Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Bernd Moenikes

Titel: Sänger

Der Dortmunder Bildhauer Bernd Moenikes hat für die Aplerbecker Firma Hecker die phantasievolle Skulpturengruppe „Sänger“ aus Eiche gestaltet. Baumskulpturen sind charakteristisch für seine naturverbundene Kunst.

Standort:
Do-Aplerbeck, Schleefstraße 5, 44287 Dortmund
Jahr:
2000
Beschriftung:
keine separate Beschilderung; bei der einzelnen Dreiergruppe auf halber Höhe Signatur und Datierung: "m 96"
Technik/Material:
Eiche
Höhe:
3 m
Kunstwerknr.:
44287-017
Sänger
Sänger

1996 und 2000 hat Bernd Moenikes mehrere Skulpturengruppen für die Außengestaltung des Firmengeländes der Aplerbecker Firma Hecker rund um die Themen Mensch und Kommunikation angefertigt, die „Sänger“ wurden 2000 aufgestellt. In urwüchsiger, wuchernder Botanik, stehen sich - getrennt durch einen malerischen Seerosenteich – je drei „Sänger“ gegenüber. Die 3 Meter hohen Eichenskulpturen lassen noch deutlich die natürliche Form der Baumstämme erkennen. Sie sind ohne Rinde und geglättet, nur die Köpfe wurden aufwendig bearbeitet. Durch diese Art der Darstellung wird die Symbiose von Mensch und Natur versinnbildlicht. Die „Sänger“ sind untereinander sehr ähnlich gestaltet, alle kahlköpfig, mit großen Ohren und weit geöffneten Mündern und geschlossenen Augen, um die Expressivität des Singens zu unterstreichen. Die Figuren lassen viele Interpretationen zu. Der Künstler verriet, dass es sich dabei vielleicht um Druiden handelt, bei einem rituellen- mystischen Gesang an einem magischen Ort, einem Naturheiligtum, unter freiem Himmel. Drei weitere Sänger stehen abseits auf der anderen Seite des Firmengeländes. „Spannend findet Moenikes, dass seine archaisch wirkenden „Sänger“ mit dem kühlen Aluminium-Glas-Gebäude konfrontiert werden,“ berichtete die Westdeutsche Allgemeine Zeitung im August 2000. Der Künstler, der nach seinem Kunststudium noch eine Bildhauerlehre machte, hat mit Umweltschutzprojekten wie „100 Bäume für den Regenwald“ oder „Greenart“ in Zusammenarbeit mit dem BUND auf den Schutz der Umwelt aufmerksam gemacht. IF

Tayfun Belgin: Dortmunder Künstlerverzeichnis, Dortmund 1997, S. 100.; Anonym: „Sänger“ mit der Säge aus Eichen geformt. Bernd Moenikes arbeitet im Wald, in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 12.August 2000.; Katrin Pinetzki: Sehnsucht mit der Kettensäge. Bildhauer Bernd Moenikes arbeitet am Kulturhaus Neuasseln, in: Ruhr Nachrichten, 5.Februar 2008.; Uwe Brodersen: Bernd Moenikes zeigt Sonntag seine Skulpturen, in: Ruhr Nachrichten, 13.April 2013.; www.bernd-moenikes.de [Abruf: 17.12.2015]; http://www.kunstgebiet.ruhr/kuenstler/dr-bernd-moenikes [Abruf: 17.12.2015]
Anonym: „Sänger“ mit der Säge aus Eichen geformt. Bernd Moenikes arbeitet im Wald, in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 12.August 2000.; www.bernd-moenikes.de [Abruf:20.12.2015]; Jörg Bauerfeld: Kunst im Stadtbezirk, in: Westfälische Rundschau, 9.3.2019
Bernd Moenikes wurde 1955 in Gelsenkirchen geboren. Er studierte von 1974-1980 an der Dortmunder Universität Sonderpädagogik und Kunst. 1981 machte er sein 1. Staatsexamen im Fach Kunst und begann eine Ausbildung als Steinmetz und Steinbildhauer. Bereits 1982 arbeitete er als Leiter der „Galerie junge Kunst“ und als Kunstredakteur der Zeitschrift „Guckloch“, gleichzeitig legte er seine Gesellenprüfung ab. Seit 1983 ist er Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler (Ruhrgebiet) und gründete 1984 die Künstlergruppe MAP. Nach dem 2. Staatsexamen 1986 promovierte er in Museumspädagogik und ist als Lehrer tätig. Als Künstler bevorzugt er Holz, aber er arbeitet auch mit Bronze und Marmor. Auch Grafiken sowie Filme „Deutschland deine Medien“ (1980) und „Strahlende Zeiten“ (1982) gehören zu seinen Werken. Der Bildhauer initiierte zahlreiche Kunst- und Umwelt- Aktionen z. B. 1990-94 das Projekt „100 Bäume für den Regenwald“ oder „Greenart“ in Zusammenarbeit mit BUND (1995). 1987/88 erhielt die Künstlergruppe MAP eine Auszeichnung anlässlich des Europäischen Umweltjahres für die Produktion „Artimation des Waldes“. Weitere Umweltprojekte mit dem BUND waren „Zukunftswald 2000“, „Vogelmenschen“, das Projekt „Wildnis Deutschland“ und „Das Grüne Band“. Dafür erhielt er 2003 einen Förderpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und wurde im selben Jahr nominiert für den ZDF-Preis Munda im Bereich Umwelt und Innovation. Seit 1988 ist Bernd Moenikes fast jährlich bei Ausstellungen im In- und Ausland mit seinen Arbeiten vertreten und gestaltet zahlreiche neue Arbeiten für den öffentlichen Raum u.a. in Dortmund und Münster. Bernd Moenikes lebt und arbeitet in Dortmund als Bildhauer in seiner Werkstatt in Neuasseln. IF