Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Künstler unbekannt

Titel: Ehrenmal für die Opfer des Grubenunglücks am 22.5.1898

Ein schwarzer Obelisk erinnert auf dem Alten Evangelischen Friedhof Marten an einen Teil der am 22. Mai 1898 tödlich verunglückten Bergleute der Zeche Zollern I/III. Sein Pendant steht auf dem Katholischen Friedhof in Kirchlinde.

Standort:
Do-Marten, Bärenbruch/Olleroh, stillgelegter Friedhof Marten-Nord, 44379 Dortmund
Jahr:
1898
Beschriftung:
Inschrift: „Den am 22. Mai 1898/ auf Zeche/ Zollern/ verunglückten/ braven Bergleuten/ gewidmet/ von der/ Gelsenkirchener/ Bergwerks/ Actien/ Gesellschaft“.
Technik/Material:
schwarzer Marmor
Höhe:
ca. 3,5 m
Kunstwerknr.:
44379-006
Ehrenmal für die Opfer des Grubenunglücks am 22.5.1898
Ehrenmal für die Opfer des Grubenunglücks am 22.5.1898

Am 22. Mai 1898 verunglückten auf der Zeche Zollern I/III in Dortmund-Kirchlinde 48 Bergleute und 25 Grubenpferde. Ein Grubenbrand ereignete sich in großer Tiefe auf der vierten Sohle der von der Gelsenkirchener Bergwerks AG betriebenen Förderanlage. Auf dem 1980 stillgelegten, evangelischen Friedhof in Marten, im sogenannten Olleroh, erinnert über dem Massengrab ein schlichter, schwarzer Obelisk an die Verunglückten, der heute nur noch auf einem zweistufigen Postament steht. Er wurde im November 1898 aufgestellt. Seine von Schlegel und Eisen und von einem Kreuz eingefasste Inschrift „Den am 22. Mai 1898 auf Zeche Zollern verunglückten braven Bergleuten gewidmet von der Gelsenkirchener Bergwerks Actien Gesellschaft“, verweist auf Gehorsam und Fleiß der Toten. An der West- und Ostseite sind insgesamt 11 Namen aufgeführt. Die Rückseite ist nicht beschriftet. Auf dem Friedhof in Marten wurden, nach Konfession getrennt, evangelische Bergleute beerdigt. Weitere 20 Verunglückte sind nach Konfession getrennt auf dem Katholischen Friedhof in Kirchlinde beigesetzt. Hier befindet sich der gleiche Obelisk mit gleicher Inschrift. Der Obelisk ist ein seit Jahrtausenden verwendetes Machtsymbol. Auch für Kriegerdenkmäler wurde seine Form laut einem 2007 erschienenen Aufsatz von Jürgen Zänker in der Heimat Dortmund seit den napoleonischen Befreiungskriegen verwendet. Demnach werden die Bergleute durch Inschriften wie unter anderem „brave Bergleute“ „zu Soldaten stilisiert, gewissermaßen „Soldaten an der Arbeitsfront“. Anstelle von Eichenlaub und Schwertern treten die Bergbausymbole Schlegel und Eisen.“ SR

Bergbauarchiv Bochum, Bestand 55 Gelsenkirchener Bergwerks AG, Akte 57; Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. Eine Bestandsaufnahme unter Leitung von Jürgen Zänker, erarbeitet von Iris Boemke u. a., Dortmund 1990, Nr. 140, S.133; Michael Farrenkopf und Evelyn Kroker: Grubenunglücke im deutschsprachigen Raum. Katalog der Bergwerke, Opfer, Ursachen und Quellen, 2., überarb. und erw. Aufl., Bochum 1999, S. 245; Karin Schwarz: Bürgerliche Selbstdarstellung im Ruhrgebiet zwischen 1871-1918. Die kommunalen Denkmäler einer Industrieregion, Bd.II Verzeichnis der kommunalen Denkmäler zwischen 1838-1916, Dissertation Universität Trier, Trier 2004, S. 77.; Jürgen Zänker: Dortmunder Denkmäler für die „Opfer der Arbeit“, in: Historischer Verein für Dortmund und die Grafschaft von der Mark e.V. und Stadtarchiv Dortmund (Hg.): Heimat Dortmund, Sichtbar – Unsichtbar, Denkmäler und Erinnerungsorte, 2/2007, S. 29-38 (Zitat, S. 32); http://www.spd-marten.de/alt/historie/historie7-7.html [Abruf: 16.02.2015]
Künstler unbekannt

Quelle: http://www.spd-marten.de/nachrichten/2008/olleroh.html