Erlebniswelt Fredenbaum
Kreuzung Immermannstraße, Münsterstraße: Autos und LKWs drängen sich Stoßstange an Stoßstange, eine U-Bahn quietscht, es riecht nach den Abgasen der Dieselmotoren. Keine 100 Meter weiter säumen Eschen die Lindenhorster Straße. Es duftet nach frisch gemähtem Gras und nach den Ziegen, die jeden Besucher meckernd begrüßen, wenn dieser auf seinem Weg zur Erlebniswelt Fredenbaum den Metallzaun passiert.
Von Barbara Nobis
Eingang Fredenbaumpark: Hier herrscht nicht mehr das Grau der nahen Kreuzung vor, hier gibt´s nur noch Bäume, Büsche, Sand, Rindenmulch, Kies – und entspannte Familien-Freizeit-Fröhlichkeit. Stephanie Rapp, Mitarbeiterin des Familien-Projekts begrüßt die Familien, die heute das Ausflugsziel "Erlebniswelt Fredenbaum" unter die Lupe nehmen wollen: "Ich glaube, die Aktion“ Dortmund...mit Kindern erleben“ des Familien-Projekts und der Ruhr Nachrichten gibt Familien nach dem verregneten Ferienstart noch einmal einen Anreiz, aktiv zu werden."
Big Tipi
15 Uhr: Die Geschwister Nathalie und Julia wollen aktiv werden, sie wollen im Hochseilgarten klettern. Doch sie kommen zu spät. Das erste Dutzend Jungen und Mädchen hat bereits Helm und Sicherheitsgurt angelegt. Ein Kind nach dem anderen erklimmt über eine Hängeleiter ein Podest in zehn Metern Höhe, um über eine Wackelbrücke ein zweites Podest zu erreichen. Ein Junge windet sich an einem frei hängenden Kletterstab bis unter die 35 Meter hohe Zeltdecke. Nathalie und Julia blicken fasziniert in die Höhe, verfolgen jeden Schritt der Kletterer, deren Gesichter vor Anstrengung und Konzentration manchmal rot angelaufen sind. "Da oben wäre ich jetzt auch gerne", sagt die achtjährige Nathalie enttäuscht. Sie und ihre Schwester wollen sich nochmals für die nächste Kletterrunde anstellen, gegen 17 Uhr.
Nordstrand
Als die Kinder mit ihren Großeltern und Eltern aus dem Zelt treten, strahlt die Sonne. Ein warmer Julitag. Nathalie, Nicole und Julia laufen barfuß durch den Sand zu einem flachen Pool, gerade groß genug, um auf Gummiwalen und -krokodilen zu reiten und sich dabei abzukühlen. In der Strandbar gibt es Kaffee, vom Waldgehege hinter dem Nordstrand weht eine kühles Lüftchen herüber, ein paar Jugendliche spielen Beachvolleyball. "Ich möchte jetzt erst einmal hier am Nordstrand bleiben", sagt die sechsjährige Nicole und läuft zur Wasserstelle, wo sie für eine geraume Zeit Sand und Wasser zu einem Brei vermischt.
Sinnespfad
Nathalie, Julia und ihre Großeltern sind nach wenigen Minuten vor der sengenden Nachmittagssonne geflohen. Nun sehen sie im schattigen Waldstück den Schweinen beim Fressen zu. In ihrem Gehege unter den hohen Bäumen fühlen sich die Tiere anscheinend "sauwohl". Zu den Tönen eines Klangspiels, dem Schrottophon, laufen Nathalie und Julia mit nackten Zehen über Schotter, Baumstämme und Kies. Sie riechen an Lavendel, Rosmarin und Salbei. Dazu Ralf Finke, stellvertretender Leiter der Erlebniswelt Fredenbaum: "Wir bezeichnen uns gerne als grüne, kreative Oase. Kreativ sind wir aufgrund unserer Programme, die wir während der Big Tipi-Abenteuerwochen anbieten. Diese regen die Jugendlichen dazu an, produktiv mit Materialien umzugehen. Zudem fußen unsere Programme auf den zwei weiteren Säulen Bewegung und Bildung."
Wiese beim Eingang
Die kreative Seite des derzeitigen Programms "ONE World, ein Zirkus zieht um die Welt" ist von weitem gut zu erkennen. Ein rot befrackter Clown läuft mit ein paar Kindern, die in Affen- Tiger- und Bärenkostümen stecken, in Richtung Manege. Die kleinen Menschenaffen und –tiger sollen Kunststücke einüben. Die Masken aus Pappmaché haben die Kinder in der Zauberwerkstatt unter Anleitung einer Pädagogin geklebt und angemalt. Hier will die sechsjährige Nicole auch mitmachen. Sie müsste jedoch warten, bis Chantal, Isabell oder ein anderes Kind den Spaß am Pinseln und Kleistern verlöre. Deshalb geht sie zum Schminkstand, wird zur "Prinzessin vom Schnee". Die achtjährige Nathalie und die siebenjährige Julia üben derweil mit Oma Erika und Opa Horst das Jonglieren. Danach laufen sie zu den Holzbaracken, wo sie unter den wachsamen Blicken ihres Großvaters Horst Trunz Nägel in die Hölzer hauen und Baumstämme sägen. Fast hätten sie dabei ihren Termin vergessen, das Klettern im Big Tipi.
Big Tipi
17 Uhr: Wie schon vor zwei Stunden müssen Nathalie und Julia anstehen, werden dann aber von einem Mitarbeiter des Big Tipis zum Klettern durchgewunken. Das Abenteuer "Klettern im Hochseilgarten" kann beginnen – doch dann verlässt die beiden Mädchen der Mut. Sie gehen zurück hinter die Absperrung, zurück zu ihren Großeltern. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal?
Bilderstrecke: Ausflugsziel Erlebniswelt Fredenbaum

Kontakt
Erlebniswelt am Fredenbaum - BIG TIPI
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