den BDA-Preis NRW „Bauen für die öffentliche Hand“. Der Planungsausschuss lobte die Kolonnade und den klaren Anschluss der Platzfläche an die umliegenden Gebäude. Prägnante Gestaltungselemente sind neben den Tiefgarageneingängen und der Kolonnade die moderne Pflasterstruktur mit Plattenbändern aus Granit, die gradlinigen Platanenreihen und die Freitreppenanlage mit Brunnen. Das natürliche Gefälle des Platzes wurde wiederhergestellt und zur Gliederung der Fläche genutzt. Nun gibt es einen größeren, fast rechteckigen Platz für Veranstaltungen und einen kleineren oberhalb der Freitreppe zum Verweilen. Die vier Tiefgarageneingänge wurden als filigrane Stahlglaskuben gestaltet, durchbrochen von Wandscheiben in kräftigem Rot und Blau, in Anlehnung an die Bibliotheksfassade, die später abgerissen wurde. Quadratische, farbige Emaillebleche und ein Rastersystem aus Edelstahlstäben strukturieren die Kuben. Die 10 Meter hohe Kolonnade aus Edelstahl ist ein freistehendes Kunstwerk aus fünf quadratischen Säulen und hat eine Anbringungsmöglichkeit für Plakate. Sie fungiert auch als Torbogen und als Bühnenkulisse. Der Brunnen an der Ostseite des Platzes bildet den Abschluss der Freitreppe und überbrückt das Gefälle mit unterschiedlich hohen Außenwänden. An der Treppenseite durchbrechen zwei hohe quadratische Kachelwände den Brunnen. Sie greifen die Gestaltung der Tiefgarageneingänge auf und bilden einen starken Kontrast zum Material des Brunnens, das stellenweise wie natürliches Felsgestein wirkt. 1990 war der Hansaplatz nach nur 15 Monaten Bauzeit fertig gestellt. IF

Anonym (rs): Hansaplatz mit Arkaden aus Stahl künftig Bühne für Großveranstaltungen, in: Westfälische Rundschau, 15. Oktober 1987.; http://www.fortmann-druehe.de/portfolio.php?start=projekte[28.12.2015]
Anonym: CDU: „Wettbewerb Hansaplatz wiederholen“, in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 10.Januar 1987.; Anonym (rs): Hansaplatz mit Arkaden aus Stahl künftige Bühne für Großveranstaltungen, in: Westfälische Rundschau, 15. Oktober 1987.; Dore Bolege-Vieweg: Gradlinige Platanen geben Hansaplatz letzten Schliff, in: Westfälische Rundschau, 3. November 1990.; Anonym: Gestell auf Hansaplatz bildet Tor zum Markt und dient als Kulisse, in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 15. November 1990.; Anonym: Hansaplatz ein neuer Veranstaltungsort, in: Westfälische Rundschau, 23. November 1990.; Anonym: Oberbürgermeister vergab für Neugestaltung die Note „gut“, in: Dortmunder Bekanntmachungen, 30. November 1990; Horst Glaser: Architekturführer Dortmund 1983-2000, Stadt Dortmund (Hg.), Hagen 1999, Nr.10, S.36.; http://www.fortmann-druehe.de/portfolio.php?start=projekte[Abruf:22.12.2015]; Anonym (Oli): Abschied von roten Fliesen, in: Westfälische Rundschau, 29. August 2017
Die Architektin Nicola Fortmann-Drühe machte 1976 ihr Diplom an der Technischen Universität Hannover. 1979 war sie als Bauassessorin tätig und seit 1981 freischaffend. Aus einer Zusammenarbeit mit Harald Meißner aus Witten stammen die Entwürfe für den Dortmunder Hansaplatz (1987) und das RWE-Gebäude in Castrop-Rauxel (1995). Seit 1990 arbeitete sie in Potsdam und war bis 1994 Präsidiumsmitglied des Bund Deutscher Architekten (BDA). Sie erhielt einige Architekturpreise, gewann zahlreiche offene Wettbewerbe und erhielt 1988 den 5.Preis und den Auftrag für die Konzerthalle in den Westfalenhallen. Die Architektin lebt und arbeitet in Berlin. IF

Quelle: http://www.fortmann-druehe.de/portfolio.php?start=projekte;WAZ, 10.1.1987; WR,15.10.1987; WR, 3.11.1990; WAZ, 15.11.1990; Dortmunder Bekanntmachungen, 30.11.1990; WR,13.11.1991;