Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Arnold Künne

Titel: Denkmal für Otto von Bismarck

Die naturalistische, überlebensgroße Büste steht auf einem hohen, achteckigen Denkmalssockel. Sie zeigt Otto von Bismarck (1815-1898) als einen barhäuptigen, älteren Mann in Mantel und Uniform, mit einem Orden dekoriert. Mit weit aufgerissenen Augen blickt er in die Ferne. Nach dem Tod Bismarcks fand die Einweihung des Denkmals am 1. April 1899 als Gedächtnisfeier seines Geburtstages statt. UG

Standort:
Do-Marten, Martener Straße/Ecke Steinhammer Straße, 44379 Dortmund
Jahr:
1899
Beschriftung:
keine separate Beschriftung
Technik/Material:
Bronze auf Granitsockel
Höhe:
ca. 4 m
Kunstwerknr.:
44379-005
Bismarck-Denkmal
Bismarck-Denkmal

Die enorme Popularität Otto von Bismarcks zeigte sich bereits wenige Jahre nach der Reichsgründung 1871. Erste Büsten und Standbilder wurden aufgestellt. Seit der Entlassung des Reichskanzlers 1890 stieg der Kult um seine Personen kontinuierlich an. Vielerorts wurden nun Bismarcktürme errichtet, Straßen und Schulen nach ihm benannt, ihm viele Ehrenbürgerschaften angetragen. Sein Ruhesitz in Friedrichsruh entwickelt sich zu einer Pilgerstätte des Bürgertums. Die „Bismarck-Abgötterei“ (Franz Mehring) nahm nach seinem Tod 1898 noch einmal erheblich zu. Sie ebbte erst mit Beginn des Ersten Weltkrieges ab. Neben Kaiser Wilhelm I. und Turnvater Jahn gehört er zu den am häufigsten dargestellten Personen in Deutschland. UG

Fritz H. Sonnenschein: Verzeichnis der Denkmäler, Brunnen, Ehrenmäler in der Stadt Dortmund, 1. August 1956, X 1 (Stadtarchiv Dortmund); Anneliese Krömeke: Denkmäler, Gedenktafeln und symbolische Figuren im Raume Dortmund. Ein Beitrag zur Heimatkunde des Großstadtraumes Dortmund. Staatsexamensarbeit Pädagogische Akademie Dortmund 1960 (Stadtarchiv Dortmund), S. 34; Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. Eine Bestandsaufnahme unter Leitung von Jürgen Zänker, erarbeitet von Iris Boemke u. a., Dortmund 1990, Nr. 99, S. 102-103 (als Bildhauer genannt: Wilhelm Wandschneider); Karin Schwarz: Bürgerliche Selbstdarstellung im Ruhrgebiet zwischen 1871 und 1918. Die kommunalen Denkmäler einer Industrieregion. Dissertation Universität Trier 2004, 2 Bde, hier: Bd. 2, Nr. 70, S. 70 (als Bildhauer genannt: Arnold Künne-Ottens); Matthias vom Buechel: Orts-Geschichte auf der Spur, in: Westfälische Rundschau, 9. Januar 2015.
Nach einer Ausbildung in der väterlichen Gold- und Silberwarenfabrik in Altena studierte Arnold Künne (1866-1942) 1886-1891 Bildhauerei an den Kunstakademien in München und Berlin. Anschließend machte er sich mit einem eigenen Atelier in Berlin-Charlottenburg selbstständig. Er fertigte zahlreiche Standbilder, Büsten und Reliefs, darunter wiederholt Bildnisse Kaiser Wilhelms I., Kaiser Friedrichs III. und Otto von Bismarcks. Mit Ende des Kaiserreichs war seine Bildhauerkarriere weitgehend beendet. UG

Quelle: lt. Zänker: Sonnenschein, X. 1; Krömeke, S. 34 ff.