Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Künstler unbekannt

Titel: o. T. (Zwei Löwen)

Ein ruhendes Löwenpaar erhebt sich majestätisch in Dortmund-Hohenbuschei. Die Natursteinskulpturen wurden erst im Jahr 2009 nach einer Restaurierung an ihrem heutigen Ort platziert und verweisen auf die ereignisreiche Geschichte des Standortes.

Standort:
Do-Brackel, Hohenbuschei, Kreisverkehr Adi-Preißler-Allee, 44309 Dortmund
Jahr:
um 1936
Beschriftung:
keine separate Beschilderung
Technik/Material:
Sandstein
Höhe:
ca. 2,8 m; Gesamtgewicht 24 t
Breite:
3,2 m
Kunstwerknr.:
44309-015
Zwei Löwen
Zwei Löwen

Auf zwei Natursteinsockeln ruhend, ragt das Löwenpaar aus dem begrünten Kreisverkehr hervor. Ihre schlichten und stilisierten Körper zeigen die Merkmale eines männlichen und eines weiblichen Exemplars. Nach umfassenden Baumaßnahmen wurden die Löwen im Jahr 2009 auf dem neuen Kreisverkehr platziert. Ihre Geschichte geht jedoch viel weiter zurück in die Vergangenheit und geht mit der bewegten Historie des Ortes einher. Vor der Erschließung des heutigen Neubaugebiets erstreckten sich dort die weiten Felder eines Flughafengeländes. Im Oktober 1920 landete hier das erste Flugzeug und markierte damit den Beginn eines regen Flugverkehrs in Dortmund-Brackel. 1925 wurde zum Beispiel die Fluglinie Dortmund – Rotterdam – London feierlich eröffnet. 1926/27 folgten einige Bauten im schlichten sachlichen Baustil. Auch der Zweite Weltkrieg ging an diesem Ort nicht spurlos vorbei. Nach einer jahrelang militärischen und zivilen Nutzung, wurde 1939 die zivile Luftfahrt endgültig eingestellt und das Gelände zum militärischen Fliegerhorst Brackel umgewandelt. Im gleichen Zuge entstanden schon um 1935/36 neue Bauten, die Offiziere und Truppen beherbergen sollten. Zum Kriegsende hin wurde die Infrastruktur zerstört, Teile der vorhandenen Bauten von der britischen Armee neu- oder umgebaut. Nach bisherigem Kenntnisstand konnte nicht ermittelt werden, wer die Löwenstatuen angefertigt hat. Der früheste bekannte Aufstellungsort war direkt vor dem Offizierscasino gelegen, das nach dem Krieg von der britischen Rheinarmee übernommen wurde. Das Casino entstand in seiner Grundsubstanz jedoch bereits während der Umbaumaßnahmen zum Fliegerhorst Brackel in den 1930er Jahren, wie alte Fotografien zeigen. Deshalb ist anzunehmen, dass die Statuen bereits zu diesem Zeitpunkt dort aufgestellt wurden bis sie etwa im Jahr 2007 den Neubauplanungen weichen mussten. Auch stilistisch scheint eine Verortung innerhalb der 1930er Jahre passend. Obgleich also der Ursprung der Löwen weiterhin im Unklaren verbleibt, zeugt ihre heutige Präsenz von der bedeutungsvollen Geschichte des Ortes und der Geschichte der Luftfahrt in Dortmund. IL

Ralf Stremmel: Der Flughafen Dortmund im „Dritten Reich“, in: Karl-Peter Ellerbrock und Günther Högl (Hg.): Horizonte. Zur Wirtschafts- und Kulturgeschichte des westfälischen Luftverkehrs. Festschrift zum 75jährigen Bestehen der Flughafen Dortmund GmbH, Essen 2001. S. 115–130, hier S. 125 ff.; Karl-Peter Ellerbrock: Die Gründung des Dortmunder Flughafens im Spannungsfeld regionaler Interessengegensätze, in: Die 1920er Jahre – Dortmund zwischen Moderne und Krise (Heimat Dortmund. Stadtgeschichte in Bildern und Berichten), Essen 2012, S. 57–63. https://www.hohenbuschei.de/ueber-hohenbuschei/historie/ [Abruf 25.07.2021] https://www.ruhrnachrichten.de/nachrichten/sommerfest-war-loewig-gut-991605.html [Abruf 25.07.2021] https://www.lokalkompass.de/dortmund-city/c-kultur/90-jahre-flughafen-dortmund-das-alte-flugfeld-in-brackel_a508956#gallery=null [Abruf 25.07.2021] Oliver Vollmerich: Die Bessermacher, in: Westfälische Rundschau, 8. Februar 2019; https://www.hohenbuschei.de/ueber-hohenbuschei/historie/ [Abruf: 13. Januar 2020]

Quelle: http://www.hohenbuschei.de/hohenbuschei-live/events/sommerfest-2009/;http://www.fliegerhorste.de/dortmund.htm