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Pferdegöpel
Der Pferdegöpel erinnert an Bergbaugeschichte
Man schrieb das Jahr 1812, als auf der Dortmunder Zeche "Am Busch" ein neues Zeitalter begann. Der Oberflächenbergbau, bei dem Stollen in die Kohleflöze nördlich der Emscher gegraben wurden, rentierte sich nicht mehr. Jetzt galt es, Schächte ins Innere der Erde zu treiben, um das "Schwarze Gold" aus größerer Tiefe zu holen. Der Schacht Christine wurde abgeteuft, und zwar etwa dort, wo heute im Westfalenpark der "Pferdegöpel" an den frühen Bergbau erinnert.
Mit "Christine" in die Tiefe
Anfangs reichte "Christine" nur 29 Meter in die Tiefe, bis zum Flöz 3, doch schon wenige Jahre später war die Teufe bei der 40-Meter-Marke angekommen, zuletzt immerhin bei 65 Metern. Es war eine mühselige und gefährliche Arbeit für die Bergleute, die Kohle im Tiefbau zu fördern. Die Belüftung war schwierig, ständig drohten Wassereinbrüche oder Schlagwetter-Explosionen, bei denen sich Grubengas entzündete. Auch gab es noch keine Fördertürme im heutigen Sinne. Die ganze "Maschinerie" bestand aus einem hölzernen Pferdegöpel.
Pferdearbeit auf der "Rennbahn"
Unter einem pyramidenförmigen Dach steht eine senkrechte, drehbare Welle aus Eichenholz. Sie hat einen Zugbaum mit einer Gabel für das Pferd. Das Zugpferd läuft auf der sogenannten Rennbahn ständig im Kreis und dreht die Welle, die waagerecht mit einer Seiltrommel verbunden ist. Mit den Seilen werden die Kohlenkübel nach oben und unten transportiert. Ist ein Kübel am Füllort angekommen, muss das Pferd auf Zuruf oder Glockensignal wenden, um die Seiltrommel nun in die entgegengesetzte Richtung zu drehen und den Eimer wieder nach oben holen. Noch heute heisst der Fördervorgang im Schacht "treiben", ein Ausdruck, der aus der Zeit der Pferdegöpel stammt.
"Schwarzes Gold" unter den Rabatten
Auf Schacht Christine wurden zwei Tonnen Kohle pro Stunde gefördert. Die Zeche "Am Busch" machte 6.000 Tonnen im Jahr, aber schon 1826 musste das ganze Baufeld stillgelegt werden. Bei der Verrohrung der Emscher im Zuge der Bauarbeiten zur Bundesgartenschau 1991 wurden hier in zehn Metern Tiefe alte Grubenanlagen gefunden, fotografiert und vermessen. Erhalten werden konnten sie leider nicht. Deshalb setzt sich der Förderverein Berbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V. dafür ein, dass ein Pferdegöpel gebaut werden konnte, um an die Bergbautradition der Region zu erinnern.
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