Künstler: Hans Strobel
Titel: Ehrengrabmal Generalleutnant von Harbou
Das Ehrengrabmal des 1914 verstorbenen Generalleutnants Andreas Friedrich Wilhelm von Harbou besticht durch Gestaltungselemente der Neorenaissance, die von Stadtbaurat Hans Strobel entworfen wurden.
- Standort:
- Do-Mitte, Große Heimstraße 119, Südfriedhof, 44139 Dortmund
- Jahr:
- um 1925
- Beschriftung:
- Inschrift:"Generalleutnant Wilhelm von Harbou *16.April 1865, verw. bei Courtecou 14.Sept.1914, † im Lazarett zu Laon 20.Sept.1914."
- Technik/Material:
- Naturstein
- Höhe:
- 1,6 m
- Breite:
- 2 m
- Kunstwerknr.:
- 44139-073


Stadtbaurat Hans Strobel hat die Anlage des Kriegerfriedhofs auf dem Südfriedhof 1917 gestaltet und zwischen 1914 und 1924 das Ehrengrabmal von Generalleutnant Andreas Friedrich Wilhelm von Harbou. Das 1,60 Meter hohe, querrechteckige Grab besteht aus einem kompakten Natursteinblock auf einem zweistufigen Sockel. Auf der Vorderseite befindet sich zwischen Fackel und Schwert im Ehrenkranz, die im Halbrelief ausgeführt wurden, eine Tafel mit der Inschrift: „Generalleutnant Wilhelm von Harbou *16.April 1865, verw. bei Courtecou 14.Sept.1914, † im Lazarett zu Laon 20.Sept.1914“. Oben schließt die Gestaltung gebälkartig mit übereinander angebrachten Blattzungen, einem Perlstab (Astragal) und einer Deckplatte ab. Diese erinnern an antike, griechische Bauelemente und bringen den Stil des Historismus zum Ausdruck. Mittig ragt ein kunstvoll gestaltetes Wappen empor. Aus einer Entwurfszeichnung vom 28.Juli 1917 in Strobels Denkschrift Friedhofskultur und aus einer zeitgenössischen Fotografie von 1924 geht hervor, dass das Grabmal ursprünglich im Zentrum eines halbrunden Weges in einer erhöhten, eingefassten Grabanlage positioniert war und wohl im Laufe der Zeit umgestaltet wurde. Andreas Friedrich Wilhelm von Harbou wurde am 16.April 1856 in Kopenhagen geboren. Er durchlief eine militärische Laufbahn und wurde 1895 als Major in das Kriegsministerium berufen, 1911 als Inspekteur der Landwehrinspektion (Stadtkommandant) nach Dortmund versetzt und zum Generalleutnant ernannt. Er war sozial engagiert und beliebt in Dortmund. 1914 kämpfte er an der Nordwestfront von Maubeuge und wurde dabei bei Courtecou verwundet. Er starb am 20.September 1914 an seinen Verletzungen im Lazarett zu Laon, posthum wurde er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet und dort bestattet. Die Dortmunder Kriegsvereine überführten den Leichnam im Dezember 1914 nach Dortmund, um ihn auf dem Ehrenfriedhof beizusetzen. Das Grabmal wurde durch Stiftungen aus der Bürgerschaft bezahlt. IF
Quelle: Lit.:Ranft, S.21.
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