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Museum für Kunst und Kulturgeschichte

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Jesús González Rebordinos

Kultur

MKK zeigt mit "Worauf wir uns beziehen können" ein postmigrantisches Panorama

Nachricht vom 27.04.2022

Sowohl Dortmund als auch das Ruhrgebiet sind bekannt für eine bunte Gesellschaft. Spätestens seit den 60er Jahren mit der Industrialisierung war die Migration in den Pott ein normaler Vorgang. Das MKK zeigt nun vom 30. April bis zum 6. Juni in der Ausstellung "Worauf wir uns beziehen können" Einblicke ins postmigrantische Ruhrgebiet.

Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) öffnet seine Schaufenster erstmals für eine Ausstellung: Vom 30. April bis 6. Juni zeigt es "Worauf wir uns beziehen können". Zu sehen, zu lesen und zu hören gibt es dabei Einblicke und Perspektiven aus dem und für das postmigrantische Ruhrgebiet.

Multikulturelle Stadt

In Dortmund wie im Ruhrgebiet ist die Migrationsgesellschaft der Normalfall. Seit Beginn der Industrialisierung haben Menschen mit Migrationsgeschichte hier unzählige Initiativen, Strukturen und Selbstorganisationen gegründet, Orte bespielt oder künstlerische Arbeiten produziert. Sie erarbeiten seit Jahrzehnten Wege der Selbstermächtigung, der Emanzipation, des Empowerments und des Widerstands gegen Diskriminierung und rassistische Gewalt und zeigen diese auf.

Im Zentrum der Ausstellung steht die zum Jahreswechsel erschienene Publikation "Worauf wir uns beziehen können. Interkultur Ruhr 2016 - 2021". In Essays, Gesprächen, Kommentaren, Erinnerungen, Zukunftsentwürfen von Künstler*innen, Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen und einem eigens entstandenen fotografischen Essay geraten die sogenannten interkulturellen Ränder ins Zentrum. "Das Buch ist eine Reise in eine Zukunft, die schon längst da ist", sagt Kurator Fabian Saavedra-Lara. "Es ist grundsätzlich pluralistisch und gibt der Gesellschaft der Vielen eine Stimme."

Mit allen Sinnen erleben

Für die Ausstellung im Schaufenster des MKK wurden einige Texte aus der Publikation eingelesen. Die Audiodateien können über QR-Codes geöffnet und auch online abgerufen werden. Ergänzt wird die Ausstellung durch Fotografien von Fatih Kurçeren und ein Lichtobjekt von Kinan Hloubi. Besucher*innen wird empfohlen, ein Smartphone und Kopfhörer mitzubringen.

Die Ausstellung öffnet am Samstag, 30. April, 16:00 Uhr mit einem Gespräch zwischen Claudia Wagner, Leiterin der Bildung und Vermittlung am MKK und dem Kurator Fabian Saavedra-Lara. Marisa Alvarez und Josué Partida, die als Initiator*innen des "Fest der Toten Dortmund" mit einem Interview im Buch vertreten sind, sorgen für die musikalische Begleitung.

Die Ausstellung ist eine Kooperation von atelier automatique aus Bochum und Interkultur Ruhr. Nach der Premiere in Bochum ist die Präsentation im Museum für Kunst und Kulturgeschichte die zweite Station.

Interkultur Ruhr: Wer ist das?

Seit 2016 arbeitet und forscht Interkultur Ruhr, getragen vom Regionalverband Ruhr (RVR), an Formen einer diversen Gemeinschaft im Ruhrgebiet - in künstlerischen Kooperationen, mit Netzwerkaktivitäten und einem Förderfonds. Zum Abschluss der ersten sechs Jahre Programmarbeit von Interkultur Ruhr erschien die Publikation "Worauf wir uns beziehen können", in der die Herausgeber*innen (Johanna-Yasirra Kluhs, Fabian Saavedra-Lara, Aurora Rodonò und Nesrin Tanç) und die beteiligten Autor*innen ein Panorama der postmigrantischen und postkolonialen Kulturlandschaft des Ruhrgebiets entwerfen.

Zum Thema

Interkultur Ruhr ist ein Nachfolgeprojekt des Programmbereichs "Stadt der Kulturen" der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010 und Teil der Nachhaltigkeitsvereinbarung zwischen dem RVR und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.

Museum für Kunst und Kulturgeschichte