Reparaturwerkstatt: Damit alles wie am Schnürchen läuft
Den Besuchern des Westfalenparks ist er zwar nicht präsent, dafür kennen ihn alle Park-Mitarbeiter: Jochen Scholz. Der Werkstattleiter sorgt dafür, dass alle Maschinen und Geräte, die im Park tagtäglich eingesetzt werden, am Laufen bleiben. Ob kleine Handgriffe oder größere Reparaturen, der gelernte Maschinenschlosser ist in seinem Element, wenn er an seiner Werkbank steht. Therese Backhaus-Cysyk hat ihn hinter den Kulissen besucht.
Meist mit einem Werkzeug oder einem Ersatzteil in der Hand ist Jochen Scholz in Aktion. Mittlerweile hat er an allen Geräten und Maschinen, die im Westfalenpark zum Einsatz kommen, selbst Hand angelegt. "Manchmal ist es nur eine Kleinigkeit, wie das Auswechseln einer Zündkerze oder einer Feder. Manchmal muss ich aber auch etwas Tüfteln, um die Maschine wieder flott zu bekommen", erzählt der engagierte Mitarbeiter. Für seine Kollegen im Park ist klar, ohne Jochen Scholz läuft nichts. "Wir könnten unsere Geräte und Maschinen nicht bei jeder Kleinigkeit zu einer externen Reparaturwerkstatt bringen. Das würde uns viel zu lange aufhalten", zeigen die Gärtner auf. Einzig ganz neue Maschinen - wie etwa Aufsitzrasenmäher, die über einen Wartungsvertrag verfügen - müssen extern gewartet werden, damit die Garantie nicht erlischt.
Von der Gartenschere über Freischneider, Laubbläser, Kantenschneider, Wildkrautbürste und Heckenschere bis hin zum handgeführten Rasenmäher reicht die Gerätepalette, die Jochen Scholz "auf den Tisch" bekommt. Bei Motorsägen gehören etwa Kette, Schmierstoffe für die Schneidgarnitur, Luftfilter, Dichtungen, Vergaser und Zündkerzen zu den Verschleißteilen, die der Werkstattleiter bevorratet, damit er schnell einen Austausch vornehmen kann und die Gärtner zeitnah weiterarbeiten können. Bei Heckenscheren zählen Schneidgarnitur, Zündkerzen und Luftfilter zu den Teilen, die regelmäßig gewartet werden müssen, da sie beim häufigen Einsatz im Park verschleißen können.
Kein Tag ist wie der andere. "Ich kann meine Arbeitszeit nie genau vorausplanen, denn meist kommt etwas Akutes dazwischen," zeigt Jochen Scholz auf. "Rund ein bis drei Tage dauern die meisten Reparaturen, je nachdem, ob ich die Ersatzteile auf Lager habe."
Jetzt im Herbst läuft für die Gärtner im Park die Laubsaison. "15 handgefahrene Laubbläser sind derzeit im Einsatz", erzählt der Experte, während er gerade einen Zylinderkopfschaden bei einem der Laubbläser repariert. Beim Laubbläser muss zudem regelmäßig das Motoröl kontrolliert werden. Beim tragbaren Laubbläser, der zur Wartung in der Werkstatt steht, müssen die Ventile neu eingestellt werden. Bei Freischneidern sind je nach Einsatzart und Ausstattung, Sägeblatt, Messer oder Fadenkopf auszutauschen.
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Mit allen Geräten und Maschinen hat Jochen Scholz im Westfalenpark auch schon selbst gearbeitet. "Ich weiß, wie die Geräte funktionieren und welche Aufgaben die Kollegen bei ihrer täglichen Arbeit bewältigen müssen". Dies erleichtert ihm auch die Aufgabe, bei Neuanschaffungen dank seiner technischen Spezifizierung mit zu entscheiden, welches Gerät oder welche Maschine sich für den Maschinenpark wirklich lohnt.
Raus aus seiner Werkstatt kommt Jochen Scholz beispielsweise, wenn eine Reparatur am Ort des Arbeitseinsatzes innerhalb des Parks nötig ist. "Das kann passieren, wenn das Serviceteam 'Rasen- und Wegepflege' mit dem Aussitzmäher die großen Rasenflächen mäht und eine Maschine plötzlich nicht mehr funktioniert", erzählt Scholz. Dann fährt er mit seinem "Notfallkoffer" raus und schaut, ob er die Maschine kurzfristig wieder flott bekommt.
Seit 2012 ist Jochen Scholz Leiter der Reparaturwerkstatt im Westfalenpark und hat seitdem mehrere Lehrgänge und Fortbildungen besucht. "So kann ich die jährlich benötigten Unfallverhütungsvorschriften (UVV)-Prüfungen an den Geräten selbst vornehmen und mache auch regelmäßig die TÜV-Prüfungen direkt hier vor Ort", erklärt Jochen Scholz und erläutert die entsprechenden Aufkleber, die an den Geräten zeigen, wann die nächste Prüfung fällig ist.
Um sicher im Umgang mit elektrischen Betriebsmitteln zu agieren, hat Jochen Schulz an der Zusatzausbildung EuP (elektrotechnisch unterwiesene Person) teilgenommen.
Neben den benzinbetriebenen Maschinen und Geräten, die regelmäßig gewartet werden müssen, kümmert sich der Werkstattleiter zunehmend um Akku-Geräte, die Einzug bei den Gärtnern halten. "Zwar ist der größte Teil unserer Maschinen noch benzinbetrieben, aber, wenn sich die Technik in den nächsten Jahren so rasant weiterentwickelt, werden auch die Profis hier im Park zunehmend mit Akku-Technik arbeiten", mutmaßt Jochen Scholz.
Zwei weitere Aufgabenbereiche hat Jochen Scholz neben der Werkstattführung noch unter sich. "Zum einen bin ich für die Ausgabe der Arbeitskleidung zuständig, zum anderen für den Brennstoffbunker. Dort lagern verschiedene Gemische, wie Öle und Benzine. Für die Kleingeräte fülle ich die passenden Mischungen ab, damit die Gärtner jeweils Kanister für ihre Maschinen und Geräte für den Arbeitstag mitnehmen können", erklärt Jochen Scholz. Zudem ist er "Herr" über den neuen Dieseltank, an dem die Parkfahrzeuge betankt werden.
Werkzeugpflege
Spätestens, wenn die Bäume ihr Laub abwerfen und im Garten Laub harken und zusammenkehren zum Hauptjob der Hobbygärtner wird, ist es an der Zeit, den über‘s Jahr genutzten Werkzeugen eine Pflege anzugedeihen. Metallwerkzeuge wie Spaten und Hacken werden zwar nach jedem Gebrauch gesäubert und von dicken Erdklumpen befreit. Bevor sie aber im Winterquartier eingelagert werden, sollten die Stahlteile nass abgewaschen, gründlich getrocknet und anschließend eingeölt werden. Zum Schärfen der Klingen eignet sich eine Feile. Auch Gartenscheren sollten einer Kontrolle unterzogen werden. Ihre Klingen werden mit Öl gereinigt. Damit die Scheren rostfrei bleiben, können die Klingenteile nach dem Einölen mit einem groben Haushaltschwamm abgeschmirgelt werden. Bei Handrasen- und Robotermäher ist der Fachmann gefragt. Nach dem letzten Rasenmähen sollte das Gerät zur jährlichen Inspektion gebracht werden.
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