Gauklerbrunnen im Stadtgarten

Kunst im öffentlichen Raum

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): zielske photographie

Künstler: Günther Zins

Titel: Eckdurchdringung

Die filigrane Edelstahlarbeit „Eckdurchdringung“ von Günther Zins entdeckt der Passant der Viktoriastraße erst auf den zweiten Blick. Sie steht in enger Beziehung zur Architektur des ehemaligen Gebäudes des Museums am Ostwall und setzt gleichzeitig einen fragilen und schwebenden Kontrapunkt.

Standort:
Do-Mitte, Außenfassade des ehem. Gebäudes des Museum Ostwall, Ecke Viktoriastraße, 44135 Dortmund
Jahr:
1997
Beschriftung:
Keine Angabe
Technik/Material:
Edelstahl
Höhe:
in ca. 7m Höhe
Kunstwerknr.:
44135-011
Eckdurchdringung
Eckdurchdringung

Seit 1998 schwebt die „Eckdurchdringung“ des Klever Künstlers Günther Zins am ehemaligen Gebäude des Museums am Ostwall und jetzigen Baukunstarchivs über den Köpfen der Passanten. Die dünnen Edelstahlstäbe bilden den Umriss eines langgezogenen, querformatig angelegten Quaders nach. Die Stäbe scheinen sich durch beide Seiten der Gebäudeecke an der Viktoriastraße zu bohren und Teile des Quaders in den Wänden zu verschwinden. Der Betrachter ist geneigt, die nicht sichtbaren Teile der Arbeit im Inneren des Gebäudes an gleicher Stelle zu suchen und nachvollziehen zu wollen. Die „Eckdurchdringung“ steht in enger Verbindung mit der Architektur, denn sie nimmt die geometrischen klaren Kanten und Formen des Gebäudes auf, das 1955-1956 auf den Grundmauern des alten im Zweiten Weltkrieg zerstörten Museumsgebäudes wiederaufgebaut wurde. Andererseits bildet die Plastik keinen geschlossenen Raumkörper nach, sondern wirkt mit ihren filigran erscheinenden dünnen Edelstahlstäben wie eine Zeichnung in der Luft oder eine Raumzeichnung. Die schwebende Wirkung der Arbeit wird dadurch unterstrichen, dass man die Anbringung der Stäbe an der Fassade nicht erkennen kann. Auch dies weckt die Neugierde des Betrachters. Die „Eckdurchdringung“ kann der konkreten Kunst zugeordnet werden, denn sie verweist in Form und Material auf sich selbst und abstrahiert nicht von der Realität. Eine weitere Plastik von Günther Zins im Dortmunder Außenraum ist im Park des Johanneshospitals zu finden. Sie trägt den Titel „Würfel in Balance“. SR

Museum Goch und Stiftung Schloss Moyland, Sammlung van der Grinten, Joseph Beuys Archiv des Landes Nordrhein-Westfalen (Hg.): Günther Zins – Schwerelos. Zeichen im Raum, Ausst.-Kat. Museum Goch und Stiftung Schloss Moyland, Goch und Bedburg-Hau 2011, S. 140; http://www.guentherzins.de/biographie/ [Abruf:18.11.2018]; https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnther_Zins [Abruf: 18.11.2018]
Museum Goch und Stiftung Schloss Moyland, Sammlung van der Grinten, Joseph Beuys Archiv des Landes Nordrhein-Westfalen (Hg.): Günther Zins – Schwerelos. Zeichen im Raum, Ausst.-Kat. Museum Goch und Stiftung Schloss Moyland, Goch und Bedburg-Hau 2011, S. 14, 48; https://www.gpsies.com/map.do;jsessionid=739266834B82A5248A50F2FD9D7077A0.fe3?fileId=hpuvmfmgbjsncioh&language=eo [Abruf: 10.12.2018]; https://www.dorstenerzeitung.de/nachrichten/dortmund/formen-figuren-fluchten-1107235.html [Abruf: 5.12.2018]; https://rp-online.de/nrw/staedte/kleve/zeche-fritz-wuerfel-von-zins-versinken-im-pott_aid-16014745 [Abruf: 5.12.2018]
Der Bildhauer, Maler und Fotograf, Günther Zins, wurde am 9. April 1951 im hessischen Butzbach geboren. Er studierte ab 1970 zunächst Freie Malerei an der Fachhochschule für Gestaltung in Köln. 1979 wechselte er nach Berlin und setzte sein Studium bis 1980 an der Hochschule der Bildenden Künste fort. In Lüdenscheid erhielt er 1987 das Märkische Stipendium für Bildende Kunst. Für einen Studienaufenthalt in Paris nutzte er jeweils 2004 und 2007 ein Stipendium in der Atelier- und Wohnsiedlung Cité Internationale des Arts Paris. Der Bildhauer ist vor allem durch seine geometrischen Stahlplastiken bekannt. Mit seinen Plastiken beteiligte er sich an zahlreichen Ausstellungen und ist in Städten wie Marl, Geldern, Frankfurt/M., Münster, Frankfurt/Oder, Bochum, aber auch im südkoreanischen Busan mit seinen Kunstwerken im Stadt- und Landschaftsraum vertreten. Günther Zins lebt und arbeitet in Kleve. SR