Was ist Spielleitplanung?
Spielen und Bewegung sind wichtige Voraussetzungen für die körperliche, seelische und soziale Entwicklung unserer Kinder. Doch das selbständige Erkunden der städtischen Umgebung und das gefahrlose Spiel auf Straßen, Gehwegen und Plätzen ist zunehmend schwieriger geworden.
Soziale Kontakte werden oft durch die Eltern organisiert und Wege hauptsächlich mit dem Auto zurückgelegt. Natürliche Freiflächen, die durch Kinder und Jugendliche selbst gestaltet werden können, sind kaum noch vorhanden. Für viele Kinder und Jugendliche ist an die Stelle bewegungsreicher Aktivitäten im Wohnumfeld das Spielen im Kinderzimmer oder die Beschäftigung mit dem Computer getreten – die Folgen sind hinlänglich bekannt.
Die Stadt Dortmund möchte als Stadt mit Lebensqualität für Kinder und Familien nicht nur ausreichende Betreuungsangebote für Kinder anbieten, sondern sich zu einer bespielbaren Stadt entwickeln, die von Kindern selbständig erobert werden kann, die ein dichtes Netz abwechslungsreicher Spielorte, Treffpunkte, Bewegungsflächen und Erlebnismöglichkeiten bietet.
Um diese Vision zu verwirklichen, hat der Rat der Stadt 2008 ein neues Verfahren beschlossen, um kommunale Planungen systematisch mit der Beteiligung von Mädchen und Jungen zu verknüpfen: die Spielleitplanung.
Die Spielleitplanung ist ein Planungsinstrument und Verfahren zur Erhaltung und Verbesserung des Lebens- und Wohnumfelds von Kindern und Jugendlichen. Sie wurde in den 1990er Jahren vorrangig in Rheinland-Pfalz entwickelt und wird inzwischen bundesweit in mehreren Gemeinden und Kleinstädten angewandt.
Folgende Aspekte sind für die Spielleitplanung maßgeblich:
- ganzheitliche Betrachtung der Stadt als bespielbaren Raum
- differenzierte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
- vielfältige Vernetzung von Verwaltung, Politik und Bürgerschaft
- Nachhaltigkeit im Sinne von verbindlicher, umsetzungsorientierter und dauerhafter Strategie
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