Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Michael Schwarze

Titel: Lebensrhythmus

Das mehrteilige Skulpturenensemble von Michael Schwarze vor der Hauptpost fand seinen Platz im Rahmen des Neubaus des Gebäudes und versinnbildlicht die verschiedenen Lebensalter, das Leben und den Tod.

Standort:
Do-Mitte, Grüne Straße/Königshof, vor der Hauptpost, 44147 Dortmund
Jahr:
1988
Beschriftung:
Keine separate Beschriftung.
Technik/Material:
Bronze
Höhe:
Kinderhände: 1,65 m; Frauenplastik inkl. Sockel: ca. 0,43 m; Händeskulptur: ca. 3 m
Breite:
Kinderhände: 1,9 m; Frauenplastik inkl. Sockel: 0,13 m; Händeskulptur: ca.0,7 m;
Durchmesser:
Brunnenbecken: ø ca. 3 m
Kunstwerknr.:
44147-011
Lebensrhythmus (Michael Schwarze)
Bild: Jürgen Spiler
Lebensrhythmus (Michael Schwarze)
Bild: Jürgen Spiler

Michael Schwarzes Ensemble "Lebensrhythmus" vor dem Hauptpostgebäude besteht aus drei Bronzeskulpturen. Vor dem 1988 in Betrieb genommenen Gebäude steht ein surreales Figurenpaar, zwei einander zugewandte Kinderhände auf etwas dicklichen Kinderbeinen. Es sind ein Junge und ein Mädchen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite erhebt sich über einem flachen sechseckigen Bassin eine Hand, die eine Kugel hält. Eine weitere Hand, die aus einer stilisiert dargestellten Wolke „herauswächst“, greift die Kugel von oben. Auf einem hellen Sockel steht die dritte Skulptur: eine übergroße Frauengestalt ohne Kopf, ausgestattet mit einem übergroßen Fuß. Dieses Werk zeigt den weiblichen Körper im Werden, er schält sich aus einer amorphen, nicht klar definierbaren Form heraus. Aufplatzende Risse weisen auf diesen Prozess hin. Zumeist glatte Oberflächen und menschliche Körper kennzeichnen das Werk des 1939 geborenen Bildhauers. Das Ensemble "Lebensrhythmus" birgt Motive der Kindheit, der Adoleszenz und des Todes in sich. Die Arbeit geht aus einem Wettbewerb zur Gestaltung des Hauptpost-Vorplatzes hervor, den Schwarze mit dem 1. Preis gewann. SR

Karl-Heinz Schwarze-Hering(Hg.): Michael Schwarze. Skulpturen, Zeichnungen 1967-1977, Ausst.-Kat. Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen Düsseldorf, Düsseldorf 1977; Wolfgang Essen: Michael Schwarze. Skulpturen, Köln 1985; https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Schwarze [Abruf: 03.03.2014]; http://www.skulpturen-kabinett.de/KUENSTLER/schwarze_michael.htm [Abruf: 03.03.2014]
Stadtarchiv Dortmund, Bestand 501 lfd. Nr.1985/9, Nr. 192; Ruhr-Nachrichten, 29. Januar 1987; Westfälische Rundschau, 8. November 1988; Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. Eine Bestandsaufnahme unter Leitung von Jürgen Zänker, erarbeitet von Iris Boemke u. a., Dortmund 1990, Nr. 279, S. 225; Kunst im öffentlichen Raum – Dortmunder Innenstadt, hg. v. Stadt Dortmund, Dortmund 2013, S. 29; Art in public Space – Dortmund Inner City, hg. v. Stadt Dortmund, Dortmund 2014, S. 29 Tilmann Abegg: Hände, ringend, vor der Hauptpost, in: Westfälische Rundschau, vom 13. Februar 2015; Tilmann Abegg: Hände, ringend, vor der Hauptpost, in: Ruhr Nachrichten vom 13. Februar 2015;
Michael Schwarze wurde 1939 in Krefeld geboren. Er studierte Architektur an der Werkkunstschule Krefeld sowie an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, unter anderem als Meisterschüler bei Prof. Karl Hartung. Seit 1964 arbeitet er als freier Bildhauer, zunächst in Berlin, später im Oberbergischen Kreis und heute in Bahlingen am Kaiserstuhl. Seit den 1960er Jahren sind seine Arbeiten in zahlreichen Einzelausstellungen zu sehen, u.a. im Kunstverein Düsseldorf/Kunsthalle, in der Universität Heidelberg sowie in zahlreichen Galerien in London, Amsterdam, Berlin, Düsseldorf oder Hamburg. 1967 erhielt er den Villa-Romana-Preis in Florenz. Michael Schwarzes Arbeiten sind zahlreich im öffentlichen Raum vieler deutscher Städte vertreten. SR

Quelle: Westfälische Rundschau 8.11.1988