Ersterwaehnung Dortmunds im Werdener Urbar 880 - 884

Stadtgeschichte

Königshof - Königspfalz - Königsmarkt

(8. - 11. Jahrhundert)

Mit der Unterwerfung der Sachsen durch die Franken unter der Führung Karls des Großen gerät der Raum Dortmund um 800 in den Brennpunkt des politischen Geschehens.

Die fränkischen Reichsannalen berichten so zum Jahre 775 von der fränkischen Eroberung der Syburg, einer wichtigen Fliehburg der Sachsen über dem Zusammenfluss von Ruhr und Lenne. Der Hellweg wird jetzt auch als Militärstraße von den Franken genutzt, wahrscheinlich der Kreuzungspunkt des Hellwegs mit der Nordsüd-Verbindung aus dem Kölner Becken nach Norden in Dortmund durch eine Burg gesichert und die Region durch einen Königshof wirtschaftlich und politisch erfasst.

Ersterwaehnung Dortmunds im Werdener Urbar 880 - 884

Die Ersterwähnung Dortmunds, Werdener Urbar (880-884).

Mit der Martinskirche, die 1662 abgebrochen wurde, reicht wahrscheinlich auch ein Dortmunder Sakralbau in diese Zeit zurück; doch noch kann der Historiker dies nur vermuten, da schriftliche Quellen fehlen.

Erst in einem Verzeichnis der Einkünfte des Klosters Werden an der Ruhr, niedergeschrieben zwischen 880 und 884, wird Dortmund erstmals in der schriftlichen Überlieferung genannt: "In Throtmanni liber homo Arnold VIII denarios nobis solvit" (In Dortmund zahlt der freie Mann Arnold Werdener Mönchen jährlich 8 Pfennige), so lautet der karge Eintrag. Dortmund wird mit dem altsächsischen Namen "Throtmanni" bezeichnet, was soviel bedeutet wie: Siedlung am gurgelnden Gewässer.

Topographische Entwicklung Dortmunds von 800 bis 1100

Die topografische Entwicklung Dortmunds von 800 - 1100

Dortmund hat in der Folge einen raschen Aufschwung genommen. Mit dem Herrschaftsantritt Heinrichs I. aus dem sächsischen Herzogshaus auf den Königsthron im Jahr 919 rückt Dortmund als Bindeglied zwischen der Hausmacht im Osten und westfränkischen Gebieten in den Vordergrund des politischen Geschehens. Die Könige machen wiederholt in Dortmund Station, halten hier wichtige Hoftage ab und bauen in Dortmund eine Königspfalz aus, die Königsgut und eine Siedlung von Handwerkern und Händlern zur Versorgung des Königs mit Gefolge nach sich zieht.

Im Lauf des 10. Jahrhunderts wird Dortmund zu einem wichtigen Königsmarkt, dessen Recht wiederholt auf andere Orte übertragen wird, ohne dass das Recht aber im Einzelnen überliefert wäre.

Münze König Heinrich IV aus Dortmund vor 1084

Münze König Heinrichs IV aus Dortmund (vor 1084)

Der Handel erlebt einen enormen Aufstieg, wie die Verbreitung der Münzen aus der königlichen Münzstätte Dortmund im gesamten Ostseeraum, des späteren Kernraums der Hanse, zeigt. Die Siedlung um Königshof, Burg und Pfalz verdichtet sich allmählich. Noch aber wird Dortmund nicht als Stadt bezeichnet.

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