Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Bernd Moenikes

Titel: Sternengucker

Die drei überlebensgroßen „Sternengucker“ am Körner Hellweg sind charakteristisch für die naturverbundene Kunst des Dortmunder Bildhauers Bernd Moenikes, die durch eine deutliche Bildsprache und abstrahierte Formen gekennzeichnet ist.

Standort:
Do-Körne, Ecke Körner Hellweg u.Lippstädterstraße, 44143 Dortmund
Jahr:
2012
Beschriftung:
keine separate Beschilderung
Technik/Material:
Eiche
Höhe:
ohne Sockel: Figur 1: ca. 2,46 m; Figur 2: ca. 2,30 m; Figur 3: ca. 2,35 m
Breite:
Figur 1: ca. 0,48 m; Figur 2: ca. 0,36 m; Figur 3: ca. 0,36 m
Kunstwerknr.:
44143-024
Sternengucker
Sternengucker

Am Körner Hellweg stehen drei männliche „Sternengucker“, die 2012 von dem Bildhauer Bernd Moenikes für den Körner Kultur- und Kunstverein gestaltet und durch Spenden finanziert wurden. Die hintereinander aufgestellten schlanken Eichenskulpturen sind wie die „Fliehenden Bäume“ und „Vogelmenschen“ ein weiteres Werk des Künstlers, das die Thematik „Zum Himmel Streben“ aufgreift. Die stilisierten Figuren, die mit geringen Größenunterschieden nahezu gleich gestaltet sind, legen alle den Kopf in den Nacken und richten ihren suchenden Blick gen Himmel. Ihre Körper sind minimalistisch angedeutet, streben in die Höhe, so dass den sorgfältig gearbeiteten, archaischen Köpfen das Hauptaugenmerk gilt. Diese „Basisköpfe“ sind repräsentativ für Moenikes Werke und durch lange, gerade Nasen, große, fleischige Ohren und einen fehlenden Porträtcharakter zu erkennen. Die seitlich am Körper anliegenden „Arme“ sind wie Vogelflügel gestaltet, vielleicht als Reminiszenz an seine „Vogelmenschen“. Die Figuren stehen erdverbunden mit ihren klobigen Füßen fest auf dem Boden, während der Körper und Kopf nach den Sternen streben. Die in Moenikes Œuvre zentrale und häufig wiederkehrende Thematik des „Himmelsblickenden“ ist Ausdruck dieser Sehnsucht des Menschen. „Seine Skulpturen sind Suchende, die wie Vögel nach dem Himmel streben“, schrieben die Ruhr Nachrichten 2008 über die Arbeiten des Künstlers. Bernd Moenikes hat mit Kunst- und Umwelt-Aktionen und seiner Naturverbundenheit auf sich aufmerksam gemacht. Er zählt zu den erfolgreichsten und bekanntesten Dortmunder Künstlern. IF

Tayfun Belgin: Dortmunder Künstlerverzeichnis, Dortmund 1997, S. 100.; Anonym: „Sänger“ mit der Säge aus Eichen geformt. Bernd Moenikes arbeitet im Wald, in: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 12.August 2000.; Katrin Pinetzki: Sehnsucht mit der Kettensäge. Bildhauer Bernd Moenikes arbeitet am Kulturhaus Neuasseln, in: Ruhr Nachrichten, 5.Februar 2008.; Uwe Brodersen: Bernd Moenikes zeigt Sonntag seine Skulpturen, in: Ruhr Nachrichten, 13.April 2013.; www.bernd-moenikes.de [Abruf: 17.12.2015]; http://www.kunstgebiet.ruhr/kuenstler/dr-bernd-moenikes [Abruf: 17.12.2015]
Silke Hoock: Mit der Kettensäge zum Erfolg. Bildhauer Bernd Moenikes präsentiert seine Jahresausstellung im Kulturhaus Neuasseln, in: Westfälische Rundschau, 20.Mai 2006.; Katrin Pinetzki: Sehnsucht mit der Kettensäge. Bildhauer Bernd Moenikes arbeitet am Kulturhaus Neuasseln, in: Ruhr Nachrichten, 5.Februar 2008.; http://www.lokalkompass.de/dortmund-ost/kultur/in-koerne-neue-skulptur-sternengucker-soll-noch-familienzuwachs-bekommen-d152850.html[Abruf:7.12.2015] (Privates Interview mit Bernd Moenikes Oktober 2012)
Bernd Moenikes wurde 1955 in Gelsenkirchen geboren. Er studierte von 1974-1980 an der Dortmunder Universität Sonderpädagogik und Kunst. 1981 machte er sein 1. Staatsexamen im Fach Kunst und begann eine Ausbildung als Steinmetz und Steinbildhauer. Bereits 1982 arbeitete er als Leiter der „Galerie junge Kunst“ und als Kunstredakteur der Zeitschrift „Guckloch“, gleichzeitig legte er seine Gesellenprüfung ab. Seit 1983 ist er Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler (Ruhrgebiet) und gründete 1984 die Künstlergruppe MAP. Nach dem 2. Staatsexamen 1986 promovierte er in Museumspädagogik und ist als Lehrer tätig. Als Künstler bevorzugt er Holz, aber er arbeitet auch mit Bronze und Marmor. Auch Grafiken sowie Filme „Deutschland deine Medien“ (1980) und „Strahlende Zeiten“ (1982) gehören zu seinen Werken. Der Bildhauer initiierte zahlreiche Kunst- und Umwelt- Aktionen z. B. 1990-94 das Projekt „100 Bäume für den Regenwald“ oder „Greenart“ in Zusammenarbeit mit BUND (1995). 1987/88 erhielt die Künstlergruppe MAP eine Auszeichnung anlässlich des Europäischen Umweltjahres für die Produktion „Artimation des Waldes“. Weitere Umweltprojekte mit dem BUND waren „Zukunftswald 2000“, „Vogelmenschen“, das Projekt „Wildnis Deutschland“ und „Das Grüne Band“. Dafür erhielt er 2003 einen Förderpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und wurde im selben Jahr nominiert für den ZDF-Preis Munda im Bereich Umwelt und Innovation. Seit 1988 ist Bernd Moenikes fast jährlich bei Ausstellungen im In- und Ausland mit seinen Arbeiten vertreten und gestaltet zahlreiche neue Arbeiten für den öffentlichen Raum u.a. in Dortmund und Münster. Bernd Moenikes lebt und arbeitet in Dortmund als Bildhauer in seiner Werkstatt in Neuasseln. IF