Abenteuerspielplatz Scharnhorst
"Dortmund... mit Kindern erleben" lautete die Aktion des Familien-Projekts und den Ruhr Nachrichten. Und was können Familien mit ihren Kindern in Dortmund erleben?
Von Barbara Nobis
Tobende, rutschende, kletternde, Kinder. Kinder, die während der zahlreichen Workshops konzentriert mit Hammer, Säge, Nägeln, Steinen, Leder und Gips werkelten. Geschminkte Kinder, die um die Wette Gießkannen mit Wasser füllten, Kinder, vertieft in den Umgang mit Feuer, Erde, Wasser und Luft. Derweil saßen die Eltern bei Kaffee und Waffeln im Café des ASPs. Angesichts der vielen spannenden Angebote hatte der Nachwuchs die Eltern flugs vergessen.
Was Kinder mit Erde anfangen können
"Ich weiß gar nicht, wo mein Sohn ist", schmunzelt Sabine L., Mutter des achtjährigen Andree. Schließlich findet sie ihren Sohn in der Nähe des Baubereichs: "Das sind alles Schrott-Hütten hier", begrüßt er seine Mutter und zeigt mit einem Besenstil in Richtung von drei Holzbaracken, gezimmert von Kinderhand. Schließlich kriecht Andree in eine dieser Behausungen, um festzustellen, dass eine Plastikfolie die Hütte regensicher macht. Der Spielzeugteppich und die Gardinenreste schaffen abenteuerliche Behaglichkeit. Rund um die zugigen vier Wände haben Kinder zum Spaten gegriffen, die Erde umgegraben und ein Unkrautbeet angelegt. "Ich gehe jetzt wieder zu meinem Geheimversteck" erklärt Andree und verschwindet im Gebüsch.
Sabine L. macht sich deshalb keine Sorgen. Sie weiß ihn auf dem Abenteuerspielplatz gut aufgehoben. Dazu Ingeborg Bruns, die Leiterin des ASPs: "Bei unseren Angeboten spielt nicht nur das tägliche Erforschen der vier Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde eine große Rolle. Durch das Spiel in der Natur lernen die Kinder, Verantwortung für das eigene Tun und für die Umwelt zu übernehmen." Zudem entwickeln die Mädchen und Jungen ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen für Mensch und Tier – im Besonderen für die Pferde, die im Stall des ASPs stehen.
Gerüche beim Aufenthalt an der frischen Luft
In der Nähe des Stalls riecht es nach Pferdedung. Kim, Sabrina, Laura und Kübra scheint dies nichts auszumachen, denn sie sind schon den ganzen Vormittag hier. "Wir haben heute schon sieben Schubkarren Pferdemist abgefahren", verkündet die 14-jährige Kim stolz. Und nicht nur das: Die Pferde sind gefüttert und gestriegelt, die Kisten mit Futter und Putzzeug stehen in Reih und Glied. Die Gerätschaft und die Laune der Mädchen sind in bester Ordnung. Hin und wieder schauen die Eltern der Mädchen am Zaun des Pferdeareals vorbei. In der Hand ein Brötchen oder eine Waffel. Vor lauter Eifer würde wahrscheinlich so manches Kind das Essen vergessen.
Wasser und Feuer erleben
Etwa fünfzig Meter vom Stall entfernt kniet die achtjährige Janine an der gepflasterten Wasserbaustelle. Sie schöpft aus dem flachen, steinernen Becken mit einer Gießkanne Wasser für ihre einjährige Schwester: "Ich war Wikingerin beim Spectaculum", erzählt das Mädchen, ihre Augen glänzen: "Nächstes Jahr mache ich wieder mit." Das mittelalterliche Historienspiel, das im Rahmen der Scharnhorster Ferienspielwiese 2007 angeboten wurde, gefiel auch Marcel. Da war er Ritter und hat sich am offenen Feuer sein Gruppen-Wappen sowie Messer aus Nägeln geschmiedet.
Jetzt läuft der Sechsjährige zusammen mit anderen Kindern auf bunt bemalten Wasserrohren aus Beton herum, um sich Sekunden später in das Innere eines Rohres zu hangeln. Sein Vater Jürgen H. steht in der Nähe, in der Hand eine Tasse Kaffee. Er wartet auf seine Tochter, die einen Pappbecher weggebracht hat. Diesen praktizierten Umweltschutz findet Jürgen H. gut. Am besten gefällt ihm jedoch die Ausgeglichenheit seiner Kinder an diesem Ferientag, denn: "Wenn meine Kinder glücklich sind, bin ich es auch".
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