Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Jan Bormann

Titel: Knospende Form

Anstelle eines Wasserbeckens mit Fontäne wurde 1982 im Blücherpark Jan Bormanns „Knospende Form“ aufgestellt. Die als Brunnen konzipierte Skulpturenanlage verweist mit ihrer Größe auf das ehemalige Wasserspiel und ist Spiel- und Aufenthaltsort zugleich.

Standort:
Do-Mitte, Lessingstraße, Blücherpark, 44147 Dortmund
Jahr:
nach 1990
Beschriftung:
keine separate Beschriftung
Technik/Material:
Vanga-Granit
Durchmesser:
Brunnenskulptur: 1,4 m
Kunstwerknr.:
44147-005
Knospende Form (Jan Bormann)
Bild: Jürgen Spiler
Knospende Form (Jan Bormann)
Bild: Jürgen Spiler

Ursprünglich war an der heutigen Stelle der „Knospenden Form“ im Blücherpark ein Wasserbecken mit Fontäne im Boden eingelassen. Jan Bormann erhielt den Auftrag, für diese Stelle ein neues Kunstwerk zu gestalten. In gleicher Größe des ehemaligen Wasserbeckens legte Bormann eine gepflasterte Fläche an. Auf ihr steht auf der einen Seite eine runde, rote, zu einer abstrahierten Knospenform formulierte Kugel, die als Brunnen konzipiert ist. Die runden Noppen an der Kugel aus rotem Tuffstein deuten das Pflanzliche an, gleichzeitig beeinflusst es im Betrieb den Lauf des Wassers an den runden Erhebungen vorbei. Gegenüber dieser Kugelform „schießen“ fünf schräg und in leichter Krümmung angeordnete Keilsteine aus einer Wölbung aus Pflastersteinen. Sowohl die Krümmung als auch der nahezu runde Abschluss der Steine verweisen auf die Kugel und setzten sich in Bezug zu ihr. Die Fläche zwischen Kugel und Keilsteinen ist mit Pflastersteinen gestaltet, die sich zur Kugel hin aufwölben und eine Art Podest bieten. Die skulpturalen Elemente, Kugel und Keilsteine sind aus schwedischem Granit. Das Brunnen-Skulpturen-Ensemble Bormanns lädt zum Spielen eine und gibt dem Blücherpark eine zusätzliche Aufenthaltsqualität. SR

Westfälische Rundschau, 16. August 1980; Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 16. August 1980; Dortmunder Gruppe / Dortmunder Künstlerbund (Hg.): 25 Jahre Dortmunder Gruppe, Dortmunder Künstlerbund. Eine Dokumentation, Bönen 1981, S. 50ff; Jan Bormann. Skulpturen, Erika A. Schäfer. Fotografien, hg. v. Oberstadtdirektor d. Stadt Herne, Alexander von Knorre, Jan Bormann und Erika A. Schäfer, Ausst.-Kat. Flottmannhallen Herne, Emschertalmuseum, Herne 1981; Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 12. Mai. 1982; Thomas Grygiel: Jan Bormann, in: Saur. Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 13, München, Leipzig 1996; S. 74; Jan Bormann. Metaphern. Arbeiten eines Bildhauers, Ausst.-Kat., Flottmann-Hallen, Herne 2009; Nadine Albach: Kratzen an der Freiheit der Kunst, in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 21. November 2009; Anonym (Dema): Kunst im öffentlichen Raum wird vernachlässigt, in: Ruhr Nachrichten, 21. November 2012; Emschergenossenschaft (Hg.),Hans van Oyen: Die blaue Welle. Jan Bormann und das Neue Emschertal – Begegnung mit einem Künstler, Bönen 2014; http://www.schiffart.de/pdf/bormann_vita.pdf [Abruf: 11.03.2014]
Anonym: Aus rotem Granit ein Brunnen für die Nordstadt, in: Ruhr-Nachrichten, 5. Oktober 1982; Anonym: Aus 10 Tonnen Granit entstand neuer Brunnen für den Norden, in: Westfälische Rundschau, 3. November 1982; Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 3. November 1982; Ruhr-Nachrichten, 3. November 1982; Anonym: Neuer Brunnen für die Nordstadt, in: Dortmunder Bekanntmachungen, 5. November 1982; Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. Eine Bestandsaufnahme unter Leitung von Jürgen Zänker, erarbeitet von Iris Boemke u. a., Dortmund 1990, Nr. 305, S. 242; Jan Bormann. Metaphern. Arbeiten eines Bildhauers, Ausst.-Kat., Flottmann-Hallen, Herne 2009, S. 32 f.;
Jan Bormann wurde 1939 in Dortmund geboren. Er machte zunächst eine Ausbildung als Steinbildhauer, die er mit der Meisterprüfung abschloss und arbeitete einige Jahre in dem Handwerksberuf. Von 1965 bis 1969 studierte er Bildhauerei an der Städtischen Höheren Fachschule für Gestaltung, der späteren Fachhochschule bei Professor Herbert Volwahsen. Nach seinem Studium übernahm er bis 1978 eine Lehrtätigkeit an der FH Dortmund. Seit den 1970er Jahren entstanden zahlreiche Arbeiten im öffentlichen Raum im In- und Ausland. Zudem waren und sind seine Arbeiten in Einzelausstellungen, Gruppenausstellungen und auf Bildhauersymposien zu sehen. Bormann verwendet vorwiegend Naturstein und Holz in seinen plastischen Arbeiten. In neueren Werken sind auch andere Materialien wie Stahl zu finden. Jan Bormann lebt und arbeitet mit der Künstlerin Erika A. Schäfer in Castrop-Rauxel. SR