Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Will Hanebal

Titel: Holzknecht

Die überlebensgroße, nahezu vollplastische Sandsteinskulptur „Holzknecht“ gehört zu den ersten Kunstwerken, die in der Wiederaufbauphase Dortmunds im öffentlichen Raum Aufstellung fanden. Sie ist in Höhe des zweiten Obergeschosses an der Klinkerfassade eines Hauses angebracht, das bis 2014 die Gastwirtschaft „Holzknecht“ beherbergte. UG

Standort:
Do-Mitte, Hohe Straße 5, 44139 Dortmund
Jahr:
1951/52
Beschriftung:
Keine separate Beschriftung.
Technik/Material:
Sandstein
Höhe:
ca. 3,5 m
Breite:
ca. 2,5 m
Kunstwerknr.:
44139-071
Holzknecht
Holzknecht

Der Waldarbeiter ist nur mit Hose und schweren Stiefeln bekleidet. Sein muskulöser Oberkörper ist nackt. Mit kräftigen Armen hat der Holzfäller eine Axt in einen Baumstumpf geschlagen, um ihn für die Weiterverwertung zu spalten. Der Stil der Skulptur mit ihren markigen Gesichtszügen und den übetriebenen Muskelpartien entspricht noch vollends den Arbeiterdarstellungen im „Dritten Reich“. UG

Johannes Waldhoff: Holz, Stein und Bronze. Will Hanebal zum 100. Geburtstag, Heimatgeschichtliche und volkskundliche Schriften der Stadt Steinheim, Bd. 15, Steinheim 2005.
Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. Eine Bestandsaufnahme unter Leitung von Jürgen Zänker, erarbeitet von Iris Boemke u. a., Dortmund 1990, Nr. 191, S. 170-171.
Will Hanebal (1905-1982) besuchte nach einer Holzbildhauer-Lehre 1928-33 die Werkkunstschulen in Wuppertal und Düsseldorf, die private Kunstschule Carp und die Düsseldorfer Kunstakademie. Er realisierte Kriegerehrenmale in den Gemeinden Bönninghardt (1932) und Rheurdt (1934) im Kreis Wesel sowie in Istrup im Kreis Höxter. 1937 entstand die überlebensgroße Plastik „Siegfried“ für das Ehrenmal der Stadt Heiligenhaus, die kriegsbedingt bereits 1942 eingeschmolzen wurde. Sein Porträt „Westfälischer Bauer“ wurde 1937 auf der Pariser Weltausstellung gezeigt. Ab 1938 waren seine Werke wiederholt auf den Großen Deutschen Kunstausstellungen im Münchner Haus der Deutschen Kunst zu sehen. Zu seinen Kunden zählte auch Adolf Hitler. Nach 1945 konzentrierte sich Hanebal vor allem auf religiöse Kunst und Grabmäler. Daneben entstanden weiterhin Porträts. UG