Künstler: Künstler unbekannt
Titel: Gedenktafel für die Widerstandskämpfer Gähner, Mörchel und Weber
Seit Anfang März 1945 wurden in der Bittermark und im Rombergpark annähernd 300 Menschen von der Gestapo ermordet und verscharrt. Erst der Einmarsch der Amerikaner am 13. April 1945 setzte den Exekutionen ein Ende. Nach der Entdeckung der Massengräber und der Exhumierung von 136 Leichen im Rombergpark wurden diese am 22.April 1945 auf den Friedhöfen in Hörde bestattet. Zum Gedenken und als Mahnung für die Gegenwart wurde eine querrechteckige Bronzetafel an der Außenwand der Brackeler Kommende aufgehängt: „Den ermordeten Widerstandskämpfern des/ Stadtbezirks Brackel ein ehrendes Gedenken/ stellvertretend: Karl Gähner *1910 Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund Hingerichtet im Zuchthaus Brandenburg am 15.5.1944/ Karl Mörchel *1903 Erich Mörchel *1908 Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Ermordet im Rombergpark am Karfreitag 1945/ Paul Weber *1900 Christliche Gewerkschaften Ermordet im Rombergpark am Karfreitag 1945/ Sie gehörten unterschiedlichen Gewerkschaftsverbänden an/ Gegen den Nationalsozialismus kämpften sie gemeinsam".
- Standort:
- Do-Brackel, Brackeler Hellweg 144, (Außenmauer) 44309 Dortmund
- Jahr:
- o.J.
- Beschriftung:
- Inschrift: "Den ermordeten Widerstandskämpfern des Stadtbezirks Brackel ein ehrendes Gedenken stellvertretend: Karl Gähner *1910 Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund Hingerichtet im Zuchthaus Brandenburg am 15.5.1944/ Karl Mörchel *1903 Erich Mörchel *1908 Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Ermordet im Rombergpark am Karfreitag 1945/ Paul Weber *1900 Christliche Gewerkschaften Ermordet im Rombergpark am Karfreitag 1945/ Sie gehörten unterschiedlichen Gewerkschaftsverbänden an Gegen den Nationalsozialismus kämpften sie gemeinsam"
- Technik/Material:
- Bronze
- Höhe:
- 0,53 m
- Breite:
- 0,73 m
- Kunstwerknr.:
- 44309-017


Die Gebrüder Mörchel waren führend an der Organisation des Widerstandes in Dortmunder Betrieben und Zechen beteiligt. Der Arbeiter Erich Mörchel (1908-1945), Mitglied der KPD, wurde im Juni 1933 festgenommen und im April 1934 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu 1 Jahr und 1 Monat Gefängnis verurteilt. Anschließend wurde er bis Ende 1936 in das KZ Sachsenhausen eingewiesen. Während seiner Arbeit bei der C. Deilmann Bergbau GmbH wurde der Gesteinslehrhauer am 9. Februar 1945 von Gestapo-Beamten abgeführt. Man fand ihn am 19.April 1945 ermordet im Rombergpark. Der Bergmann Karl Mörchel (1903-1945) wurde 1934 wegen der Verbreitung illegaler Schriften angezeigt und Ende des Jahres wegen der „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu 2 Jahren und 3 Monaten Gefängnis verurteilt. 1936 wurde er entlassen und fand im Mai 1937 Arbeit als Lehrhauer auf der Zeche Hansa und später auf der Zeche Westhausen. Am 9. Februar 1945 wurde er erneut festgenommen und am 19. April mit weiteren Opfern ermordet im Rombergpark aufgefunden. Paul Weber (1900-1945) war Mitglied im Christlichen Metallarbeiter-Verband. Von ihm ist nur bekannt, dass er bei den Dortmunder Stadtwerken arbeitete und sich bald nach der Machtübernahme durch Hitler dem Widerstand anschloss. Auch er wurde in den Februartagen des Jahres 1945 von der Gestapo ergriffen und ebenfalls Opfer der Gestapo-Morde im Rombergpark. „Durch die Einschleusung eines Spitzels gelang es der Gestapo, noch im Februar 1945 die meisten leitenden Funktionäre der Widerstandsorganisationen zu verhaften, soweit sie aus den Reihen der KPD kamen.“ (S.445) IF
Quelle: Widerstand und Verfolgung in Dortmund 1933-1945, Günther Högel (Hg.), Ausst.-Kat. Stadtarchiv Dortmund in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, Dortmund 1992, S. 454 u. S. 456.
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