Rosensträucher mit dem Florianturm im Hintergrund

Westfalenpark Dortmund

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Fachbereich Marketing + Kommunikation / Stefanie Kleemann

Hinter den Kulissen: Neu gestaltete Staudenbeete im Floriansgarten

Besorgt schaute Annemarie Knaack in den vergangenen Tagen auf die Wettervorhersage. Regen können die Landschaftsgärtnerin und ihr Team gerade nicht gebrauchen. Denn im Floriansgarten werden in diesen Tagen Ende September/Anfang Oktober die Beete neu bepflanzt. Therese Backhaus-Cysyk hat dabei zugeschaut.

"Die Vorbereitungen für die neuen Staudenbeete sind bereits abgeschlossen", erzählt Annemarie Knaack. "Dazu war nicht nur mein Team zur Stelle, sondern auch mehrere Maschinisten, die Radlader und Bagger bedienten sowie mit dem LKW Erde abgefahren haben". Nachdem Staudenpflanzen gerodet und freie Beetflächen umgegraben worden waren, konnten die Westfalenpark-Gärtner Boden verbessernde Maßnahmen durchführen. "Dazu gehörte, dass wir Lavagranulat aus der Eifel in die Beete eingearbeitet haben. Das dient nicht nur dazu, die Bodenstruktur zu verbessern, sondern hilft den Pflanzen, mehr Feuchtigkeit aufzunehmen", erklärt die Landschaftsgärtnerin, die im Westfalenpark für den Themenschwerpunkt Vegetationstechnik zuständig ist und als Praxisleiterin mit den Auszubildenden arbeitet.

"Ein Architekturbüro hatte die Flächen im Floriansgarten vor Jahren geplant und war nun wieder für die Umgestaltung zur Stelle. Nachdem die Stauden in die Jahre gekommen sind und es aufgrund der heißen Sommer auch zu Teilausfällen gekommen ist, war es an der Zeit, die Pläne zu überarbeiten. Trotz Rodung und Befüllung mit frischer Erde sind in den Beeten attraktive Stauden verblieben," berichtet Annemarie Knaack und zeigt den neuen Detailplan, mit dem die Vorarbeiterin und ihr Team gerade arbeiten. Die Auszubildenden Thomas, Jan und Dominik sowie der Praktikant Nico sind an diesem Tag hier im Floriansgarten dabei.

Anhand der Pflanzpläne kann Annemarie Knaack die Beete exakt ausmessen und für die Neupflanzung mit Hilfe von orangefarbener Sprühfarbe markieren. Bevor neu gepflanzt wird, holt die Vorarbeiterin mit ihren Auszubildenden Stauden, die neu zugekauft wurden, aus dem Einschlag und sortiert sie nach Sorten.

Bilderstrecke: Neu gestaltete Staudenbeete im Floriansgarten

Die Azubis pflanzen Helenium cultorum ’Sahins Early Flowerer‘. 11 Bilder
Die Azubis pflanzen Helenium cultorum ’Sahins Early Flowerer‘.
Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Therese Backhaus-Cysyk

Dabei bekommen die Auszubildenden den ersten Kontakt mit den verschiedenen Stauden. Annemarie Knaack nimmt sich Zeit und erklärt Wissenswertes zu den einzelnen Sorten. Sonnenbraut, Helenium cultorum ’Sahins Early Flowerer‘ blüht dreifarbig rot, orange und gelb. Ein paar Blüten sind in den neuen Pflanzen schon zu erkennen. Taglilien wie Hemerocallis cultorum ’Reverend Traub‘ in goldgelb-orange, die hellgelb-blühende Sorte 'Golden Scepter‘ und ‘Corky‘, die kleine, gelbe Blüten ausbildet, sollen gepflanzt werden. Auch der Wald-Storchschnabel Geranium sylvaticum ’Mayflower‘ mit hellblauen Blüten und weißer Mitte steht in den Kisten, ebenso die Schafgarbe Achillea millefolium ’Terracotta‘, die im nächsten Jahr rotbraune, doldenförmige Blüten ausbilden wird.

Zu den Stauden, die Insekten magisch anziehen, gehört die Katzenminze Nepeta faassenii ’Walkers Low‘ mit dunkelvioletten Blütenrispen oder auch der Steppen-Salbei Salvia nemorosa ’Caradonna‘, den Bienen auf seinen dunkelviolett-blühenden ährenförmigen Rispen besuchen. Mit ihren zarten weißen Glockenblüten gefällt die Dolden-Glockenblume Campanula lactifolia ’Alba’. An einigen Exemplaren kann Annemarie Knaack noch die Blüten zeigen.

Aus den vorsortierten Kisten werden die Stauden auf das jeweils markierte Feld im Beet ausgestellt. "Der Pflanzplan gibt detailliert darüber Auskunft, wie viele Stauden der jeweiligen Sorte verwendet werden sollen, und zeigt auch an, welchen Pflanzabstand wir einhalten sollen", erklärt Annemarie Knaack. Während Praktikant Nico Staudenkisten zum Beet trägt und die Pflanztöpfe der ausgetopften Stauden stapelt, sind die drei Auszubildenden mit den Pflanzarbeiten beschäftigt. Jede Staude muss einzeln in die Hand genommen werden. Es wird ein ausreichend großes Pflanzloch mit einer Handschaufel ausgehoben, dann wird die Staude senkrecht ins Loch gesetzt und mit Erde rundherum aufgefüllt. Anschließend drücken sie die Staude mit ihren Händen fest an. So arbeiten sich die drei Auszubildenden Feld für Feld voran.

Annemarie Knaack behält den Überblick und gibt hier und da kleinere Korrekturwünsche an, damit das Pflanzbild exakt eingehalten wird. "Ich bin gespannt, was unsere Besucher zu der Umgestaltung sagen. Viele Gäste sind sehr interessiert an den Pflanzen im Westfalenpark und kommen immer wieder mit Fragen zu uns. Sie freuen sich über Tipps, die ihnen die Pflege ihrer Pflanzen im eigenen Garten erleichtern." Stauden wachsen mehrjährig und präsentieren sich im Laufe der Zeit mit ihrer schönen Blütenpracht. Nicht nur Annemarie Knaack und die Auszubildenden, die bei der Umgestaltung Hand angelegt haben, dürfen gespannt sein, wie sich die Beete im Floriansgarten in nächster Zeit entwickeln.

Stauden pflegen und umpflanzen

Der ideale Zeitpunkt, um Stauden zurückzuschneiden, ist jetzt im Herbst. Einige Stauden überraschen jedoch noch mit einem attraktiven Laub, so dass man genau schauen sollte, welchen Stielen man mit der Schere zu Leibe rückt. Ältere Stauden, die schon lange an einem Ort stehen, bilden außen neue Triebe und verkahlen von innen her. Nach einem Rückschnitt werden sie ausgegraben und geteilt. So erhält der Hobbygärtner neue Pflanzenteile, die an anderer Stelle im Gartenbeet wieder eingepflanzt werden können. Für die Pflanzung wird ein Loch ausreichend groß ausgehoben. Die Staude wird in das Pflanzloch eingestellt und nachdem Erde rundherum aufgefüllt wurde, mit den Händen fest angedrückt – so wie es die Gärtner im Westfalenpark machen. Danach werden alle Pflanzen ausreichend angegossen. Abschließend kann rund um die Stauden Rindenmulch ausgebracht werden, das schützt die Pflanzen vor Verdunstung und unterdrückt Wildkräuter.