Impressionen Gedenkstunde am Mahnmal in der Bittermark 2018

Gedenkveranstaltung in der Bittermark

Bild (Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Fachbereich Marketing + Kommunikation / Roland Gorecki

Grußwort von Norbert Schilff, Vorsitzender des Fördervereins Steinwache

Vor 75 Jahren ermordete die Dortmunder Gestapo im Rombergpark und in der Bittermark weit mehr als 200 Menschen – die meisten waren ausländische Zwangsarbeiter*innen, einige aber auch deutsche Kommunist*innen und auch zwei Jüdinnen befanden sich unter den Opfern. Dieser traurige Höhepunkt nationalsozialistischen Terrors in Dortmund ereignete sich wenige Wochen und Tage vor der Eroberung der Stadt durch amerikanische Truppen.

Schon bald wurde das ganze Ausmaß des Mordens bekannt. Bürger*innen begannen nach den Verschwundenen zu suchen und entdeckten immer mehr Bombentrichter voller Leichen, die den Mördern als Massengräber gedient hatten. Das noch 1945 einsetzende Gedenken vereinte Sozialdemokrat*innen, Kommunist*innen und alle anderen Dortmunder Bürger*innen, die das Grauen der nationalsozialistischen Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten lassen und eine Wiederholung verhindern wollten. Auf diese Weise entwickelte sich schon früh eine bemerkenswerte Erinnerungskultur in Dortmund. Neben dem Mahnmal in der Bittermark entstanden weitere ähnliche Orte, zahlreiche Gedenktafeln und 1992 auch die Gedenkstätte Steinwache. Diese unterschiedlichen Orte stehen für ein vielfältiges, von vielen Dortmunder*innen getragenes Erinnern, das sich immer auch seiner Verantwortung für Gegenwart und Zukunft bewusst war und ist.

Der Förderverein Steinwache ist integraler Teil dieser Dortmunder Erinnerungsgesellschaft. Gegründet von ehemaligen Häftlingen des Polizeigefängnisses Steinwache wie auch verschiedener Konzentrationslager fühlen wir uns bis heute verpflichtet, die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen wachzuhalten. Als Vorsitzender ist es mir ein besonderes Anliegen, dafür zu sorgen, dass Veranstaltungen wie das Gedenken in der Bittermark, aber auch die jährliche Holocaust-Gedenkveranstaltung am 27. Januar, der Antikriegstag im Hof der Steinwache am 1. September und das Pogromnachtgedenken am 9. November im Opernhaus – um nur die Wichtigsten zu nennen – weiterhin stattfinden und von möglichst vielen engagierten Dortmunder*innen getragen werden. Nur eine wache und aktive Erinnerungskultur kann als Teil eines breiten demokratischen Engagements der Zivilgesellschaft dafür sorgen, dass sich Ereignisse wie die nationalsozialistischen Verbrechen, deren örtlicher Höhepunkt die Massenmorde im Rombergpark und in der Bittermark waren, nicht wiederholen. Daran sollten wir alle gemeinsam arbeiten.