Ein Mensch hält Bienenwaben in der Hand.

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Botanischer Garten - Lehrbienenstand im Rombergpark

"Wir treffen heute unsere Freundin Biene Maja" sang vor 30 Jahren Karel Gott und kündigte damit die großen und kleinen Abenteuer des putzigen, blond gelockten Insekts an. Auch heute noch ist die Biene Maja Kindern ein Begriff.

Von Barbara Nobis

"Wir treffen heute unsere Freundin Biene Maja" sang vor 30 Jahren Karel Gott und kündigte damit die großen und kleinen Abenteuer des putzigen, blond gelockten Insekts an. Auch heute noch ist die Biene Maja Kindern ein Begriff. Die achtjährige Angelina hat ein Biene-Maja-Buch im Regal stehen. Kindergeschichten möchte sie aber gar nicht hören. "Schließlich heißt es ja Lehrbienenstand", sagt die Achtjährige. Gerne würde Angelina sehen, wie die Bienen leben und wie sie Honig produzieren.

"Wie viele Bienen braucht es, um ein Glas Honig zu füllen?" fragt eine Frau den Imker Manfred Gimmler, der die Führung leitet. "Fragen Sie besser nach der Anzahl der Flüge", antwortet der Obmann für Führungen und Jugendarbeit. Danach tischt Manfred Gimmler zahlreiche Details auf: "Um ein Kilo Honig zu bekommen, besuchen Bienen 5 bis 50 Millionen Blüten und es sind 50.000 bis 100.000 Sammelflüge notwendig, damit das Honigglas voll wird. Spätestens hier ist klar, dass es ein sehr, sehr lehrreicher Nachmittag werden wird.

Dass dennoch keine Langeweile aufkommt, ist dem pädagogischen Fingerspitzengefühl Manfred Gimmlers zu verdanken: "Wenn die Kinder bei der gut zweistündigen Führung etwa eine halbe Stunde zuhören, reicht das", sagt der Imker, der es versteht, den Kindern die Themen Bienen und Honig auf humorvolle Weise schmackhaft zu machen. Eine Kostprobe? "Die Arbeiterinnen haben die Drohnen bis zum Ende des Sommers so richtig lieb und hätscheln sie", erzählt Manfred Gimmler: "Aber dann nimmt es ein unschönes Ende mit den männlichen Bienen. Sie werden aus dem Bienenstock hinausgeworfen und verhungern." Dieses Detail aus dem Sozialleben der Bienen können sich die Jungen und Mädchen sehr gut vorstellen. Die Kinder erfahren weitere Einzelheiten: Sie lernen, wie Bienen miteinander sprechen. Sie lernen, dass Majas im Sommer geborene Schwestern Workaholics sind, die im Alter von 35 Tagen an Überarbeitung sterben. Und Angelina? Angelina weiß nun, dass Bienen nicht nur Nektar sammeln, sondern auch Pollen, Honigtau, Propolis und Wasser.

Keine Angst vor Bienen!

Zusammen mit Carina hat Angelina tote Bienen, Drohnen und Hornissen begutachtet und kann sie nun anhand ihres Körperbaus unterscheiden. Und hinter dem gläsernen Schaukasten, der ein Bienenvolk beherbergt, hat die Achtjährige sogar die Königin entdeckt, weil deren Rücken weiß markiert ist. Auch der fünfjährige Elias ist zufrieden: Er durfte eine Wabe aus der so genannten Schaubeute herausnehmen. Nun krabbeln hunderte von Bienen auf dieser Wabe - aber keine Panik. Die Bienen sind nicht echt, es handelt sich um eine Fotografie.

Und noch etwas begreifen Angelina, Carina und die anderen Kinder während der Führung: Geht es den Bienen gut, dann haben (Wild)Tiere und Menschen genug zu essen. Denn: Bienen bestäuben fast siebzig Prozent der Nutzpflanzen. Für diesen Zusammenhang will der Ombudsmann die jungen Gäste sensibilisieren.

Eine weitere wichtige Botschaft, die Manfred Gimmler den Kindern vermitteln möchte, lautet: Habt keine Angst vor Bienen! "Bienen sind zuchtbedingt nicht stechlustig", erklärt Manfred Gimmler seinen Gästen und rät ihnen, sich langsam zu bewegen, wenn eine Biene um sie herumschwirrt: "Bienen stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen." Die beruhigende Botschaft kommt bei den Erwachsenen anscheinend nicht an. Angelinas Mutter lässt angesichts des Bienenschwarms, der fünf Meter vor ihrer Nase umherschwirrt, den mitgebrachten Apfel lieber in der Butterbrotdose.

Dagegen hat der fünfjährige Hadi Lust auf ein Abenteuer und gar keine Scheu, sich vor den Bienenstock zu stellen. Seelenruhig schmiert er sich Honig auf den Zeigefinger und wartet, ob eine Biene landet, um ihm aus der Hand zu fressen. Nichts passiert. Nach zwei Minuten des Wartens erklärt der Knirps: "Ich bin mutig gewesen, aber jetzt wird mir langweilig". Dann leckt sich Hadi den Honig vom Finger und marschiert zurück zu seiner Mutter, die in sicherem Abstand auf ihn wartet.

Bilderstrecke: Ausflugsziel Lehrbienenstand

Kinder schauen sich einen Dokumentarfilm über Bienen an 13 Bilder

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