Künstler: Simone Prothmann
Titel: o. T.
Simone Prothmanns Holz-und Edelstahlskulpturen bieten auf dem Platz an der Mallinckrodtstraße Gelegenheit zur Reflektion. Durch den Einsatz von polierten Edelstahlkugeln ergeben sich zahlreiche Panoramen, durch die der gesamte Platz wiedergegeben und zu besichtigen ist.
- Standort:
- Do-Mitte, Mehmet-Kubasik-Platz, Platz Mallinckrodt-/ Münster-/ Burgholzstraße, 44145 Dortmund
- Jahr:
- 1996
- Beschriftung:
- sehr schlecht lesbare Schilder am Fuß einer jeden Arbeit
- Technik/Material:
- Holz, Edelstahl
- Höhe:
- ca. 3,5 m
- Kunstwerknr.:
- 44145-006


Simone Prothmanns unbetitelte Skulpturen aus Holz und Edelstahl wurden 1996 auf dem Platz zwischen Mallinckrodt-, Münster- und Burgholzstraße aufgestellt. Das Werk besteht aus vier gleichgroßen, einzelnen Stelen unterschiedlicher Formen. Jede Stele, aus mattiertem Edelstahl und unlackiertem Holz, greift eine polierte Edelstahlkugel von gleicher Größe auf. Wie eine Schere nehmen die verschiedenen Stelen die Kugel einmal mit der Öffnung zum Boden sowie zum Himmel auf oder tragen die Kugel seitlich in ,geschlossener’ Form. In ihrer polierten Oberfläche spiegeln die Kugeln ihre Umgebung in verschiedenen Perspektiven. Jedes Kugelpanorama hinterlässt beim Betrachter den Eindruck, als seien sämtliche Blickwinkel von einem Standort aus wahrnehmbar. Da die Kugeln auf unterschiedlichen Höhen angebracht sind, ergibt sich eine Art Kaleidoskop aus Ansichten. Prothmann beschreibt auf ihrer Homepage, dass sie stets Orte für ihre Arbeiten auswählt, die sich gerade im Wandel befinden: ,,Gebäude vor dem Abriss oder vor gravierender Umwidmung, Natur in Veränderung, ,lost areas’ in urbanen Strukturen.’’ Als ,,lost-area’’ bzw. im Neudeutschen ,sozial schwach’ ist seit Jahrzehnten auch die Dortmunder Nordstadt gebrandmarkt, wo diese Skulpturen 1996 aufgestellt wurden. Der Auftrag zur Platzgestaltung ging aus einem Wettbewerb der Stadt Dortmund im Jahr 1995 hervor. Prothmanns Arbeiten thematisieren immer wieder ,,Nicht-Sichtbares, Verborgenes und Unumkehrbares als Bestandteil jeden Geschehens’’. Mit diesem sehr offenen wie allgemein gehaltenen Ansatz bietet die Künstlerin den Betrachtern größtmöglichen Interpretationsraum – in jedem Fall stellen die Skulpturen nicht nur einen dekorativen Aspekt des Platzes dar, sondern erweitern ebenfalls die Reflektionsmöglichkeiten an diesem Ort. FW
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