Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Andreas Knappe, Theodor Nöker u. Ulrich Schürmann

Titel: Y-Plastik

Die raumgreifende Arbeit „Y-Plastik“ auf dem Gelände der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Dortmund-Brackel ist ein Gemeinschaftswerk der Künstler Andreas Knappe, Theodor Nöker und Ulrich Schürmann. Beauftragt durch die Stadt Dortmund wurde ihr Entwurf bei einer öffentlichen Ausschreibung ausgewählt und die Arbeit 1972/74 auf dem Schulgelände installiert.

Standort:
Do-Brackel, Haferfeldstraße 3-5, GE Geschwister Scholl, 44309 Dortmund
Jahr:
1972/74
Beschriftung:
keine separate Beschilderung
Technik/Material:
Stahl
Höhe:
1,8 m
Breite:
11 m
Kunstwerknr.:
44309-014
Y-Plastik
Y-Plastik

Die Plastik besteht – getreu ihres Titels – aus einer Vielzahl von gleichgroßen Y-förmigen Stahlelementen, die sich in verschiedenster Weise aufeinander stapeln oder ineinander greifen. Mit dieser radikalen Formensprache widersetzt sich das Kunstwerk jeglicher gegenständlicher Deutung. Vielmehr wird hier das Bild im dreidimensionalen Raum freigesetzt – eine abstrakte Kombination aus Farben und Formen, die sich dreidimensional umschreiten lässt. Die Plastik scheint keine prominente Ansicht zu haben und ermöglicht aus jeder Position eine neue visuelle Erfahrung eines Werks, das niemals still zu stehen scheint. Wenn Andi Knappe bei seinen Werken – „offene Systeme“ – also die Wichtigkeit von Licht, Zeit, Ort und Betrachter betont, dann geht es ihm auch darum, dass sich das Werk durch diese Faktoren in ständiger Veränderung befindet. So geschieht es auch beim Umschreiten der „Y-Plastik“, die den für sie gewählten Ort einzunehmen scheint. Selbst die benachbarte Turnhalle wurde mit variierenden Y-Formen an der Fassade gestalterisch auf das Kunstwerk abgestimmt. IL

Theodor Nöker, in: Tayfun Belgin: Dortmunder Künstlerverzeichnis, Dortmund 1997, S. 105. http://wkd-kunst.de/ehemalige-mitglieder-3/ [26.07.2021] Andi Knappe, in: Tayfun Belgin: Dortmunder Künstlerverzeichnis, Dortmund 1997, S. 77. http://wkd-kunst.de/andi-knappe-wkd/ [26.07.2021] https://www.wirindortmund.de/dortmund/andi-knappe-stellt-in-der-staedtischen-galerie-im-torhaus-rombergpark-aus-23860 [26.07.2021]
Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. Eine Bestandsaufnahme unter Leitung von Jürgen Zänker, erarbeitet von Iris Boemke u. a., Dortmund 1990, Nr. 357, S. 280 f.
Theodor Nöker wurde 1929 in Dortmund-Lütgendortmund geboren. Er absolvierte eine Schmiede- und Schlosserlehre im väterlichen Betrieb. Es folgte eine Ausbildung zum Kunst- und Werkerzieher in Düsseldorf, ein Biologiestudium in Köln und schließlich das Staatsexamen. Seitdem war er als Kunsterzieher und Biologielehrer an Gymnasien in Rheine und Dortmund tätig. Nöker führte zahlreiche kunsthistorische Studienreisen in Süd- und Westeuropa durch. Sein Werk wurde durch zahlreiche Ausstellungen ab 1969 in der Öffentlichkeit bekannt. Seit 1972 war er Mitglied im Westfälischen Künstlerbund Dortmund und erhielt einige öffentliche Aufträge. Seit 1992 war er als freischaffender Künstler tätig und hat sich vor allem in den Bereichen Graphik, Bildhauerei und Bauplastik verewigt. Theodor Nöker starb 2019. Andreas („Andi“) Knappe ist 1948 in Geisa (Rhön) geboren. Von 1968 bis 1972 studierte er bei Gustav Deppe freie und angewandte Malerei an der Fachhochschule Dortmund. Von 1972 bis 1977 studierte er bei K. O. Götz freie Malerei und künstlerisches Lehramt an der Kunstakademie Düsseldorf und wurde schließlich zum Meisterschüler ernannt. 1975 folgte schließlich noch ein Studium der Kunstwissenschaft an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Werner Spies. 1978 bestand er das Staatsexamen und hatte von 1972 bis 1984 einen Lehrauftrag für kreative Druckgraphik an der Fachhochschule Dortmund. Ab 1979 war er bereits als Kunsterzieher an Gymnasien tätig und nahm an Wettbewerben für „Kunst am Bau“ teil. Zahlreiche seiner Werke wurden seit 1972 in Ausstellungen der Öffentlichkeit präsentiert und finden sich heute in privaten und öffentlichen Sammlungen. IL