Umwelt
Augen auf für den "Bioblitz": Vielfalt der Wanzen zeigt sich im August besonders gut
Die Aktion Bioblitz geht weiter. Jetzt im August ist das gute Auge von Dortmunder*innen für Wanzen gefragt. Die Organisator*innen freuen sich über die Meldung der zu Unrecht verrufenen Artengruppe von Wanzen. Fast 900 verschiedene Wanzenarten gibt es in Deutschland.

Die Streifenwanze ist eine von insgesamt 900 Wanzenarten.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Christopher Mollmann
"Bioblitz" ist eine Gemeinschaftskation - die in ganz Deutschland stattfindet und als regionale Partner*innen unter anderem von Observation.org,das Meldeportal für Naturbeobachtungen des LWL-Museums für Naturkunde, vom Naturmuseum Dortmund und der Biologischen Station Kreis Unna | Dortmund unterstützt wird. Der August eignet sich besonders gut, um die Vielfalt der Wanzen in Dortmund zu beobachten.
900 Wanzenarten - viele besser als ihr Ruf
Für den überwiegend schlechten Ruf der Wanzen in der Bevölkerung sorgt vermutlich die bekannte Bettwanze. Allerdings gibt es in Deutschland fast 900 verschiedene Wanzenarten und die Bettwanze ist nur eine davon. "Die meisten Wanzen ernähren sich überwiegend pflanzlich, einige leben räuberisch. Spannend ist, dass Wanzen bei uns nahezu alle terrestrischen Habitattypen, also Lebensraumtypen, besiedeln. Aber auch in Gewässern sind eine ganze Reihe an Arten vertreten", erklärt Christopher Mollmann, Masterstudent der Landschaftsökologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Er ist aktiv beim Bioblitz und bei Observation dabei und kennt sich mit Wanzen aus.
Viele Wanzen sind spezialisiert auf bestimmte Lebensräume. Sie eignen sich daher sehr gut als sogenannte Bioindikatoren. Mollmann erläutert weiter: "Das heißt, man kann mit Wanzen die Wertigkeit eines bestimmten Lebensraumes feststellen." Der angehende Landschaftsökologe weist neben der Gefährdung der Insekten auch speziell auf die Gefährdung vieler Wanzenarten hin: "Grund hierfür ist beispielsweise eine zu intensiv genutzte Kulturlandschaft."
Biologische Vielfalt gemeinsam erforschen - auch ohne Artenkenntnis
Durch die Beteiligung an dem Bioblitz 2022 können alle naturkundlich Interessierten zur Erforschung der biologischen Vielfalt allgemein und auch der Wanzen beitragen, indem sie ihre Beobachtungen auf der internationalen Plattform speichern. Ab Anfang Juli standen zunächst Schmetterlingsarten im Fokus.
Durch die automatische Foto-Bestimmungsfunktion der App ObsIdentify kann jede*r teilnehmen, auch ohne Artenkenntnis. Die Daten können bei jedem Spaziergang durch die Natur, im eigenen Garten oder bei Aktionen der regionalen Partner des Bioblitzes gesammelt und dann bei Observation.org oder in der App gespeichert werden.
Zum Thema
Auch ohne Artenkenntnis können interessiere Bürger*innen am Bioblitz teilnehmen und Tiere und Pflanzen dokumentieren. Jede*r kann so zur Artenvielfalt beitragen.
Dieser Beitrag befasst sich mit Verwaltungsangelegenheiten der Stadt Dortmund. Dieser Hinweis erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Rechtsprechung.
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