Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Georg Hartje

Titel: Gedenktafel für das Alte Rathaus

Das Alte Rathaus am Alten Markt war 1240 nach einem Stadtbrand errichtet und seine Fassade im Barock verändert worden. 1899 ließ Friedrich Kullrich, Leiter des städtischen Hochbauamtes, das Gebäude grundlegend erneuern. 1944 wurde es durch Bomben zerstört und 1955 vollständig abgetragen. Es war das älteste steinerne Rathaus in Deutschland. UG

Standort:
Do-Mitte, Alter Markt, 44137 Dortmund
Jahr:
1957
Beschriftung:
links oben: "HARTJE"; re. unten: "GUSS G. SCHMÄKE DDORF"; Text unten: "HIER STAND DAS ALTE DORTMUNDER RAT-/ HAUS. 1240 NACH EINEM BRAND ER-/RICHTET IM KRIEGE 1944 DURCH BO-/MBEN ZERSTÖRT. ES WAR BIS DAHIN/ DAS ÄLTESTE STEINERNE DEUTSCHE RATHAUS"
Technik/Material:
Bronze
Höhe:
1,2 m
Breite:
1,2 m
Kunstwerknr.:
44137-001
Gedenktafel für das Rathaus

Das Bronzerelief zeigt das Alte Rathaus samt Stadtwaage mit barockem Giebel. Das Gebäude diente als Haus des Rates, als Ort der Gerichtsbarkeit und für öffentliche Empfänge. Im Mittelalter wurde hier zudem mit Tuch und Wein gehandelt. Als Friedrich Kullrich 1899 ein neues Stadthaus plante und realisierte, ließ er - mit Blick auf die feierliche Einweihung des Dortmunder Hafens durch Kaiser Wilhelm II. - den gotischen Zustand des Alten Rathauses wiederherstellen. Es erhielt nun einen neugotischen Stufengiebel und nach der vollständigen Entkernung auch eine stabilere Konstruktion. Zudem übernahm es neue Funktionen. So wurde im Keller des Gebäudes eine Ratstube untergebracht. Im Erdgeschoss fand das Städtische Kunst- und Gewerbemuseum bis 1911 Platz. Das Obergeschoss war unter Einbeziehung des Dachgeschosses zu einem sehr repräsentativen Empfangsraum ausgebaut worden. Die Rathauserneuerung konnte durch Spenden wohlhabender Bürger finanziert werden. UG

Stadtarchiv Dortmund, Dortmunder Adressbuch; Bundesgartenschau Dortmund 1959 – Plastik, hg. von der Gesamtleitung der Bundesgartenschau Dortmund. Ausschuss für allgemeine künstlerische Gestaltung, Dortmund 1959, Werkverzeichnis, o.S.; http://www.lwl.org/pressemitteilungen/mitteilung.php?urlID=14161 [Abruf: 5.7.2019]
Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. Eine Bestandsaufnahme unter Leitung von Jürgen Zänker, erarbeitet von Iris Boemke u. a., Dortmund 1990, Nr. 15, S. 46.
Der Bildhauer Georg Hartje wurde 1900 in München geboren und lebte ab 1926 in Dortmund. Hier arbeitete er für verschiedene öffentliche Auftraggeber. Wiederholt war er mit seiner Frau und Bildhauerin Grete Hartje-Coers auf den Großen Westfälischen Kunstausstellungen 1926-1943 präsent, die seit 1934 alljährlich im „Haus der Kunst“ in Dortmund stattfanden. Hartje entwarf die Reliefs mit Arbeitsdarstellungen für das Finanzamt Dortmund (1938) und das Relief „Bergmann, Soldat, Hüttenmann“ (1939) an der Dortmunder Kaserne. Seine Arbeiten aus den 30er Jahren sind ganz dem Nationalsozialismus verpflichtet. Auch nach 1945 waren seine gegenständlichen Skulpturen gefragt. 1957 entstand sein mächtiges Wisent aus Bronze, das 1959 in den Dortmunder Westfalenpark einzog. In den 1950er Jahren lebte Hartje in Langscheid am Sorpesee. Wann er starb, ist unbekannt. UG, SR, IF

Quelle: Stadtarchiv Dortmund, Dortmunder Adressbuch;