Künstler: Bernd Moenikes
Titel: o. T. (Vier Springer)
Die Baumskulpturen des Union Gewerbehofes sind charakteristisch für die naturverbundene Kunst des Dortmunder Bildhauers Bernd Moenikes. Im Fokus seines Schaffens stehen die Natur und der Mensch.
- Standort:
- Do-Mitte, Huckarder Straße, Union Gewerbehof 2-8 u.10-12 (ehem. Hoeschgelände), 44147 Dortmund
- Jahr:
- 2008
- Beschriftung:
- keine separate Beschilderung
- Technik/Material:
- 4 Platanen
- Höhe:
- ca. 5 m
- Kunstwerknr.:
- 44147-001


Die Kronen der vier Platanen im Innenhof des Union Gewerbehofes mussten 2008 gekappt werden. Dabei hat der Dortmunder Bildhauer Bernd Moenikes mit seinen Kettensägen vom Hubwagen aus, die noch verwurzelten Rest der Bäume zu vier Kunstwerken in fünf Metern Höhe umgearbeitet. Diese markieren die Ecken des rechteckigen Innenhofes und sind alle ähnlich gestaltet. Wie Bäume im Wind wiegen sich seine stark überlängten, menschlichen Figuren: Unbekleidete Männer strecken die Arme über die Köpfe gen Himmel, so dass der Brustkorb und die Rippen deutlich hervortreten. Darunter setzt sich die schmale Taille deutlich ab und geht in zusammengepresste Beine über, die kantigen Köpfe sind gesichtslos. Die Skulpturen besitzen eine eigene Dynamik und wirken trotz der Statik belebt. Dies erreicht Bernd Moenikes mit wenigen, prägnanten Schnitten im Holz. Die vier Werke gehören zu seinen „Fliehenden Bäumen“, welche die symbiotische Verbindung zwischen Mensch und Natur sowie den Dualismus von Materie und Geist thematisieren. Der Baum steht für die erdverbundene Materie und der Mensch für den freien Geist. Im Gegensatz zu ihren „Vorgängern“ sind diese vier unten tatsächlich als Bäume im Boden verwurzelt und zeigen noch deutlicher die direkte Abhängigkeit des Menschen von der Natur. Bereits 1986 hat Bernd Moenikes seine ersten „Fliehenden Bäume“ anlässlich der Rhein-Vergiftung geschaffen und sie an der Loreley aufgestellt. Weitere „Fliehende Bäume“ sind deutschlandweit zu finden und machen auf Umweltprobleme aufmerksam. Die Bewahrung der Schöpfung ist Moenikes großes Anliegen, dafür spendete er die Hälfte seiner Einnahmen aus den „Bäumen“. Bei Umweltprojekten wie „100 Bäume für den Regenwald“ oder „Greenart“ arbeitete er mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zusammen. IF
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