Künstler: Emil Schumacher
Titel: o. T. (Wandarbeit)
Die keramische Wandarbeit des Hagener Informel-Künstlers Emil Schumacher wurde 1995 in der Dortmunder Arbeitsagentur angebracht. 128 Keramikplatten wurden durch einen stellenweise pastosen Farbauftrag der blauen Glasur mit gestischer, intuitiver Handführung gestaltet.
- Standort:
- Do-Mitte, Steinstraße 39, Arbeitsamt, 44147 Dortmund
- Jahr:
- 1994/95
- Beschriftung:
- keine separate Beschilderung; Signatur unt.re.: "Schumacher 94"; Inschrift unt.li.: "Lothar Herrmann Keramische Werkstätten 67454 Hassloch- Tel.06324-1066"
- Technik/Material:
- Keramik, Glasur
- Höhe:
- 6 m
- Breite:
- 8 m
- Kunstwerknr.:
- 44147-014


Auch in Dortmund finden sich Spuren von Emil Schumacher (Jahrgang 1912), dem die Nachbarstadt Hagen inzwischen ein eigenes Museum gewidmet hat. Der berühmte Sohn Hagens schuf für den Neubau der Arbeitsagentur an der Steinstraße eine sechs mal acht Meter große Wand aus 128 Keramikplatten. Sie steht fast genau im Zentrum des Baukomplexes, durchbricht zwei Geschosse und verbindet sich dadurch mit der Architektur – unmöglich, sie in Gänze zu betrachten. Wie nah man den Keramikplatten kommt, bestimmt die Architektur – je nachdem, ob sich der Betrachter im Erdgeschoss oder im Untergeschoss befindet, ist er dem Objekt näher oder ferner. Doch auch von außerhalb kann man einen Blick erhaschen. Für den Betrachter außen schieben sich Lichtreflexionen zwischen die Wand und den Blick. Informel-Künstler wie Emil Schumacher lehnen klassische Kompositionsprinzipien ebenso ab wie geometrische Abstraktion. Mit Keramik befasste sich Schumacher erst spät. 1983 gestaltete er eine Keramikwand im Düsseldorfer Landtag. Ein Jahr nach Fertigstellung der Wand in Dortmund schuf er eine 20 Meter lange Mosaikwand für die Metrostation „Colosseo“ in Rom. Schumacher erhielt fast alle wichtigen Preise und Auszeichnungen. 1992 verlieh im die Universität Dortmund die Ehrendoktorwürde. K.P.
Quelle: Lit.: Güse, Ernst-Gerhard: Emil Schumacher. Das Erlebnis des Unbekannten, Schriften der Emil Schumacher-Stiftung, Bd.2, Ostfildern, 2012, S. 477, S. 152, S. 155, S. 446, S. 460.
Readspeaker