Künstler: Bernd Moenikes
Titel: Die fünf Weltreligionen: Plankton und Kastenmensch
Nach einer Ausstellung des Dortmunder Bildhauers Bernd Moenikes auf dem Gelände der Brackeler Kommende 1996, stiftete die Dortmunder Reinoldigilde 1998 der Kommende das vielschichtige Werk „Die fünf Weltreligionen: Plankton und Kastenmensch“ um es am Ausstellungsort aufzustellen.
- Standort:
- Do-Brackel, Brackeler Hellweg 144, Kommende- Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn, 44309 Dortmund
- Jahr:
- 1996
- Beschriftung:
- Beschilderung: "Die fünf Weltreligionen symbolisiert durch die fünf Säulen und den Kastenmenschen stiftete im Jahr 1998 die Reinoldigilde zu Dortmund - erstmals erwähnt 1254"
- Technik/Material:
- Anröchter Sandstein
- Höhe:
- Kastenmensch m. Sockel: 1,50 m; fünf Sockel: je ca. 1,70 m; Skulpturen: je ca. 0,20 m
- Breite:
- Kastenmensch m. Sockel: 0,40 m; fünf Sockel: 0,20 m; Skulpturen: je ca. 0,20 m
- Kunstwerknr.:
- 44309-003


Um einen „Kastenmenschen“ im Zentrum sind auf fünf 1,7 Meter hohen, quadratischen Pfeilern im Halbkreis die Symbole der fünf Weltreligionen als „Plankton“ angebracht. Mit Plankton (altgriech. umherirrend) bezieht sich der Künstler auf die Menschen in seinen Steinarbeiten, „die umherirren und gleichzeitig in der Masse mitschwimmen, allein und doch mit dem Ganzen verbunden.“ (Ausstellungskatalog) Sie suchen Orientierung und hoffen, sie in der Religion zu finden. Ein weiterer Aspekt ist der Mensch im imaginären Kasten, der darin verharrt aus Angst ihn zu durchbrechen oder vor den Konsequenzen der eigenen Entscheidungen? „Dabei ist die Auseinandersetzung mit den vielen möglichen Lösungen eine unausweichliche Herausforderung.“ (Ausstellungskatalog) Die Figur mit annähernd quadratischen Maßen (ca. 0,5x 0,4x 0,4 m) ist noch stark der blockhaften Form des Steines verbunden. Der Mann sitzt zusammen gekauert mit ineinander verschlungenen, unproportionalen Gliedmaßen und macht sich so klein wie möglich. Seine Physiognomie ist absolut charakteristisch für die Werke von Bernd Moenikes, welche die menschliche Figur in ihrem ganzen Dasein und Wirken in den Fokus stellen. Große fleischige Ohren, eine gerade Nase und geschlossene Augen prägen das maskenhafte Gesicht. Die 20 cm großen Sandsteinfiguren auf den Pfeilern sind detailliert, naturnah und sorgfältig gearbeitet und bleiben ästhetisch der Realität verbunden. Besonders realistisch ist ein kleiner, dicker Buddha, der im Schneidersitz sitzt und einen faltenreichen Mantel trägt. Er symbolisiert den Buddhismus. Ein nach oben schauender Kuhkopf steht für die Heilige Kuh des Hinduismus. Eine Schriftrolle bzw. die Tora stellt das Judentum dar, ein Mond den Islam und ein Kreuz das Christentum. Die Symbole der Weltreligionen, in Bezug zu dem Kastenmenschen gesetzt, fordern auch dazu auf die Freiheit des Anderen zu tolerieren und zu akzeptieren. Gleichsam sind sie eine Aufforderung zu einem selbstbestimmten Leben. IF
Quelle: http://kommende-dortmund.de/kommende_dortmund/3-Unser-Haus/11-Kunst/98-im-Park/221,Die-Weltreligionen%3A-Plakton-und-Kastenmenschen.html;www.bernd-moenikes.de
Readspeaker